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Kräfte der Comyn - 12

Kräfte der Comyn - 12

Titel: Kräfte der Comyn - 12
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Terraner.”
Das wunderschöne Gesicht des Chieris war seltsam. „Du meinst, als die Terraner erneut kamen, zum zweiten Mal, waren die Aldarans die ersten, die die lange vergessenen Brüder willkommen hießen und zu ihrem Volk einluden, welches seine Herkunft vergessen hatte. Vielleicht hatten die Aldarans ihr terranisches Erbe niemals vergessen. Aber was dich anbelangt, kleiner Sohn von Darkover und Terra” - er sah Larry mit großer Zärtlichkeit an -, „du bist müde, du solltest schlafen. Doch ich weiß sehr genau, daß du in großer Eile bist. In diesem Augenblick” - sein Gesicht nahm einen abwesenden Ausdruck an -„muß Valdir Alton sich vor den neuen Terranern wegen deines Schicksals verantworten. Den neuen Terranern, die ebenfalls vergessen haben, daß diese Menschen von Darkover ihre Brüder sind. Wie alle Völker Brüder sind, auch wenn wir das allzuoft vergessen. Und weil ihr beide meinem Volk angehört, werde ich euch helfen - wenngleich ich mich gerne ausführlicher mit euch unterhalten würde. Denn ich bin alt und gehöre einer aussterbenden Rasse an. Unsere Frauen gebären keine Kinder mehr, und eines Tages werden die Chieri nicht mehr als eine Erinnerung sein und nur noch im Blut ihrer Eroberer fortleben.” Er seufzte. „Wunderschön waren unsere Wälder in jenen Tagen. Und doch kommen Zeit und Veränderung über alle Menschen und alle Welten, und du tust recht daran, wenn du voll Ehrfurcht von Kierestelli sprichst und Cassilda gesegnet nennst, die als erste Blut mit Blut verschmolz und so dafür sorgte, daß die Chieri im Blut weiterleben, selbst wenn die Erinnerung an sie schwindet. Aber ich bin alt - ich rede zuviel. Ich sollte lieber handeln.”
Er stand auf. Er verzauberte sie beide mit seinen seltsamen grauen Augen - Augen, die denen des Lord Hastur glichen, erkannte Larry -, bis nichts anderes mehr blieb als diese grauen Augen, der Raum wirbelte und zurückwich…
Grelles Licht tat ihren Augen weh. Gelbes Licht. Sie standen auf einem gekachelten Boden in einem hellen Raum, der den Raumhafen von Darkover überblickte, und vor ihnen standen mit allen Anzeichen von Zorn - Valdir Alton, Kommandant Reade und Larrys Vater.
    14
    Sie hatten geschlafen. Sie waren ausgeruht, hatten gegessen und waren neu eingekleidet worden. Diesmal hatte Kennard Kleidung von Larry bekommen. Wieder saßen sie vor Valdir Alton und Wade Montray und Kommandant Reade, denen sie ihre Abenteuer schilderten.
    Schließlich sagte Valdir mit ernstem Gesicht: „Ich habe vom Volk der Chieri gehört, aber ich wußte nicht, daß noch Angehörige leben, auch nicht in den tiefsten Wäldern. Und was du mir von diesem gemeinsamen Erbe erzählst, ist seltsam und beunruhigend”, fügte er hinzu, und sein Blick begegnete dem aus Wade Montrays verwirrten Augen. „Doch der alte Chieri sprach eine Wahrheit, die ich bereits kannte. Zeit und Veränderung kommen über alle Welten, auch über unsere. Und wenn unsere Söhne gemeinsam und in Freundschaft die Berge überqueren konnten - und keiner konnte alleine überleben, beide brauchten einander -, dann gilt dasselbe vielleicht auch für unsere Welten.”
    „Vater”, sage Kennard ernst, „ich habe mich auf dem Rückweg zu etwas entschlossen. Bitte sei nicht böse; es ist etwas, das ich tun muß. Mit deiner Zustimmung werde ich es gleich tun, ohne deine Zustimmung, wenn ich alt genug bin. Ich werde mit einem Schiff nach Terra reisen und alles lernen, was sie mir in ihren Schulen beibringen können. Und nach mir werden andere folgen.”
    Valdir Alton sah ihn nachdenklich an, aber schließlich nickte er.
„Du bist ein Mann und kannst frei entscheiden”, sagte er, „und vielleicht ist deine Entscheidung weise. Das kann nur die Zeit uns sagen. Und du, Lerrys…” sagte er, da Larry den Kopf gehoben hatte, um etwas zu sagen.
„Ich möchte Eure Sprachen und Eure Geschichte lernen, Sir. Es wäre närrisch, hier zu leben und sie nicht zu lernen. Nicht nur für mich - für alle Terraner, die hierherkommen.”
Wieder nickte Valdir ernst. „Dann sollst du es als ein Sohn in meinem Hause tun”, sagte er. „Du und mein Sohn, ihr seid Bredin - unser Haus ist eures.”
„Eines Tages”, sagte Reade, „wird eine Schule erbaut werden, in der die Söhne beider Welten voneinander lernen können.” Er sah die beiden Jungen verschmitzt an und sagte: „Ich ernenne euch beide zu Sonderbeauftragten des Büros für terranisch-darkovanische Beziehungen. Beeilt euch, und beendet eure
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