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KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel

Titel: KR165 - Ich gewann das tödliche Spiel
Autoren: Delfried Kaufmann
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Morgengrauen mit einem geklauten Wagen zu ihm gekommen wäre, daß er mich aufgenommen und gepflegt hätte und daß er mir Anzug, Schuhe und so weiter beschafft hätte.
    Wir fabrizierten auch eine gemeinsame Gefängniszeit als Grund für unsere Freundschaft. Ich ging nicht früher fort, bis Josh alles auswendig gelernt hatte, was ich ihm vorkaute und bis ich sicher sein durfte, daß er es einigermaßen gefressen hatte.
    Dann rief ich das Hauptquartier an und veranlaßte, daß ein G-man zu Craswer geschickt wurde, der so lange bei ihm zu wohnen hatte, bis die ganze Sache abgeblasen würde.
    So, und jetzt brauchte ich nur noch abzuwarten, bis es dunkel wurde, um mit Pauken und Trompeten wieder einzusteigen.
    Ich aß etwas ging in ein Kino und sah mir einen Krimi an. Das beruhigt am besten die Nerven. Ich blieb in dem Theater, als sie den Film zum zweiten Male abspulten, aber dieses Mal verschlief ich ihn zum größten Teil, und als ich danach auf die Straße trat, war es dunkel geworden.
    Phil mußte unterdessen ganze Arbeit geleistet haben. Ich merkte das, als mein Blick zufällig auf eine Anschlagtafel vor einem Polizeirevier fiel.
    Da klebte mein eigenes Gesicht, von vorn und im Profil, und darüber stand dick und fett das Wort: WANTED!
    Es wäre ein niedlicher Witz gewesen, wenn mich jetzt ein Cop verhaftet hätte. Ich mußte fast so vorsichtig sein, als hätte ich tatsächlich einiges auf dem Kerbholz.
    Ich steuerte den Mercury aus unserer Fahrbereitschaft gelassen zur Albany Road.
    Es war dunkel, als ich dort ankam. Alles schien hier unverändert. Noch nicht viele Wagen standen auf dem Parkplatz, aber das Haus erstrahlte schon im Glanz seiner vielen Fenster.
    Der Parkwächter erkannte mich nicht. Wahrscheinlich war er erstaunt, daß ich ihm kein Trinkgeld gab.
    Ich steuerte den Eingang an, an dem der gleiche Portier Wache hielt, mit dem ich damals um ein Haar in eine Auseinandersetzung geraten war.
    Er legte eine Hand auf die Klinke, als er mich herankommen sah und griff mit der anderen zur Mütze. Dann blickte er mir ins Gesicht und erstarrte. Ich aber bohrte ihm den Lauf meiner Waffe in die Rippen.
    »Guten Abend, Freund«, sagte ich. »Heute machst du keine Mätzchen mit mir. Heute führst du mich geradewegs zum Chef. Ich bin in einer unangenehmen Lage. Unangenehme Lagen machen nervös und zittrige Hände. Das ist nicht gut, wenn man den Finger am Drücker hat. Ich meine, nicht gut für denjenigen, auf den der Lauf gerichtet ist. In diesem Falle nicht gut für dich, denn ich werde hinter dir gehen und die Hand in der Tasche haben. Mir kommt es auf ein Loch in meinem Jackett nicht an, aber dir sicher auf eines in deinem. – Vorwärts!«
    Ich ließ den Revolver in die Jackentasche gleiten. Er drehte sich zögernd um und ging mir voraus in die Halle.
    Der Portier ging vor mir zur Treppe. Er ging wie ein Schlafwandler. In der ersten Etage schritt er auf die zweite Tür zu, blieb stehen, drehte sich um und sah mich an.
    »Ist es hier?« fragte ich.
    Er nickte.
    Ich blickte mich rasch um. Der Flur war leer. Ich scheuchte den Portier zurück.
    Ich legte die linke Hand auf die Tür, holte tief Luft. In zwei Sekunden würde sich also entscheiden, was passierte, wenn der Chef und ich uns zum zweiten Male gegenübertraten.
    Ich drückte die Klinke hinunter und stieß die Tür auf. Mit einem Satz war ich im Zimmer, schmetterte die Tür hinter mir zu und richtete den Lauf meiner Waffe auf den Mann, der hinter dem Schreibtisch saß. – Leider war dieser Mann mein alter Freund Slay, und das war eigentlich eine Enttäuschung.
    »Nimm die Hände hoch, Slay«, sagte ich, denn auch er war gefährlich Er erholte sich langsam von der Überraschung und schob die Arme in die Höhe.
    »Hallo«, knurrte er, »ich dachte, du würdest nur noch in Begleitung einer Hundertschaft Cops hier auftauchen.«
    Er war ziemlich blaß und dachte wohl, er würde jetzt aufgenommen.
    »Hallo«, antwortete ich im gleichen Tonfall. »Ich dachte, du steckst noch im Kittchen.«
    »Heute mittag entlassen, G-man, gegen Kaution.«
    »Könnt ihr es euch nicht abgewöhnen, mich G-man zu nennen«, fauchte ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie suchen mich wegen der Schweinerei bei Mrs. Myer, die dein Chef veranstaltet hat. Sie denken, ich hätte den Mann umgelegt. Und deswegen möchte ich deinen Chef sprechen, Slay.«
    »Setz dich doch«, sagte er langsam.
    Der Raum war eine Art Büro, eingerichtet, wie die Arbeitsstätten von Generaldirektoren eingerichtet zu
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