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Kommissar Morry - Endstation Mord

Kommissar Morry - Endstation Mord

Titel: Kommissar Morry - Endstation Mord
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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getötet."
    Franks Lippen spannten. Er befeuchtete sie mit der Zungenspitze. „Frederic Tone ist tot?" fragte er leise. „Soll das heißen, daß Sie...?"
    „Nein, nein!" unterbrach sie ihn. „Ich schwöre Ihnen, daß ich es nicht gewesen bin!"
    „Ihren Schwüren traue ich nicht."
    „Warum hätte ich ihn töten sollen? Ich war im Gegenteil darauf bedacht, vor ihm zu fliehen! Ich habe in einem Hotel übernachtet." Sie öffnete die Handtasche und zog die Rechnung hervor. „Bitte überzeugen Sie sich davon. Hier ist der Beweis!"
    Er trat an die Kommode und öffnete die Whiskyflasche. Es befand sich nur noch ein trauriger Rest darin. Er schüttelte ihn in ein Glas und leerte es dann mit einem Zug. Als er es absetzte, sagte er: „Soso, Tone ist tot. Er war nicht viel wert, fürchte ich."
    „Das ist nicht das Problem, Frank. Ich muß fliehen. Ich muß raus aus der Stadt..."
    „Ich denke, Sie haben ihn nicht getötet?" fragte er. „Sie können sich doch der Polizei stellen! Durch eine Flucht machen Sie alles nur viel schlimmer..."
    „Sie verstehen meine Lage nicht, Frank. Die Polizei ist in unserer Wohnung. Da Joe nur hundert Meter von unserem Haus entfernt gefunden wurde, müssen den Beamten sehr rasch gewisse Zusammenhänge auf gehen..."
    „Nun, das sind nicht meine Sorgen", erklärte Frank ungerührt. „Ich will damit nichts zu schaffen haben. In der letzten Nacht hatten Sie die Chance, mit mir auf und davon zu gehen. Nach allem, was seitdem geschehen ist, muß ich mich wundern, woher Sie die Stirn nehmen, nochmals um meine Hilfe zu bitten. Es gab eine Zeit, wo ich glaubte, Sie wären nur eine irregeleitete Frau. Seit der letzten Nacht weiß ich, daß das nicht stimmt. Sie stehen Ihrem Mann an verbrecherischer Skrupellosigkeit in nichts nach. Sie sind genau so verdorben wie er!"
    „Frank..."
    „Schweigen Sie! Ja, Sie wollen meine Hilfe, weil Sie im Augenblick nicht wissen, an wen Sie sich wenden sollen. Aber was wäre, wenn ich Sie erhörte und Ihren Bitten entspräche? Sie würden mich abhalftern, sobald Sie mich nicht mehr brauchen. Vielleicht würde man uns auch gemeinsam schnappen. Dann würden Sie den Behörden irgendeine wilde Geschichte erzählen, bei der ich als wahrer Sündenbock erscheine. Vielen Dank, Carol... aber nicht mit mir! Jeder wird mal schlau, wenn es bei verschiedenen auch ungewöhnlich lange dauern mag. Ich habe meine Lektion gelernt!"
    „Was soll ich denn nur machen?" jammerte Carol.
    „Das hätten Sie sich früher überlegen sollen!"
    „Sie sind herzlos, Frank!"
    „Lieber Himmel, verschonen Sie mich mit der rührseligen Masche..."
    „Ich weiß, daß ich viele schwerwiegende Fehler begangen habe, Frank. Ich war gemein zu Ihnen..."
    „Gemein? Das ist ein reizendes Wort dafür!“ unterbrach er sie höhnisch.
    „Frank..."
    Er schüttelte den Kopf. „Zu spät, Carol... dort ist die Tür!"
    Sie holte tief Luft. In ihre Augen trat ein gefährliches Glitzern. „Sie sind feige . .. das ist es. Sie sind ein heruntergekommener Bum, ein mieses Individum ohne Rückgrat und Charakter, ein stinkender Säufer…"
    Er trat auf sie zu, um sie an den Schultern aus dem Zimmer zu schieben, aber sie schlug ihm plötzlich heftig ins Gesicht. „Ich hasse Sie!"
    Seine Wange brannte. Er wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, als es plötzlich klingelte.
    Carol wurde blaß. „Wer kann das sein?" stieß sie hervor.
    „Vielleicht die Polizei?" spottete Frank, um sie zu erschrecken. „Ich hoffe wirklich, daß sie es ist. Sie haben mich gerade in die richtige Stimmung versetzt, um ein paar interessante Wahrheiten auszupacken..." Er verließ das Zimmer und öffnete die Flurtür. Draußen standen zwei Männer. Einen davon kannte er.
    „Hallo, Leutnant", grüßte er. „Wollen Sie nicht nähertreten? Ich möchte Ihnen Mrs. Tone vorstellen..."
    „Die Dame kenne ich bereits", sagte Craig, als er das Zimmer betrat. „Von einem Foto."
    „Von zwei Fotos", berichtete Fauldin.
    „Richtig, von zweien. Eins davon entdeckten wir in der Wohnung von Joe Simpson."
    Carol war leichenblaß. Sie mußte sich setzen weil ihre Knie plötzlich nachgaben. „Ich habe meinen Mann nicht getötet!" sagte sie mit einer Stimme, die ihr völlig fremd erschien. „Ich habe nicht geschossen!"
    „Das wissen wir", erklärte Craig ruhig.
    Carol blickte ihn überrascht und zugleich hoffnungsvoll an. „Sie wissen, daß ich unschuldig bin?"
    „Unschuldig am Tode Ihres Mannes", meinte Craig.
    „Wie ist es passiert?" fragte
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