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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sprechen Sie von meiner Braut, ich gedenke Carola zu heiraten!“
    „Ich weiß“, spottete Morry, „und ich weiß auch, daß Sie Carola aus dem Haus geschickt haben, damit diese Mrs. Douglas das Geld überbringen sollte, das Sie ihr angeblich versprochen haben. Was sagen Sie aber dazu, daß ich inzwischen mit Mrs.
    Douglas gesprochen habe und von dieser erfuhr, daß an der ganzen Geschichte kein Wort wahr ist, Mrs. Douglas hat gar nicht die Absicht gehabt, nach London fahren und sie hat auch von Ihnen kein Geld erbeten!“
    Die Augen des Bürgermeisters flackerten. Jetzt wurde es ihm klar, warum Kommissar Morry erst so spät zurückgekommen war. Er hatte seine Zeit gut genutzt. Aber noch gab sich Jack Burke nicht verloren. „Die alte Frau ist durch den Tod ihrer Tochter sicher noch vollkommen durcheinander, bestimmt hat sie unser Gespräch vergessen. . .“
    „Ich weiß, ich weiß“, sagte Morry verächtlich, „Sie werden weiterhin meine Argumente zerpflücken, aber es wird Ihnen nichts nützen, Jack Burke, merken Sie sich das. Meine Beweise gegen Sie reichen aus, um Sie dem Henker zu überliefern.“
    Jack Burke erbleichte. Mehrere Male schluckte er, dann richtete er sich ein wenig in seinem Sessel auf und sagte: „Erzählen Sie ruhig weiter, Herr Kommissar, Sie scheinen wirklich mehr zu wissen als ich.“
    Nicht einen Augenblick ließ Morry den gewalttätigen Mann aus den Augen. Durchdringend sah er ihn an, als er ruhig begann: „Wie Sie wollen, Mister Burke. Stellen Sie sich einmal vor, daß ich auch darüber informiert bin, daß John Withman keinen Selbstmord begangen hat. Sie, der eigene Onkel, haben ihn umgebracht! Nachts sind Sie aufgestanden, haben sich in den Keller geschlichen und dort Ihr grausiges Werk vollendet. Dabei ist Ihnen aber ein entscheidender Fehler unterlaufen, Jack Burke. Sie haben nämlich vorher Ihren Neffen zusammengeschlagen, damit er nicht schreien konnte . . . die blutunterlaufene Stelle am Kinn ist der Beweis dafür!“
    Tief atmete Jack Burke auf. Unwillkürlich wischte er sich über die Stirn. „Sie wissen wirklich mehr als ich“, stammelte er verwirrt, „wollen Sie mir vielleicht auch einmal sagen, wie ich in den Keller hineingekommen bin? Inspektor Webb wird Ihnen bestätigen, daß er selbst den Schlüssel an sich genommen hatte.“
    „Reden Sie doch nicht so ein dummes Zeug“, stieß Morry gereizt aus. „Sie werden schon einen zweiten Schlüssel besessen haben. Das werde ich Ihnen noch später beweisen. Außerdem hat Sie das Mädchen Carola beobachtet, als Sie in der Nacht in dem Keller verschwanden!“
    Unwillkürlich griff sich Jack Burke an den Hals. Der Kragen wurde ihm zu eng, mehrere Male schluckte er, bevor er entgegnen konnte: „Ja, ja, das stimmt, ich war bei John im Keller, ich habe ihm Trost spenden wollen, der Junge hatte ihn verdammt nötig.“
    Für einige Sekunden hatte Jack Burke die Kontrolle über sich selbst verloren, zu sehr hatten ihn die Attacken des Kommissars durcheinandergebracht, er war nun doch verwirrt. Nun erkannte er selbst, daß ihm ein nicht mehr gut zu machender Fehler unterlaufen war. Das jähe Aufblitzen in den Augen Morrys verriet ihm die Gefahr, in der er schwebte.
    Und da erklang auch schon wieder die eisige Stimme Morrys: „Für Sie gibt es kein Entrinnen mehr, Jack Burke, die Schlinge legt sich immer fester um Ihren Hals!“
    Burke erkannte, daß er dem Kommissar nicht gewachsen war. Er fühlte sich in die Enge getrieben und er wollte sich nicht immer mehr in Widersprüche verwickeln. Darauf lauerte nur dieser Hund. Höhnisch lachte er auf und sagte haßerfüllt: „Noch ist es nicht soweit, Kommissar Morry, Sie haben mich noch lange nicht!!“
    Und schon riß er seinen Revolver heraus und legte ihn auf Morry an. „Reden Sie doch weiter, Herr Kommissar“, spottete der Verbrecher, „Sie wollten mich doch überführen, ich hindere Sie nicht daran, bitte, nehmen Sie mich doch mit, aber darauf können Sie sich verlassen, lebend kommen Sie hier nicht raus.“
    „Damit geben Sie also zu“, erklärte mit kalter Stimme Morry, „daß Sie der Mörder sind!“!
    „Nun soll es mir auf einen Mord mehr oder weniger nicht mehr ankommen, Kommissar Morry“, stieß haßvoll Jack Burke aus. „Ihre Rechnung soll nicht auf gehen, dafür werde ich sorgen.“
    Ein feines Klicken ertönte: Jack Burke hatte den Revolver entsichert. Furchtlos sah ihn Morry an. „Vergessen Sie nicht, Jack Burke“, warnte er, „daß Inspektor Webb darüber
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