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Kreativ fotografieren

Kreativ fotografieren

Titel: Kreativ fotografieren
Autoren: M Wäger
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es ihnen am liebsten ist, wenn die Kunden auch ihre Software verwenden.
    Programmierer, die allgemein kompatible Software anbieten wollen, mit denen sich jedes RAW -Format lesen lässt – egal ob von Canon, Nikon oder Sony –, bekommen die Rezepte für die RAWS der verschiedenen Kameramodelle nicht beim Hersteller. Statt dessen müssen sie die Suppe von Canon, Nikon & Co zuerst auseinander nehmen, analysieren und dann ihr eigenes Rezept für die Entwicklung schreiben. Deshalb dauert es nach dem Erscheinen einer neuen Kamera immer eine Weile, bis populäre Programme, wie Lightroom, Camera Raw oder Aperture deren RAW -Format lesen können. So musste ich nach dem Kauf meiner Nikon D700 einige Wochen warten, bis meine Software – Apple Aperture – die Entwicklung nach einem Update unterstützt hat, und so warte ich jetzt gerade auf ein Update, das die RAWS meiner neuen Lumix G3 interpretieren kann.
    Adobe hat vor einigen Jahren die Idee entwickelt, ein RAW -Format als Standard für die fotografische Industrie zu etablieren. Nach ‘Digital Negative’ wurde das Format DNG genannt. Es wäre zweifellos eine gute Idee, wenn Nikon, Canon, Sony et cetera ihre RAW -Bilder in einem einheitlichen Format speichern würden. Leider istkaum ein Hersteller auf diesen Zug aufgesprungen. So herrscht weiter der Wildwuchs an Formaten und die Wartefrist nach der Neueinführung einer Kamera, bis man mit seiner bevorzugten Software mit dem neuen RAW -Format arbeiten kann.
    Heute lautet das Argument für DNG , dass es die Sicherheit gewährleistet, auch in ferner Zukunft noch alle Bilder bearbeiten zu können, auch wenn der Hersteller das RAW -Format der Kamera, mit der das Foto aufgenommen worden ist, nicht mehr unterstützt.
    Mir persönlich scheint dieses Argument etwas fadenscheinig. Weshalb sollte ein Hersteller ein RAW -Format in Zukunft nicht mehr unterstützten? Nikon DSLRS von 2011 sind kompatibel mit Objektiven, die in den 1950er Jahren gebaut worden sind. Und selbst wenn die Unterstützung des Herstellers fällt, zum Beispiel weil er vom Markt verschwinden sollte…
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    Um aus dem proprietären Format eines Herstellers ein DNG zu machen, braucht es eine Software, die die Umwandlung übernimmt. Diese Software kommt vor allem von Adobe, wie zum Beispielder DNG Converter. Wenn Adobes Programme ein bestimmtes RAW -Format heute interpretieren können, wieso sollte es das Programm in einigen Jahren nicht mehr können? Adobe müsste dazu die Kompatibilität mit dem älteren RAW -Format wieder aus ihren DNG -Convertern entfernen. Anders gesagt: Wenn sich heute das RAW -Format eines Herstellers in Adobes DNG -Programm konvertieren lässt, dann lässt es sich das morgen auch noch. Sollte ein Format eines Herstellers eines Tages tatsächlich keine Unterstützung mehr finden, kann ich die original RAW -Dateien dann noch immer nach DNG konvertieren.
    Dem gegenüber steht, dass bei der Konvertierung eines RAW Formats nach DNG immer ein Umbau der Datei statt finden muss. Es muss in etwas umgewandelt werden, worin sich die Suppen von Canon, Nikon, Sony, Sigma, Olympus und all den anderen treffen. Das die Datei dadurch besser wird, kann ich mir unmöglich vorstellen. Im besten Fall wird sie wohl nicht schlechter werden.
    Für mich ist das kein gutes Argument pro DNG . Ich belasse deshalb meine Bilder in dem RAW -Format, in dem sie von der Kamera gespeichert werden. Allerdings weiß ich auch, dass viele Profis auf DNG schwören und dafür ebenso gute Gründe sehen. Ich will Ihnen also nicht abraten das Format zu nutzen. Möglicherweise gibt es Pro- und Kontra-Argumente. Wägen Sie sie ab und lassen Sie sich Zeit bei der Entscheidung für oder gegen DNG . Wenn Sie die Bilder heute konvertieren, ist eine Rückkonvertierung nicht mehr möglich. Umgekehrt können Sie sich später noch immer entscheiden den Weg Richtung DNG zu gehen.
    1 Beziehungsweise Abstufungen oder Tonwerte.
    2 2 mögliche Zustände × 1 Bit = 2 mögliche Tonwerte.
    1 Die Grundfarben Rot, Grün und Blau bei RGB und Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bei CMYK bezeichnet man jeweils als Farbkanal.
    2 8 Bit Graustufen (Schwarzweiß) = 256 Tonwerte; 8 Bit Farbe = 16,7 Millionen Tonwerte.
    1 12 Bit je Farbkanal: Das sind 36 Bit für alle drei Farbkanäle = 2 36 = insgesamt 68 Milliarden Tonwerte oder 4096 Abstufungen je Farbkanal.
    2 14 Bit je Farbkanal: Das sind 42 Bit für alle drei Farbkanäle = 2 42 = insgesamt circa 4,4 Billionen Tonwerte oder 65536 Abstufungen
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