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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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faszinierende Frau. Sie ist.. ." Er unterbrach sich. „Merkwürdig, Mr. Tones tragischer Tod hat mich so erregt, daß ich bis jetzt noch gar keine Zeit gefunden habe, an die Ärmste zu denken..."
    „Glauben Sie, daß es die Frau getan haben kann?" fragte Craig ruhig.
    „Mrs. Tone? Um Himmels willen... was bringt Sie denn nur auf diesen Gedanken?"
    „Sie ist nicht im Hause."
    „Vielleicht ist sie bei einer Freundin..."
    „Können Sie uns etwas über die Ehe sagen, die die beiden führten?"
    Case verzog das Gesicht und machte eine fahrige Handbewegung. „Ach, wissen Sie Leutnant, darüber möchte ich lieber nicht sprechen. Etwas Konkretes kann ich ja doch nicht sagen ..."
    „Wir sind Ihnen schon für ein paar Hinweise dankbar. Es kann unter Umständen sehr wichtig sein."
    Case zuckte die Schultern. „Ich bin der Ansicht, daß die beiden keine sehr glückliche Ehe führten. Man sah sie nur selten zusammen. Im übrigen erinnere ich mich, Mrs. Tone wiederholt mit einem anderen Mann gesehen zu haben."
    „Kannten Sie den Mann?"
    „Nein."
    „Bitte beschreiben Sie ihn."
    „Er war schlank, dunkelhaarig. . . größer als ich. Ungefähr vierzig Jahre alt. Sein Gesicht habe ich nicht genau gesehen, aber ich stelle mir vor, daß es schmal und ziemlich hager war."
    Craig zog ein Bild von Mr. Simpson aus der Tasche und hielt es Case unter die Nase.
    „Könnte es dieser Mann gewesen sein?"
    „Hm“, machte Case. „Ganz sicher bin ich nicht. Typmäßig entspricht er ihm schon. Aber es ist ja leider so, daß ich das Gesicht nicht genau sehen konnte..."
    „Sie wissen, wer dieser Mann ist?"
    „Natürlich. Ich habe sein Bild in der Zeitung gesehen. Er ist tot und wurde nur einen Häuserblock von hier entfernt hinter der Hecke eines Vorgartens gefunden..."
    „Stimmt", sagte Craig und schob das Bild in seine Brieftasche zurück. In diesem Moment betrat Bill Fauldin mit dem Arzt und ein paar Fotografen das Zimmer. Craig führte Case in eine andere Zimmerecke, um den Beamten nicht im Wege zu sein.
    „Als Sie das Bild in der Zeitung sahen... haben Sie da nicht irgendwelche Zusammenhänge vermutet?"
    „Nein, bestimmt nicht!" versicherte Mr. Case.
    Craig blickte sich suchend im Zimmer um. Sergeant Miller trat zu ihm. „Kann ich Ihnen behilflich sein, Leutnant?"
    „Gibt es hier in der Wohnung ein Bild von Mrs. Tone?" erkundigte sich Craig.
    „Ja, im Zimmer nebenan steht eine Fotografie von ihr auf dem Schreibtisch. Mit Widmung." Der Sergeant ging voran und Craig folgte ihm. Als er das ledergerahmte Bild von Carol Tone in der Hand hielt, stieß er einen leisen Pfiff aus. „He, Bill!" rief er. Fauldin betrat das Zimmer. „Was gibt's?"
    „Schau dir das mal an!"
    „Tolle Frau", sagte Fauldin. „Genau mein Typ."
    „Fällt dir sonst nichts auf?"
    „Sie hat wunderbare große Augen... ein bißchen starr, wenn ich mir's recht überlege."
    „Sieh sie dir genau an!"
    „Hm. Irgendwie kommt sie mir bekannt vor...“
    „Endlich fällt der Groschen! Das ist die Frau, die auf dem Amateurfoto abgebildet ist, das wir bei Simpson fanden."
    Fauldin rieb sich das Kinn. „Ja, das ist gut möglich. Jedenfalls besteht eine gewisse Ähnlichkeit..."
    „Übrigens ist Mrs. Tone nicht zu Hause .. ."
    Bill Fauldin blickte in die Höhe. „Du meinst, dieser Simpson sei ihr Liebhaber gewesen?"
    „Ich bin davon überzeugt."
    „Demnach hätte Tone ihn getötet, und sie hat dann aus Rache ihren Mann erschossen ..."
    „So kann es gewesen sein. Es wäre ein plausibles Motiv."
    „Bis jetzt", schränkte Fauldin ein. „Wir stehen erst am Anfang der Untersuchungen!"

    *

    Ralph Stanley lag auf der Couch und manükierte sich die Nägel, als Raoul Maggins hereinkam. Maggins schlenderte zu dem Sessel, der der Couch am nächsten stand, und ließ sich mit einem Seufzer hineinfallen. Stanley wandte kurz den Kopf. Dann beschäftigte er sich weiter mit seinen Nägeln. „Alles erledigt?" fragte er.
    „Klar."
    „Hat es Schwierigkeiten gegeben?"
    „Nicht für'n Cent."
    „Prima. Bist du gesehen worden?"
    „Ich hoffe nicht."
    „Dann ist's ja gut.“
    „Sie haben mir 'ne Prämie versprochen, Chef...“
    „Jaja, die kriegst du!" sagte Stanley ärgerlich und schob die Nagelfeile in ein kleines Lederfutteral. Das Futteral brachte er in der Brusttasche seines nougatfarbenen Anzugs unter. Dann verschränkte er die Arme unter dem Kopf und blickte Maggins an. „Erzähl, wie es war."
    „Da gibt's nicht viel zu erzählen", murmelte Maggins träge.
    „Komm.
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