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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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sich vom Boden ab, hielt die Hand schützend über den Kopf, passierte den Spalt und stieg hinauf durch dunkles Wasser, mit klopfendem Herzen und kleinen Lichtblitzen, die hinter seinen Augen zu zucken anfingen. Er tauchte auf, schnappte gierig nach Luft und schwamm dann auf den Strand zu, der von seinem Helmscheinwerfer schwach angestrahlt wurde.
    Als er auf das feste Land kroch, platschte etwas neben ihm. Doc flutschte aus dem Wasser und saß auch schon mit triefendem Fell auf dem Trockenen. Er sah sehr elend aus.
    Währenddessen steckte Alex in dem Spalt fest. Sein Körper konnte sich einfach nicht so weit zusammenklappen, dass er um die Neunzig-Grad-Kurve herumkam. Alex fragte sich, warum er nie an derartige Situationen gedacht hatte, wenn irgendein Quacksalber bei Mantis meinte, Soldat Kilgour könnte das eine oder andere Kilo ruhig loswerden.
    Doch bislang machte er sich noch keine echten Sorgen.
    Seine enormen Lungen hatten mehr als genug Luft.
    ›Vielleicht, alter Knabe, dreh ich einfach um, schwimm zurück und überleg erst ’mal, was ich dann tue. Vielleicht muss ich den jungen Sten sogar ohne mich weiterziehen lassen.‹ Erst dann fand Alex heraus, dass er auch nicht mehr zurück konnte. Also stieß er sich erneut nach vorne ab, versuchte die Klappmesserübung ein zweites Mal, jedoch ohne Erfolg.
    Allmählich wurde ihm bewusst, dass er langsam ertrank.
    ›Quatsch, niemals!‹ dachte er mit plötzlich aufwallendem Zorn. ›Wenn der Berg eben nich’ zu Mohammed will …‹ Er zog die Knie an, bis sie den Stein vor dem engen Durchgang berührten, hielt sich an der Kante fest und fing an, daran zu ziehen.
    Es stimmte nicht ganz, was man sich später in so mancher Mantis-Bar erzählte, dass die Erde gebebt hatte. Aber Alex riss tatsächlich ein Stück Stein von der Größe eines halben Quadratmeters aus der Ecke heraus.
    Dann wand er sich in die Kammer und strampelte hinauf zu Luft und Licht.
    Er durchbrach die Wasseroberfläche wie ein blasender Wal und planschte schnaufend ans Ufer. Sten war ebenfalls im Wasser und hatte über dem Loch, aus dem Alex herauskommen musste, Wasser getreten, um jeden Moment zu einer sinnlosen und unmöglichen Rettungsaktion hinabzutauchen.
    Jetzt schwamm er in Alex’ beträchtlicher Kielwelle an Land.
    »Ich habe gedacht, ich hätte da einen Fisch getroffen, den ich kenne«, lautete Alex’ einzige Erklärung für seine Verspätung. Das Team setzte seinen Weg fort.
    Ab da ging es leichter. Der Transponder zeigte ihnen genau an, an welcher Stelle eine der riesigen gegossenen und verstärkten Säulen durch die Decke der Höhle kam.
    Eine kleine Sprengladung riss die Hülle der Säule weit genug auf, um die drei Soldaten einzulassen.
    Dann mussten sich die drei erschöpften und durchnässten Wesen nur noch durch einen spiegelglatten Kamin aus nassem Beton siebenhundert Meter nach oben arbeiten.

 
Kapitel 69
     
    Es war kein besonders durchdachter Ablenkungsangriff.
    Doch das sollte es eigentlich auch nicht sein. Aber Schlachtpläne, und dazu gehören eben auch ausgefeilte Täuschungsmanöver, gehen nie so auf, wie ursprünglich geplant. Das Mantis-Team und die knapp über siebzig Söldner, die nicht sofort ins Krankenhaus eingeliefert worden waren, hatten geplant, sich vor einem der kleineren Tempeltore zu versammeln, jeden Gefährten, der leichtsinnig genug war, den Kopf herauszustrecken, von der Brüstung zu schießen, alle zur Verfügung stehenden Sprengladungen und leichten Geschütze auf die Tore abzufeuern und in jedem Fall ordentlich Radau zu machen, während Sten und Alex sich an Mathias heranarbeiteten.
    Obwohl man sie eigentlich in eine Intensivkapsel hätte stecken müssen, bestand Ffillips darauf, auch hier dabeizusein.
    Sie ging Ida mit sichtlicher Freude als Ladehelferin zur Hand, während die Romafrau eine 50-Millimeter-Granate nach der anderen auf die Tempeltore abfeuerte.
    »Ich will damit natürlich nicht sagen, dass es im Universum keinen Platz für Söldner gibt«, erläuterte ihr Ida gerade. »Ich finde nur, es gibt wesentlich bessere Arten, seine Credits zu verdienen.«
    »Einige von uns«, stieß Ffillips hervor, während sie die nächste Ladung in die Laderinne schob, »haben eben keine andere Wahl.«
    »Dummes Zeug!« schnaubte Ida wütend. »Es gibt immer eine Wahl.«
    »Auch für einen Söldner?« fragte Ffillips zweifelnd.
    »Klar. Ein guter Killer gibt allemal einen hervorragenden Banker ab. Oder einen Diplomaten. Oder Massengüter, das kann ich
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