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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17
Autoren: Terry Goodkind
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bereits alles, würde es keinen von uns Verfechtern individueller Freiheit kümmern, was sie aus ihrem Leben machen, doch leider haben sie sich ganz bewusst entschieden, anderen kein selbstbestimmtes Leben zuzubilligen. Und genau diese Entscheidung ist für uns nicht hinnehmbar. Wir werden nicht zulassen, dass sie uns ihre Entscheidung für das Böse aufzwingen. Damit ist hier und jetzt Schluss.
    Hiermit gewähre ich ihnen ihren Wunsch nach einer Welt, in der sie ihr Leben gemäß ihrer bewussten Entscheidung führen können - und damit das, was sie sich am meisten wünschen: ein Leben ihrer Wahl. Ich könnte sie zu keinem schlimmeren Schicksal verdammen.
    Die Macht der Ordnung hat diese Welt in vieler Hinsicht soeben verdoppelt und ihnen damit eine eigene Welt gegeben. Sie soll ihnen gehören.
    Vielleicht werden sie die Torheit ihrer Entscheidung nie begreifen, aber leiden werden sie darunter. Ihnen wird jenes Leben in Not und Elend vergönnt sein, an das sie sich so voller Inbrunst klammern, jenes von Leid erfüllte Leben, das sie so fromm willkommen heißen. Sie werden ebenjenes Leben in hoffnungsloser Angst führen, das sie sich mit ihrer Weigerung zu vernunftbegabtem Denken selbst auferlegt haben. Sie haben sich entschieden, ihr Leben in den Kessel alles verzehrenden Hasses zu werfen - ihr Wunsch sei ihnen hiermit gewährt, denn es ist das letzte Mal, dass Wünsche und Hoffnungen ihnen etwas bringen werden. Von nun an werden sie ein wünschund hoffnungsloses Dasein fristen, verloren in jener ewigen Dunkelheit, die sie ihrem Geist in ihrer Selbstverachtung aufgebürdet haben. Auf jeden Fall aber werden sie uns nie mehr etwas anhaben können.
    Sie glauben, dass die freien Menschen für all ihr Ungemach verantwortlich sind, geben uns die Schuld an ihrem Leid. Sie wollen uns vernichten, damit die Welt so werden kann, wie sie sie wünschen.« Richard wandte sich an die Angehörigen der Ordensbruderschaft, die bereits im Jenseits weilten, auf der anderen Seite der jetzt offen stehenden Pforte. Auch die im Diesseits konnten ihn hören. »Euer Wunsch sei euch gewährt.
    Nun habt ihr, was ihr stets zu wollen behauptet habt, eine Welt, regiert von euren Glaubensüberzeugungen. Eine Welt ohne Magie, ohne freie Menschen, ohne freien Geist. Nun könnt ihr glauben, was immer euch beliebt, und euer Leben nach eigenem Gutdünken gestalten. Nur werdet ihr uns nicht mehr für euer selbst geschaffenes Elend verantwortlich machen, als Ausrede für euren Hass missbrauchen können.
    Außer eurem elendigen Selbst werdet ihr keinen Feind mehr haben. Herrscht über eure Welt, wie es euch richtig dünkt - sie wird um euch in Trümmer sinken, während ihr euch in eurem Hasse suhlt. Mit der Zeit, so steht zu hoffen, werden eure Kinder, nachdem sie Zeugen der sinnlosen Grausamkeit eurer vorsätzlich unwissenden Glaubensüberzeugungen geworden sind, eure Welt zum Besseren verändern, ihr eigenes Erwachsenendasein zu einem lohnenden, freudigen Leben gestalten. Doch das liegt allein bei ihnen. Sie werden diese Entscheidung zu einem vernünftigen anstelle eines von Gewalt geprägten Umgangs miteinander selber treffen müssen. Diese Welt hingegen wird uns gehören.
    Eine Welt frei von den Lehren der Imperialen Ordnung, frei von denen, die uns ihre Glaubensüberzeugung aufzwingen wollen - und die uns für unseren “Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben nach dem Leben trachten.
    Es wird eine Welt mit allen Unzulänglichkeiten und Ungewissheiten des Lebens sein, mit allen Folgen falscher Entscheidungen, mit allen Nöten und Fehlschlägen, die das Leben mit sich bringt, aber es wird eine Welt sein, in der wir die Chance haben, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Nicht jeder wird in dieser Welt erfolgreich oder glücklich sein, oder es nur verstehen, ein rechtschaffenes Leben zu führen. Aber es wird eine Welt ohne die Angehörigen der Ordensbruderschaft sein, eine Welt des Lebens.
    Denn dazu werden wir es machen. Mag sein, dass wir versagen. Aber bis dahin haben wir die Freiheit, selbst über Erfolg oder Scheitern zu entscheiden. Wie er diese Freiheit nutzt, wird jedem selbst überlassen sein.
    Vielleicht werden unsere Kinder all dies dereinst wieder verspielen und den Wunsch verspüren, in das Elend aus Glaube, Wunschdenken und Gewalt zurückzufallen. Aber auch das wäre eine von ihnen für sich selbst erschaffene Welt, es wäre ihre Entscheidung, ihr Leben. Und so müssten auch sie die Folgen ihrer Entscheidungen
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