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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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hörte, daß seine Frau beabsichtigte, ihn töten zu lassen, wandte sich sein ganzer Zorn gegen Carol..." Riley stand auf. Er schob die Hände in die Hosentaschen und starrte düster vor sich hin. „Aber warum erzähle ich Ihnen das alles? Es ist mir völlig gleich, ob Sie die Zusammenhänge kapieren oder nicht. Für mich geht es jetzt darum, wie ich dem Chef mein Versagen erklären soll..."
    Frank strich sich mit der Hand über die Augen. „Und ich hatte gehofft...“ begann er.
    Riley blickte ihn an. „Nun . . . was haben Sie gehofft?"
    „Nichts."
    „Sie meinten, mit ihr türmen zu können, was?" Er lachte heiser. „Was sind Sie doch für ein verdammter Narr! Glauben Sie wirklich, Carol hätte sich darauf eingelassen? Was hätten Sie ihr denn bieten können? Eine Flucht mit erpreßtem Geld, Angst in fremden Zimmern, Angst und nochmals Angst. . . Wenn sie mit Ihnen gegangen wäre, dann nur, um vorübergehend einen Vorteil zu gewinnen und um von ihrem Mann wegzukommen. Irgendwann hätte sie Sie abgehalftert. . . das ist doch wohl klar!"
    „Ich nehme an, Sie haben recht", sagte Frank bedrückt. „Ich fürchte, ich habe mich wirklich wie ein Dummkopf benommen. Ich habe einfach den Maßstab verloren. Geschieht mir ganz recht, wenn ich reingefallen bin..."
    „Sie haben keinen Grund traurig zu sein. Sie sollten sich im Gegenteil gratulieren, daß alles so gekommen ist. Auf die hunderttausend Dollar werden Sie freilich verzichten müssen.
    Vielleicht läßt sich der Chef dazu herab, Ihnen einen Tausender in die Hand zu drücken. Vorausgesetzt, daß Sie schwören, den Mund zu halten ..."
    Frank schien gar nicht hingehört zu haben. „Was wird jetzt geschehen?" fragte er.
    Riley sprang auf. „Verdammt... ich muß den Chef warnen, bevor es zu spät ist!"
    Er lief zur Tür und rüttelte daran. Dann hastete er zum Fenster und kletterte hinaus, ohne nochmals zurückzublicken.

    *

    Craig nickte, als er an dem salutierenden Polizisten vorüberging und die Wohnung betrat. In der Diele stand Sergeant Miller vom 17. Revier.
    „Hallo, Leutnant", sagte er und legte die Hand an die Mütze. „Das ist aber rasch gegangen! Wir sind auch erst zehn Minuten hier. Ein Mr. Case hat uns alarmiert. Wohnt eine Etage höher. Er hörte ein paar Schüsse und eilte sofort nach hier unten, um nach dem Rechten zu sehen. Als auf sein Klingeln hin niemand öffnete, rief er das Revier an . . .“
    Craig betrat das Wohnzimmer, in dem alle Lampen brannten. Der Tote lag vor der Hausbar. Auf dem Tisch stand eine halbvolle Whiskyflasche und ein einzelnes, leeres Glas.
    Der Tote lag mit dem Gesicht zum Boden. Ein Knie hatte er angezogen; die Handfläche der Rechten wies mit der Innenseite nach oben.
    „Drei Kugeln", brummte der Sergeant, der neben Craig trat. „Ich hab' früher mal mit einem Ballistiker zusammengearbeitet. Wenn ich mich nicht täusche, sind die Schüsse von der Tür aus abgefeuert worden..."
    „Wann sind die gefallen?"
    „Danach habe ich Mr. Case bereits gefragt. Er gibt an, auf die Uhr geblickt zu haben. Es war zehn Minuten vor Zwölf, sagt er."
    „Ist er sofort nach unten gegangen?"
    „Ja."
    „Hat er gesehen, ob jemand vor ihm das Haus verlassen hat?"
    „Nein."
    „Wo ist Mr. Case jetzt?"
    „In der Küche. Corporal Blinch ist bei ihm."
    „Bitten Sie Mr. Case herein."
    Mr. Case entpuppte sich als ein Mann mittlerer Körpergröße. Er hatte ein ovales, bebrilltes Gesicht mit Halbglatze. Quer über die rechte Wange lief eine Wundnarbe, die in einem tiefen Rot leuchtete, obwohl sie schon seit langem verheilt war. Mr. Case trug einen Abendanzug.
    „Ich war im Theater", erklärte er. „Als ich nach Hause kam, öffnete ich die Balkontür, um noch ein bißchen frische Luft zu schnappen. In diesem Moment hörte ich in der Wohnung unter mir das Knallen von Schüssen. Ich lief sofort nach unten, aber auf mein Klingeln hin öffnete niemand..."
    „Wieviel Zeit kann zwischen den Schüssen und Ihrem Auftauchen vor Mr. Tones Tür verstrichen sein?"
    „Höchstens dreißig Sekunden."
    „Sie haben niemand gehört oder gesehen?"
    „Nein. Ich klingelte ungefähr zehn oder zwanzig Sekunden... dann hastete ich wieder in meine Wohnung, um die Polizei zu alarmieren. Natürlich ist es möglich, daß der Täter erst zu diesem Zeitpunkt die Wohnung von Mr. Tone verlassen hat."
    „Sie sind ganz sicher, daß es sich bei dem Toten um Mr. Tone handelt?"
    „Aber ja . . . ich kenne ihn doch!"
    „Er ist verheiratet?"
    „Ja. Mr. Tone hat eine
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