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KR088 - Ich fing den Fänger

KR088 - Ich fing den Fänger

Titel: KR088 - Ich fing den Fänger
Autoren: Delfried Kaufmann
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sich das gleiche Spiel mit der gleichen Unterschrift, der gleichen Summe, den gleichen Abwurfbedingungen und der gleichen Erzählung des kleinen Reginald. Durch den Chauffeur bekamen wir eine Beschreibung des Mannes, der ihn anhielt, aber sie ist so farblos, dass wir nichts damit anfangen können. Ihr findet sie bei den Unterlagen. Im dritten Fall war es ein Mädchen, Rebecca Father. Ich kann mir die Einzelheiten ersparen. Es sind immer die gleichen. Es folgte Leggy Simpson, fünf Jahre alt, Sohn des Zinnkönigs. Und in Leggys Fall gab es den ersten Toten. Die reichen Leute von New York hatten inzwischen natürlich Angst um ihre Kinder bekommen. Albert Simpson engagierte zwei Pinkerton-Privatdetektive zur Bewachung seines Sohnes. Die Männer waren ständig, eine Hand in der Tasche, um den Jungen herum. Sie waren auch dabei, als Leggy von einem Kinderfest schon in der Dunkelheit nach Hause gefahren wurde. Das Fest hatte in einem Landhaus außerhalb der Stadt stattgefunden. In einer unübersichtlichen Kurve lag eine Drahtrolle quer über der Fahrbahn. Der Fahrer trat notgedrungen auf die Bremse, die Pinkerton-Leute zogen ihre Kanonen, aber es erfolgte kein Angriff. Sie warteten fast zehn Minuten. Der Fahrer schlug vor zu wenden, aber dann kroch einer der Detektive aus dem Fond, ging auf die Drahtrolle zu und wollte sie entfernen. Er war kaum fünf Schritte vom Wagen entfernt, als er durch einen einzigen Schuss erledigt wurde. Er war sofort tot. Dann forderte eine Stimme aus der Dunkelheit die beiden anderen auf, den Jungen an den Rand der Straße zu bringen. Sie reagierten nicht. Eine Maschinenpistolenserie zersiebte ihnen die Vorderreifen. Der Pinkerton-Mann bekam es mit der Angst zu tun, nahm den weinenden Leggy an der Hand und verließ mit ihm den Wagen. Er war kaum draußen, als er durch einen starken Handscheinwerfer geblendet wurde. Er hörte noch die schnellen Schritte von zwei oder drei Männern, dann bekam er den üblichen Hieb über den Kopf und fiel als handelnde Figur vorläufig aus. Leggy Simpson wurde in die Dunkelheit gerissen und tauchte erst zwei Tage nach der Zahlung des Lösegeldes auf, natürlich wieder auf der Autobahn New York-Chikago.«
    »Und wir erzielten keine Ergebnisse, Chef?«, fragte ich.
    Mr. High schüttelte den Kopf.
    »Leider nicht, Jerry Ich setzte Holder auf die Sache an, und Holder ist wirklich ein tüchtiger Junge, aber er kam vor zwei Tagen zu mir und bat um Unterstützung. Er käme einfach nicht weiter, und vielleicht hätte ein anderer Mann andere und bessere Ideen in der Sache.«
    »Vor zwei Tagen? Das war, als…«
    »Richtig«, unterbrach mich der Chef, »als der siebenjährige Fips McLean geraubt wurde. Dabei gab es wieder einen Toten. Sie müssen wissen, Jerry, seit dieser Serie von Kindesentführungen schießen die privaten Überwachungsinstitute wie die Pilze aus der Erde. Jedermann, der über ein höheres Monatseinkommen als tausend Dollar verfügt, lässt seine Kinder durch Privatdetektive überwachen. Infolgedessen haben eine Menge Leute, die darin ein Geschäft wittern, solche Detekteien aufgezogen. Fips McLean wurde von zwei Leuten des Instituts ›Argus‹ bewacht, aber es hat leider nichts genützt. Die McLeans bewohnen ein schlossartiges Landhaus drüben in Jersey. Die Eltern waren zu einer Party, und ein großer Teil des Personals befand sich auf Urlaub. Die Bewacher saßen beide in der Halle. Gegen Mitternacht gab es einen Riesenkrach an der Tür. Sie zersplitterte in tausend Fetzen. Handgranate! Der eine von den ›Argus‹-Leuten bekam eine Kugel in den Schädel, der andere rettete sich in die Küche, schoss sich mit den Eindringlingen herum, aber er konnte nicht verhindern, dass sie Fips aus dem Bett holten und mit ihm verschwanden. Er meint, dass es an die sechs Mann gewesen seien, aber er hat keinen von ihnen deutlich genug gesehen, um eine Beschreibung liefern zu können.«
    Der Chef machte eine kleine Pause, unterbrach seine Wanderung durch das Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch.
    »Genau dort stehen wir jetzt, Jerry«, sagte er langsam und eindringlich. »Der Mann, der sich Fänger nennt, hat eine gefährliche und offenbar straff organisierte Bande auf die Beine gestellt, die sich ausschließlich mit Kidnapping beschäftigt. Er verlangt fünfzigtausend für jedes Kind, und wenn die Eltern korrekt zahlen, kommen die Kinder zurück. Das hat natürlich zur Folge, dass die Väter und Mütter vor nichts mehr Angst haben als vor dem Eingreifen der
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