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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17
Autoren: Terry Goodkind
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vorübergehend miteinander verband, um alle, die sich eine Welt ohne Magie wünschten, hindurchtreten zu lassen, nur um diese beiden Welten gleich darauf für immer wieder zu trennen?« »Du begreifst aber schnell«, zog Richard ihn auf. Zedd knuffte ihn in die Rippen.
    Richard ging zu Verna und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Es war Warren, der mich auf die Idee gebracht hat, als er mir zum ersten Mal erklärte, dass die Kästchen der Ordnung eine Pforte seien, ein Durchgang durch die Unterwelt. Ohne Warren hätte ich es nicht geschafft. Mit seinem Wissen war er uns allen eine große Hilfe.«
    Richard zeigte ihnen das Amulett, das er um den Hals trug, und das einst der Zauberer Baraccus getragen hatte.
    »Dieses Amulett veranschaulicht den Tanz mit dem Tod. Dabei geht es um weit mehr als nur den Kampf mit dem Schwert oder sein Leben zu genießen. In diesem Emblem ist auch der Grund enthalten, weshalb ich in die Unterwelt hinabsteigen musste, das Totenreich. Es ist Teil dessen, was Baraccus mir begreiflich machen wollte. Aber gleichzeitig stellt es auch die abschließende Bewegung des Tanzes mit dem Tod dar, den Todesstoß, der nötig war, um die Kästchen der Ordnung zu benutzen.«
    Kahlan schlang ihm den Arm um die Hüfte. »Du hast Zauberer Baraccus mit Stolz erfüllt, Richard.«
    »Uns alle«, bestätigte Zedd.
    Zedd lächelte auf eine Weise, wie Richard ihn schon lange nicht mehr hatte lächeln sehen. Das war ganz der alte Zedd, sein Großvater, sein Mentor und Freund. Zedd sprach mit leisem Stolz: »Was all die Zauberer aus alter Zeit mit der großen Barriere erreichen wollten, was ich, als Oberster Zauberer, mit der Grenze bewirken wollte, hast du tatsächlich vollbracht, Richard. Du hast dafür gesorgt, dass sie uns niemals wieder schaden können, und doch hast du dem Leben eine Zukunft gegeben. Die Kinder dieser Menschen werden die Chance haben, aus den Fehlern ihrer Eltern zu lernen. Und wer weiß, vielleicht begreifen auch sie, dass Hass kein Lebensweg ist. Du hast ihnen eine Welt geschenkt, in der sie ihren Hass ausleben können, eine Welt tausendjähriger Finsternis, aber gleichzeitig hast du den künftigen Generationen die Chance zur Wiedergeburt der Menschheit dort gegeben, einer Menschheit, die hoffentlich das Leben und die Erhabenheit des menschliches Geistes anzunehmen bereit ist.
    Dadurch hast du beiden Welten das Geschenk des Lebens gemacht, und das durch Stärke ohne Hass.«

64
    Eine linde Brise fuhr durch Jennsens rotes Haar, als sie das reich verzierte, in das Silberheft ihres Messers gravierte »R« betrachtete. »Denkst du an deinen Bruder?«, fragte Tom, als er näher kam und sie aus ihren Gedanken riss.
    Sie begrüßte ihren Ehemann mit einem Lächeln und drückte ihn mit einem Arm an sich. »Ja, aber nur im Guten.« »Ich vermisse Lord Rahl auch.«
    Er zog sein Messer heraus und besah es sich. Es war das genaue Gegenstück von Jennsens, trug denselben Buchstaben »R« des Hauses Rahl. Den größten Teil seines jungen Erwachsenenlebens hatte Tom als Angehöriger der Spezialeinheiten zugebracht, deren Aufgabe es war, den Lord Rahl verdeckt zu beschützen. Dadurch hatte er sich das Recht zum Tragen dieses Messers erworben.
    Jennsen stützte sich mit einer Schulter am Türrahmen ab. »Sieht ganz so aus, als hättest du erst einen deiner Dienste würdigen Lord Rahl bekommen, als du all das aufgegeben hast, um mit mir hierher zukommen.«
    »Weißt du«, mit einem Lächeln ließ er das Messer wieder in die Scheide verschwinden, »eigentlich gefällt mir mein neues Leben mit meiner Frau ziemlich gut.«
    Sie schlang ihre Arme um diesen Bär von einem Mann. »Ach, wirklich?«, fragte sie neckisch.
    »Auch mein neuer Name gefällt mir. Endlich hab ich mich an ihn gewöhnt - du weißt schon, so dass ich mich mit ihm wohlfühle.« Bei ihrer Trauung hatte er ihren Namen, Rahl, angenommen, um ihn auf diese Weise in die neue Welt zu tragen. Es schien nur gerecht, dass jemand dieses Mannes, der ihnen dieses neue Leben erst ermöglicht hatte, auf irgendeine Weise gedachte.
    Ansonsten aber war er auf dem besten Wege, in Vergessenheit zu geraten. Jennsen fand es erstaunlich, dass so viele sich nicht einmal mehr an den Ort ihrer Herkunft, ihre alte Welt, erinnerten. Es war gekommen, wie Richard vorhergesehen hatte: Der Feuerkettenbann bemächtigte sich mehr und mehr ihres Erinnerungsvermögens, und die dadurch entstandenen Lücken wurden mit neuen Erinnerungen, einem neuen Selbstverständnis gefüllt.
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