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Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Kommissar Morry - Dunkle Maechte

Titel: Kommissar Morry - Dunkle Maechte
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Mörders gewesen, sie in Angst und Todesschrecken zu versetzen. Als er über sie herfiel, war sie wie erstarrt; ein Schrei erstickte in ihrer Kehle und sie war nicht in der Lage, sich zu wehren. Erst als sie die gierigen Hände des Mannes an ihrer Kehle spürte, erwachte ihr Lebenswille. Wild schlug sie um sich und versuchte den Mörder, der sie mit seinem schweren Körpergewicht niederdrückte, zur Seite zu schleudern.
    Die Dunkelheit war so vollkommen, daß Carola den Mann nicht erkannte. Wie Stahlklammern hielten die Finger des Unholds ihren Hals umspannt. Nach wenigen Augenblicken bekam sie bereits Atemnot. Es wurde ihr dunkel von den Augen . . . , ihre Sinne schwanden.

    *

    Als Kommissar Morry das hellerleuchtete Haus des Bürgermeisters aus der Dunkelheit hervorschimmern sah, atmete er auf. Er schien demnach noch zur rechten Zeit gekommen zu sein. In einiger Entfernung des Hauses ließ er seinen Wagen stehen. Die Haustür war leicht geöffnet. Leise stieg Morry die Treppe empor, die zu den oberen Räumen führte. Seine Hand hielt den Revolver umspannt. Als er vor der Wohnzimmertür stand, stockte sein Fuß. Die Stille beunruhigte ihn. Dann stieß er mit einem Ruck entschlossen die Tür auf und .blickte überrascht umher. Er sah einen festlich gedeckten Tisch . . .
    Doch wo war der Bürgermeister, und wo das Hausmädchen?! Irgend etwas mußte geschehen sein! Schon stürmte Morry die Treppen wieder hinunter, schwang sich in den Wagen und jagte mit hellerleuchteten Scheinwerfern los. Das Gesicht des Kommissars war kalt und verschlossen. Warum er losgefahren war, wußte er selbst nicht, jetzt handelte er aus dem Instinkt heraus. Da, was war das? Der Lichtkegel des Scheinwerfers packte eine Gestalt, die über die Böschung gebeugt stand!

    *

    In den Augen des Verbrechers hatte es teuflisch aufgeblitzt, als er spürte, daß die Gegenwehr des jungen Mädchens erlahmt war. Aber jäh fuhr er herum, als er von dem Scheinwerferlicht des heranjagenden Wagens gepackt wurde. Mit einem Fluch ließ er sich in die Tiefe fallen und raste in großen Sprüngen davon. Er wandte sich erst um, als er das harte Knirschen der Bremsen vernahm. Jack Burke zitterte vor Wut. Sollte er sich zurückschleichen, nein, das war zu gewagt. Auf keinen Fall durfte er ein Risiko eingehen, noch konnte man ihm nichts beweisen. Wer auch wollte ihn anklagen?! Carola war nicht mehr am Leben!!
    Zweifel stiegen in ihm auf, wenn er nun bei Carola doch nicht ganze Arbeit geliefert hätte, was geschah dann? Er wurde unsicher. Entsetzen packte ihn, als er aus seinem sicheren Versteck beobachten konnte, wie Carola sich langsam aufrichtete. Wie gehetzt wandte sich der Mörder herum und rannte davon. Er mußte danach trachten, so schnell wie möglich sein Haus zu erreichen. Nach wenigen Minuten stand er prüfend im Wohnzimmer und stierte verzweifelt vor sich hin. Hastig goß er einige Gläser Wein in sich hinein, danach lief er aufgeregt im Raum umher. Sollte er fliehen? Noch hatte er die Möglichkeit dazu. Doch weit würde er nicht kommen. Man würde ihn jagen, gleichzeitig gab er mit der Flucht auch seine Schuld zu, Tod und Teufel, gab es denn gar keinen Ausweg mehr für ihn? Gewaltsam zwang sich Jack Burke zur Ruhe. Es galt vor allen Dingen erst einmal, die Nerven zu behalten. Verflucht noch mal, wo war seine Waffe, die mußte er jetzt bei sich haben. Ach ja, im Schlafzimmer, in der Nachttischschublade lag sie. Hastig eilte er in das Nebenzimmer und als er die Waffe in seiner Jackentasche wußte, glitt ein triumphierendes Lächeln über sein Gesicht. Was war denn das? — — Auf dem Nachttisch lag eine Visitenkarte, wie kam die denn hierher? Er nahm sie an sich und betrachtete sie prüfend. Mit bebenden Lippen las er: „Kommissar Morry oder auch Harry Holger, der sich die Aufgabe gestellt hat, den Mörder zur Strecke zu bringen.“ Das war mit Bleistift zu dem Namen geschrieben! Jack Burke fühlte, wie seine Knie weich wurden. Er ließ sich vor dem großen Wandspiegel in einen Sessel fallen. Noch fester umkrallte seine Hand den Revolver. „Kommissar Morry“, stammelte er. Er wußte von dem berühmten Kriminalisten. Inspektor Webb hatte oft in seiner Gegenwart von ihm gesprochen. Und dieser Kerl hatte sich nun auf seine Spur gesetzt. Der Mann schien ihn schon längere Zeit im Verdacht zu haben. Doch warum hatte er ihn dann noch nicht früher gestellt. Ach ja, die letzten Beweise fehlten ihm wohl. Na, nun hatte er sie ja...!
    Schaum stand Jack Burke vor
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