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Kosmologie für Fußgänger

Kosmologie für Fußgänger

Titel: Kosmologie für Fußgänger
Autoren: H Lesch
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behandelt. Der gewählte Titel Kosmologie für Fußgänger sagt auch schon, worauf unsere Texte abzielen. Weder wollen wir versuchen, den Kosmos in seiner ganzen Tiefe abzuhandeln, noch in der Sprache der Astronomen Hochschulweisheiten verbreiten. Es liegt uns vielmehr daran, dem an Astronomie interessierten Laien das Universum und einige seiner Objekte etwas näher zu bringen und eventuell nebulöse Vorstellungen über die Vorgänge im All zu konkretisieren. Dabei haben wir uns bemüht, auf Fachausdrücke und Formeln zu verzichten, und dort, wo sie dennoch unvermeidlich auftauchen, sogleich eine Erklärung mitzuliefern.
    Da es der Umfang unseres Buchs nicht erlaubt, auf alle Disziplinen der Astronomie einzugehen, haben wir aus den in der Sendereihe behandelten Themen einige ausgewählt, die, wie wir meinen, für die meisten Leserinnen und Leser von Interesse sind. Insbesondere glauben wir, dass das unsere Erde sein könnte, unser nächster Nachbar, der Mond, natürlich ebenso unsere Sonne und das Sonnensystem, dem alle diese Objekte angehören. Aber auch die Sterne und so exotische Bereiche wie Schwarze Löcher, Big Bang und die nach wie vor ungeklärte räumliche Struktur des Universums kommen nicht zu kurz. Schließlich versuchen wir in einem eigenen Kapitel aufzuzeigen, wie Schritt für Schritt das Wissen in der Astronomie über die für unsere Vorstellung nahezu unendliche Ausdehnung des Universums gewachsen ist.
    Ähnlich wie in der Sendereihe »alpha-Centauri« haben wir versucht, jedes Thema in einem geschlossenen Aufsatz abzuhandeln, sodass unsere Leserinnen und Leser frei sind in der Reihenfolge der Texte und je nach Interesse auch Kapitel überspringen können. Dies macht das Buch geeignet als Einstiegslektüre für an Astronomie interessierte Laien, als Kurzinformation zu bestimmten astronomischen Fragen und nicht zuletzt als »Gutenachtlektüre« für die letzte Viertelstunde des Tages.
    Sollte sich zeigen, dass diese Art von Begleitbuch zur Sendung bei unseren Leserinnen und Lesern Anklang findet, so würden wir gerne in einem Folgewerk die Kosmologie für Fußgänger mit weiteren Themen aus der Astronomie und Astrophysik fortsetzen. Anregungen hierzu aus dem Kreis der Leserschaft sind immer willkommen. Zunächst jedoch möchten wir uns für das entgegengebrachte Interesse bedanken und wünschen viel Spaß beim Studium der Texte.
    Hinweis: Hervorragendes astronomisches Bildmaterial ist unter http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/archivepix.html zu finden.
     
    Harald Lesch und Jörn Müller

Die Erde
    Gaia! Dich Allmutter werd ich besingen,
dich alte festgegründete Nährerin
aller irdischen Wesen.
     
    Was die göttliche Erde begeht und was in den Meeren,
was in den Lüften sich regt,
genießen deine Fülle und Gnade.
     
    Du hast Gewalt, den sterblichen Menschen zu geben und
zu nehmen.
     
    Homer
     
    In der Geschichte unseres Planeten ist es weniger als ein Lidschlag her, dass der griechische Dichter Homer vor 2500 Jahren der Erde als Göttin huldigte. Gaia – die Erde, das war die allmächtige Mutter, die beschützt und ernährt. Aber Menschen erlebten und erleben noch heute die Erde auch als gewalttätig und erbarmungslos, wenn Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Fluten und Stürme über sie hereinbrachen und hereinbrechen. Trotz jeglichen technischen Fortschritts – wenn der Urgrund aller Dinge sich auftut, der Boden unter unseren Füßen sich schüttelt oder der Himmel über uns seine Schleusen aufreißt, sind auch wir moderne Menschen den Naturgewalten hilflos ausgesetzt. Kaum eine Kultur hat deshalb die Erde nicht verehrt, gefürchtet und bewundert. Aber auch zu Dank sind wir ihr verpflichtet, noch heute feiern wir einmal im Jahr das Erntedankfest. In den Erdwissenschaften klingt der Name Gaia noch nach – in der Geologie, der Geografie und der Geophysik.
    Wir verdanken diesem Materieklumpen, der mit über 100 000 Kilometern pro Stunde um die Sonne rast, alles. Wir sind die Erde. Unsere Knochen sind gebildet aus den Mineralien ihrer Gesteine, wir atmen ihre Luft, und wir bestehen zu großen Teilen aus ihrem Wasser. Was für ein Planet, der eine solche Vielfalt an lebendigen Wesen hervorgebracht hat! Für uns Erdlinge ist diese Lebensvielfalt der Normalfall. Hin und wieder begeben sich einige von uns in eher lebensfeindliche Nischen unseres Planeten: auf Berge, die mehr als 8000 Meter hoch sind, in Wüsten mit Spitzentemperaturen von über 70 Grad Celsius oder in die
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