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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Sonne, wurde von Mauern und gelber erdtypischer Beleuchtung ausgesperrt, und die Engstirnigkeit des Personals in der Terranischen Zone stellte eine noch
stärkere Barriere dar.
Als Rick gegangen war, räumte Larry seine Bücher weg,
setzte sich hin und dachte mit finsterem Gesicht nach, bis sein
Vater hereinkam.
„Wie war’s heute, Dad?”
Die Arbeit seines Vaters faszinierte ihn, aber Wade Montray
pflegte nicht viel darüber zu sprechen. Larry wußte, daß sein
Vater im Zollbüro arbeitete und seine Aufgabe, allgemein
gesprochen, darin bestand, darauf zu achten, daß keine
Schmuggelware von Darkover in die Terranische Zone oder
umgekehrt gebracht wurde. Für Larry klang das interessant,
obwohl sein Vater betonte, es unterscheide sich nicht
besonders von der Arbeit, die er auf der Erde getan habe. Heute schien er jedoch etwas gesprächiger zu sein. „Wie ist es, sollen wir uns etwas zum Abendessen wählen?
Ich hatte heute zuviel zu tun, um eine Essenspause einzulegen.
Wir hatten allerhand Aufregung im Büro. Einer der StadtÄltesten kam zu uns, wütend wie eine nasse Katze. Er
behauptete, einer unserer Männer habe Waffen in die Stadt
gebracht, und wir müßten der Sache nachgehen. Und was war
geschehen? Irgendein dummer Darkovaner Junge hatte einem
der Raumhafen-Wachen eine Menge Geld dafür geboten, daß er
ihm seine Pistole verkaufe und sie als verloren melde. Wie
sich bei der Vernehmung des Mannes herausstellte, hatte er
genau das auch getan. Natürlich verlor er seinen Dienstgrad
und wird Darkover mit dem nächsten abgehenden Raumschiff
verlassen. Dieser Vollidiot!”
„Warum, Dad?”
Wade Montray stützte das Kinn auf die Hände. „Du weißt
nicht viel über die Geschichte Darkovers, nicht wahr? Sie
haben da einen sogenannten Vertrag, unterzeichnet vor
Tausenden von Jahren. Er ächtet jede Waffe außer solchen, die
den Mann, der sie benutzt, in die gleiche Gefahr bringt wie
den Mann, den er damit angreift.”
„Ich glaube, das verstehe ich nicht ganz, Dad.”
„Dann paß auf. Wenn du ein Schwert oder ein Messer benutzen willst, mußt du nahe an dein Opfer herangehen - und soviel du weißt, kann es ebenfalls ein Messer haben und in seinem Gebrauch geschickter sein als du. Aber Gewehre, Schocker, Laser, Atombomben - die kannst du ohne jedes Risiko, selbst verletzt zu werden, einsetzen. Jedenfalls schlossen die Darkovaner den Vertrag ab, und bevor sie erlaubten, daß das Terranische Imperium hier zu Handelszwecken einen Raumhafen baute, mußten wir ihnen gußeiserne Garantien geben, daß wir helfen würden,
Schmuggelware von Darkover fernzuhalten.”
„Das kann ich ihnen nicht verübeln”, sagte Larry. Er hatte
von den frühen planetaren Kriegen auf der Erde erzählen
gehört.
„Wie dem auch sei, der Bursche, der die Pistole von
unserem Raumhafen-Wachmann kaufte, besitzt eine Sammlung
seltener alter Waffen, und er schwört, er wollte mit dem
Neuerwerb nichts weiter tun, als ihn dort einzureihen - aber
sicher kann da niemand sein. Manchmal gelangt tatsächlich
Schmuggelware über die Grenze, ganz gleich, wie aufmerksam
wir sind. Jedenfalls hat es mir viel Mühe gemacht, die Pistole
aufzuspüren.
Dann mußte ich die Reise von zwei Studenten unserer
medizinischen Schulen ins Hinterland organisieren, wo sie
Krankheiten studieren sollen. Wir wollen dafür ein paar
Darkovaner bei uns ausbilden. Ihre medizinische Wissenschaft
taugt nicht viel, und sie haben eine sehr hohe Meinung von
unseren Ärzten. Einfach ist es trotzdem nicht. Die
abergläubischeren Eingeborenen haben ein Vorurteil gegen
alles Terranische. Und die Darkovaner der höheren Kasten
wollen nichts mit uns zu tun haben, weil sie es für unter ihrer
Würde halten, sich mit Fremden einzulassen. Sie betrachten
uns als Barbaren. Ich habe heute mit einem ihrer Aristokraten
gesprochen, und er benahm sich, als hätte ich einen üblen
Geruch.” Wade Montray seufzte.
„Sie betrachten uns als Barbaren”, meinte Larry
nachdenklich, „und wir hier in der Terranischen Zone
betrachten sie als Barbaren.”
„So ist es. Und es scheint keine Lösung zu geben.” Larry legte seine Gabel hin und platzte heraus: „Dad, wann
bekomme ich eine Chance, etwas von Darkover zu sehen?” Er
mußte seiner Enttäuschung einmal Luft machen. „In dieser
ganzen Zeit habe ich nichts gehabt als am ersten Tag den Blick
durch das Tor des Raumhafens!”
Sein Vater lehnte sich zurück und betrachtete ihn forschend. „Wünschst du es dir so sehr?”
Larry machte eine
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