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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17
Autoren: Terry Goodkind
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dankbar sein, dass du Jennsen glücklich gemacht hast.«
    Tom salutierte mit einem Faustschlag auf sein Herz, ehe er Richard lächelnd kurz umarmte. Owen, Anson und Marilee, denen die Aufregung über ihre bevorstehende neue Existenz ebenfalls anzusehen war, schüttelten Richard die Hand und bedankten sich bei ihm, dass er ihnen beigebracht hatte, das Leben mit offenen Armen anzunehmen. »Ich liebe dich«, hauchte Jennsen und drückte ihn ein letztes Mal fest an sich. »Danke, dass du mir geholfen hast, das Leben zu lieben. Selbst wenn ich dich vergessen sollte, werde ich dich stets in meinem Herzen behalten.«
    Dann löste sie sich von ihm, und sie und die anderen wurden nach und nach von der weißen Leere der Pforte aufgenommen. Allein in der weißen Leere, packte Richard das Schwert der Wahrheit und zog es aus dem Kästchen und damit den Schlüssel aus der Pforte. Er konnte nur einen einzigen Gedanken denken: Auch wenn alles wie geplant funktioniert hatte, seine größte Hoffnung war unerfüllt geblieben.
    Das sterile Feld, das er gebraucht hätte, um der Kraft der Ordnung zum Erfolg zu verhelfen, war bereits verunreinigt gewesen. Kahlan hatte bereits gewusst, dass er sie liebte.
    »Menschen wie dich gibt es nicht oft, Richard Rahl«, vernahm er die zauberhafteste Stimme der Welt.
    Er drehte sich um und sah sie vor sich stehen. Ihre grüne Augen funkelten, und sie hatte dieses ganz besondere Lächeln im Gesicht, das sie sich allein für ihn aufsparte.
    Richard stand da wie versteinert, das Schwert so fest umklammert, dass er spürte, wie sich das Wort WAHRHEIT in seine Hand grub. Kahlan kam näher und legte ihm einen Arm um den Hals. »Ich liebe dich, Richard.«
    Von seinen Gefühlen überwältigt, ließ er einen Arm um ihre Hüfte gleiten. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Es hätte doch gar nicht funktionieren dürfen, wenn das sterile Feld durch Vorwissen bereits gestört war.«
    »Ich wurde beschützt«, meinte sie mit einem schiefen Lächeln. Richard runzelte die Stirn. »Beschützt? Wodurch?« »Ich hatte mich bereits wieder von neuem in dich verliebt, daher brauchte ich kein steriles Feld. Ich glaube, angefangen hatte es in dem Moment, als ich dich in deinem Käfig in das Feldlager der Ordenssoldaten hineinfahren sah. Mit allem, was du tatest, hast du mir zu verstehen gegeben, was für eine Art Mann du bist - nämlich genau der, in den ich mich vor so langer Zeit verliebt und den ich im Dorf der Schlammmenschen geheiratet hatte.
    Und als du mir dann die kleine Schnitzerei geschenkt hast, war das die Bestätigung all dessen, was mir längst wieder klar geworden war. In einem Kunstwerk offenbart sich das Innerste des Künstlers, es macht seine Ideale sichtbar, seine Werte. Wer so viel Ehrfurcht und Leidenschaft für die Erhabenheit des menschlichen Geistes an den Tag legt, konnte nur jemand sein, der meine Leidenschaft für das Leben teilt.«
    Richard lächelte gerührt. »Ich bin in die Unterwelt hinabgestiegen, um die von der subtraktiven Magie des Feuerkettenbanns gelöschten Erinnerungen zurückzuholen. Dort erfuhr ich, dass sie nur wiederhergestellt werden können, wenn man sie aus vollkommen freien Stücken akzeptiert. Also ließ ich sie in diese kleine Schnitzerei einfließen. Mit ihrer Annahme hast du auch die Erinnerungen aller akzeptiert - und den Feuerkettenbann gebrochen, der den Menschen so viel genommen hatte. Mit deiner Bereitschaft, das Gute und die Schönheit des Lebens anzunehmen und in deinem Herzen zu bewahren, hast du allen ihr Erinnerungsvermögen zurückgegeben.«
    Sie sah ihm lange in die Augen.
    Und dann küsste er seine Frau, die Frau, die er liebte, und die ihm alles bedeutete. Die Frau, deren ganze Liebe ihm galt. Die Frau, für die er in die Unterwelt hinabgestiegen war … Als er schließlich die Augen aufschlug, war die Welt ringsum zurückgekehrt. Unweit von ihnen stand Zedd und beobachtete sie lächelnd. »Zedd«, sagte er, erstaunt, dass auch all die anderen zugegen waren. »Kein Grund, sich zu entschuldigen, Junge.« »Das war auch nicht meine Absicht.«
    Zedd bedeutete den beiden, sich nicht stören zu lassen. »Nach all dieser Zeit hast du jedes Recht, deine Frau zu küssen. Ich wusste ja schon immer, dass ihr zwei zusammengehört.
    Nur wäre es mir lieber gewesen, du hättest nicht ganz so lange gebraucht, das alles zu begreifen.«
    Richard sah seinen Großvater missbilligend an. »Tut mir leid, wenn ich dir Unannehmlichkeiten bereitet haben sollte. Aber vielleicht
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