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Korrupt (German Edition)

Korrupt (German Edition)

Titel: Korrupt (German Edition)
Autoren: Robert Kviby
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gleichzeitig behandelte. Damit sie nicht versehentlich ins falsche Zimmer gingen. Nicht auf alle seine Patienten war Verlass. Ein Beamter zog den Vorhang beiseite, und derjenige, der ihn geschlagen hatte, schnaubte verächtlich. Sie bauten sich vor der Tür auf. Einer der Polizisten legte seine Hand auf die Klinke. Milan wusste, dass abgeschlossen war. Der Beamte ging ein paar Schritte zurück, holte aus und trat die Tür in Höhe des Schlosses ein. Die dünne Holztür flog auf, und die Polizisten strömten in den Raum.
     
    Vom Auto aus sahen Max, Annie und Djordje, wie Milan, flankiert von zwei Polizisten, das Haus verließ. Mingus schlief auf dem Rücksitz. Die Nachbarn starrten aus den Fenstern. Djordje hatte die Streifenwagen entdeckt, als er in die Garage fahren wollte, war dann aber so rasch wie möglich weitergefahren. Erst in Södertälje hielten sie an. Djordje rief Vitomir an, während die anderen im Auto warteten. Max bemerkte, dass sich Djordje wiederholte Male zum Auto umdrehte.
    «Was hat er gesagt?», fragte Max, als Djordje die Fahrertür öffnete.
    «Milan ist festgenommen worden. Die Polizei weiß über die Verbindung zwischen Milan und Vitomir Bescheid. Vielleicht kennen sie auch meinen Namen. Vitomir glaubt, dass sie alle kennen, die für ihn arbeiten. Wir sind aufgeflogen, sagt er.»
    «Und das heißt?»
    «Ich kann nicht mit euch weiterfahren. Ihr müsst allein klarkommen.»
    «Allein?», sagte Annie. «Wie denn?»
    «Lasst euch was einfallen», erwiderte Djordje und wurde rot.
    «Was soll uns denn einfallen?», meinte Max entrüstet. «Wir haben ein Kind dabei! Wie sollen wir verdammt noch mal allein zurechtkommen?»
    «Vitos Anweisung.» Djordje starrte ins Leere. «Habt ihr keine Verwandten?»
    Max schüttelte den Kopf. «Jedenfalls niemanden, der in so einer Situation in Frage käme.» Eine Weile lang schwiegen alle. «Dann bleiben wir eben», sagte Max. «Das ist unsere einzige Möglichkeit.»
    Djordje sah Annie an. Diese nickte.
    Djordje schüttelte den Kopf. «Ihr könnt nicht bleiben. Vito hat das gesagt, das ist zu riskant. Er hat das Sagen. Basta.»
    Djordje ließ den Motor an. «Ich habe da nicht mitzureden. Ich mache mich jetzt aus dem Staub.»
     
    Sture Hult sah einen Volvo in seine Auffahrt einbiegen. Er dachte, er hatte sich verfahren und wollte nur wenden, als die Fahrertür geöffnet wurde. Ein Mann ging um den Wagen herum, ohne die Tür zu schließen. Der Motor lief. Zwei weitere Personen stiegen aus, luden einen Kinderwagen aus und kamen langsam auf das Haus zu, während der Volvo aus der Einfahrt zurücksetzte. Sture Hult erkannte Max Lander erst wieder, als er auf der Treppe stand und klingelte.
    «Kommt schon rein. Beeilt euch», sagte er, als er die Tür öffnete. «Die Nachbarn sind neugierig, und ihr seid in den Nachrichten.»
    Sture blieb mit Annie in der Diele stehen, während Max den Kinderwagen ins Wohnzimmer schob.
    «Darf ich die Toilette benutzen?», fragte Annie. Sture Hult nickte wortlos und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
    Max kam aus dem Wohnzimmer und deutete mit einem Kopfnicken zur Tür. Sture führte ihn in die Küche.
    «Was in aller Welt ist passiert, und was machen Sie hier?», fragte der alte Mann. «Und was haben Sie da für ein Kind dabei?» Er schaute durch die offene Tür Richtung Wohnzimmer.
    «Das ist unser Sohn.» Max sah Sture an, der einen Schritt zurücktrat und sich an die Spüle lehnte. «Was mir die Zeitungen andichten, stimmt nicht», meinte Max, als Annie die Küche betrat und sich neben Max an die Wand lehnte.
    «Ja, das ist mir klar», erwiderte Sture. «Was ist denn um Gottes willen geschehen?»
    «Wir haben jetzt keine Zeit, alles zu erzählen», sagte Annie. «Wir müssen so schnell wie möglich das Land verlassen, und Sie sind der Einzige, an den wir uns wenden können. Helfen Sie uns, dann erzählen wir Ihnen unterwegs alles.»
    «Wie kann ich Ihnen denn helfen?»
    «Sie könnten uns mit Ihrem Auto über die Grenze bringen», sagte Max. «Wir wollen nach Amsterdam und müssen schnell weiter», sagte er und fingerte nervös am Tischtuch. «Wenn sie uns finden, weiß niemand, was geschieht.»
    «Können Sie nicht einfach die Wahrheit sagen?», meinte Sture und setzte sich auf einen Stuhl. «Sich an die Presse wenden?»
    Annie schüttelte den Kopf. «Es gibt zu viele Leute, die das zu verhindern wissen.» Sie sah Sture Hult traurig an. «Mir ist seit unserem letzten Gespräch so einiges über unser Land klargeworden.»
    «Die
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