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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Untertreibung daraus. „Ja.”
Sein Vater seufzte. „Es ist nicht einfach. Den Darkovanern
gefällt es nicht besonders, Terraner hier zu haben. Es wird von
uns mehr oder weniger erwartet, daß wir uns auf unsere
eigenen Handelsstädte beschränken.”
„Aber warum?”
„Das ist schwer zu erklären.” Wade Montray schüttelte den
Kopf. „Vor allem fürchten sie unseren Einfluß. Natürlich sind
nicht alle so, aber die Mehrzahl.”
Larrys Gesicht verdüsterte sich, und sein Vater setzte
langsam hinzu: „Ich könnte mich um die Erlaubnis bemühen,
dich auf eine Reise zu einer der anderen Handelsstädte
mitzunehmen, dann würdest du das Land dazwischen sehen.
Was die Altstadt vor dem Raumhafen betrifft - nun, das ist ein
ziemlich übles Viertel, obwohl alle hier eintreffenden
Raumfahrer ihren Landurlaub dort verbringen. Man ist dort an
Erdenbewohner gewöhnt, aber viel zu sehen gibt es nicht.”
Wieder seufzte er. „Ich weiß, was du empfindest, Larry. Auf
den Markt kann ich dich wohl einmal mitnehmen, wenn dich
das von dem Verlangen befreit, etwas außerhalb der
Terranischen Zone zu sehen.”
„Wann? Gleich?”
Sein Vater lachte. „Dann hol dir einen warmen Mantel.
Nachts wird es kalt.”
Die Sonne hing als große rote Kugel niedrig über dem Rand
der Welt. Sie durchquerten den Irrgarten der offiziellen
Gebäude in der Terranischen Zone und kamen am Rand der
Rampen hinaus, die zum Raumhafen hinunterführten. Doch sie
stiegen nicht zu den Schiffen hinab, sondern gingen auf der
höchsten Ebene weiter. Sie kamen an das Tor, wo Larry
damals gestanden und auf die Stadt hinausgeblickt hatte. Nur
ließen sie es jetzt hinter sich und näherten sich einem zweiten
Tor am äußersten Rand des Raumhafens.
Dies Tor war größer und von schwarzgekleideten Männern
mit Pistolenhalftern bewacht. Beide Posten erkannten Wade
Montray wieder und nickten ihm zu, und Vater und Sohn traten
auf den offenen Platz hinaus.
„Versäumen Sie die Sperrstunde nicht, Mr. Montray. Alles
Zonen-Personal, das nicht im Dienst ist, muß um Mitternacht
unserer Zeit innerhalb der Tore sein.”
Montray nickte. Seite an Seite überquerten sie den Platz.
„Wie kommst du mit dem neuen Schlafzyklus zurecht, Larry?” „Mir macht das nichts.” Darkover hatte eine
Rotationsperiode von achtundzwanzig Stunden, und Larry war
bekannt, daß manche Leute Schwierigkeiten hatten, sich an die
längeren Tage und Nächte anzupassen. Ihm war es sofort
gelungen.
Der Platz zwischen dem Raumhafen und der darkovanischen
Stadt von Thendara lag als weite Fläche unter dem letzten
roten Licht der Abendsonne. Auf einer Seite wurde er von den
Bogenlampen des Raumhafens erhellt, auf der anderen von
gedämpfteren Lichtern in rötlicher Farbe. Eine Reihe von
Läden begrenzte ihn, und Darkovaner und Erdenbewohner
gingen vor ihnen hin und her. Die ausgestellten Waren zeigten
eine bestürzende Vielfalt: Pelze, Töpfereien, polierte und
verzierte Messer mit glänzenden Scheiden, alle Arten von Obst
und Süßigkeiten. Aber als Larry stehenblieb, um sie sich
anzusehen, sagte sein Vater mit leiser Stimme: „Das sind nur
die Geschäfte für die Touristen, die vom Raumhafen kommen.
Der alte Markt wird dich bestimmt mehr interessieren. Hierhin
kannst du jederzeit gehen.”
Sie bogen in eine Nebenstraße ab, gepflastert mit
ungleichmäßigen Katzenköpfen, die zu schmal für Fahrzeuge
irgendwelcher Art war. Montray ging schnell, als wisse er,
wohin er wolle, und Larry dachte nicht ohne Groll: Er ist hier
schon gewesen. Er weiß Bescheid. Und nie ist ihm der
Gedanke gekommen, daß ich all dies auch gern sehen würde. Die Häuser zu beiden Seiten waren niedrig und zum größten
Teil aus Stein erbaut. Sie schienen sehr alt zu sein. Alle hatten
viele große Fenster, in denen dickes, durchscheinendes Buntoder Mattglas zu Mustern zusammengesetzt war, so daß man
von draußen nicht hineinsehen konnte. Die Ställe zwischen den
Häusern waren aus Flechtwerk oder Holz, und dazu kam eine
Vielzahl von Außengebäuden. Larry hätte gern gewußt, wie die
Häuser innen aussahen. Aus einem wehte ihm ein starker
Geruch nach bratendem Fleisch entgegen, und hinter einem
anderen hörte er die Stimmen von spielenden Kindern. Ein
Mann auf einem kleinen bräunlichen Pferd ritt langsam die
Straße hinunter. Larry fiel auf, daß er das Pferd ohne Gebiß
und Zügel nur mit einem Haltestrick und dem Zaum lenkte. Die enge Straße verbreiterte sich und mündete auf einen viel größeren offenen Platz, voll von
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