Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kopernikus 6

Kopernikus 6

Titel: Kopernikus 6
Autoren: Hans J. Alpers
Vom Netzwerk:
hin­ab.
    „… bleibt auf Sen­dung! Es ist Top­zeit am Abend, und der Fu­sel­treib­stoff­krieg ge­rät au­ßer Kon­trol­le!“
    Wir hat­ten ge­ra­de ei­ne Quo­te von 79,61 er­reicht, ei­ne Drei­vier­tel­mil­li­ar­de Zu­schau­er fuh­ren. Man hat­te die pro­vi­so­ri­schen Hal­len um­ge­stellt, neue Trenn­wän­de ein­ge­zo­gen, neue Tü­ren ein­ge­baut, wie ein Rat­ten­la­by­rinth, in dem ich mich erst zu­recht­fin­den muß­te. Die Leucht­röh­ren an den De­cken ba­de­ten die Hal­le in Mond­licht­tö­ne. Über­all plap­per­ten die Wie­der­ho­ler mit der Stim­me von Max, ei­ne da­von war sei­ne, die an­de­ren Spie­ge­lun­gen in ei­nem Ka­lei­do­skop von Mul­ti­pha­sen­spra­che. Die Wie­der­ho­ler­schir­me strahl­ten im Son­nen­un­ter­gangs­oran­ge und rahm­ten Max in den Brän­den ei­ner ver­glü­hen­den Er­de ein.
    Ei­ne Kno­ten­punkt­ka­bi­ne auf die­ser Eta­ge war mit der Kon­troll­ka­bi­ne kurz­ge­schal­tet, wo Max im Ge­fühls­feld hing. Die Schal­tun­gen in die­sem Raum ver­ban­den die CBA mit ih­rem Sa­tel­li­ten­netz, ein Ort, wo Pseu­do-Tha­la­muss­trö­me sich tra­fen und an das Sen­de­si­gnal ge­kop­pelt wur­den, ein Raum, wo eu­er Be­wußt­sein sich mit dem des An­sa­gers ver­band. Ich woll­te mei­nen Son­nen­flam­mer an­stel­len und all die hyp­no­ti­schen Ver­kopp­lun­gen zwi­schen euch Fah­rern und der CBA ver­bren­nen, ver­bren­nen, ver­bren­nen. Max in der Nacht mit sei­ner höchs­ten Quo­te tö­ten und den Fu­sel­treib­stoff­krieg dort be­en­den, wo sei­ne Ur­sa­chen la­gen. Ich woll­te es vor Mor­rie Blooms Au­gen ver­bren­nen und ihm den im­mer noch qual­men­den Flam­mer über­rei­chen und sa­gen: Was hältst du jetzt da­von, Bloom? Dein Nur-kein-Ge­wis­sen-Na­tio­na­les-Sa­tel­li­ten-Netz?
    Kann ich euch sa­gen, was für ein Ge­fühl das ist, sich im Her­zen von ei­ner Mil­li­ar­de ver­wirr­ter, ver­ka­bel­ter Geis­ter zu be­fin­den? Es ist wie ei­ne Stim­me in ei­nem un­end­li­chen Chor, wie ein Stein in ei­ner La­wi­ne. Ich öff­ne­te die Tür der Kno­ten­punkt­ka­bi­ne und fühl­te, wie mei­ne See­le frei­ge­ris­sen wur­de. Ich spür­te je­den ein­zel­nen von euch. Bis in die aller­kleins­te Zel­le habt ihr mich über­flu­tet mit dem Bren­nen und Bren­nen und Bren­nen … Ich schloß die Au­gen und zün­de­te den Flam­mer. Ich füt­ter­te euch Hit­ze, ich füt­ter­te euch Max … Ha­van­na nu­ckeln, wie ich ihn ha­ben will, Jee­e­sus! … die Au­gen, hei­ße Au­gen, sau­gend, sau­gend … Ge­lieb­ter­ge­lieb­ter­ge­lieb­ter­ge­lieb­ter­ge­lieb­ter … ya! ver­kohlt, stink­sie­steck­sie … Die My­ria­den von Lich­tern eu­rer Zahn­rad­ge­dan­ken blink­ten in den Kanä­len im Haupt­rah­men der Ka­bi­ne, blink­ten und ver­schwan­den mit dem Bren­nen der Schal­tun­gen … pack­mich, will’s, opacko­pack­mich … heiß­heiß­heiß­heiß­heiß­heiß­heiß­heiß­heiß­heiß … ver­sprüh­ten Flam­men mit dem Ge­rät in mei­ner Hand, bis die Ka­bi­ne fla­cker­te und vol­ler gif­ti­ger Dämp­fe koch­te.
    „Max Todd, dran­blei­ben … ein tech­ni­scher De­fekt … ein klei­ner Glitsch … bleibt ein­ge­schal­tet, bleibt da­bei. Wir ha­ben noch an­de­re Kanä­le. Schal­tet nicht um, wir sind so­fort wie­der da mit dem En­de der Welt, gleich …“
    In der Hal­le heul­ten sie. „Feu­er! Feu­er!“
    Aus der De­cken­lösch­an­la­ge rausch­te Schaum her­ab. Der Flam­mer in mei­ner Hand rauch­te und blen­de­te mich noch durch mei­ne ge­schlos­se­nen Au­gen­li­der hin­durch. Ei­ne Tür ging auf, und ich spür­te die ge­kühl­te Luft. Er­in­nert ihr euch, was die Ma­cher und Mor­rie Bloom und Max’ neues­te T&A-Mie­ze im Ein­gangs­ter­mi­nal der Kon­troll­ka­bi­ne sa­hen? Er­in­nert ihr euch an das Stand­pho­to, das einen Em­my für die CBA-Nach­rich­ten ge­wann?
    Nach­rich­ten­bän­der: S ID W ARE , D ER H ITZ­KOPF D ER R ÖH­RE … Sie zeig­ten mich mit ver­brann­tem Haar, mit ver­kohl­ten Hemds­är­meln und dem er­lo­sche­nen Flam­mer in mei­nen bei­den runz­li­gen Hän­den, ge­la­den und dar­auf war­tend, zu bren­nen und zu ver­bren­nen.
    Ich bet­tel­te: „Max! Hör auf,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher