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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien
Autoren: Michelle Reid
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er den Sicherheitsverschluss. „Ich mag herrisch sein, aber mein Geschmack lässt im Allgemeinen nichts zu wünschen übrig.”
    „Es lässt sich ja öffnen!” überging sie seine Bemerkung. „Wenn ich es aufmache, sehe ich dann dein überhebliches Gesicht?” Sie drehte sich um und blinzelte ihm zu.
    Er lachte. „Nein. Entscheide selbst, wen du in deinem Herzen trägst.”
    Dich, dachte Catherine, immer nur dich. Trotz ihrer plötzlichen Traurigkeit bemühte sie sich, den Ton weiterhin leicht und spielerisch zu halten. „Ich glaube, jetzt bin ich perfekt ausstaffiert, um dem herrschsüchtigen Italiener mit dem einwandfreien Geschmack keine Schande zu bereiten.”
    Sie sah es Vito an, dass ihre Reaktion ihn enttäuscht hatte. „Du würdest für jeden Mann eine Zierde sein, Catherine. Ich bin lediglich der Glückliche, der dich an seiner Seite haben darf.”
    Catherine fand seinen Ton zu ernst. Er passte nicht zu der Art von Beziehung, die sie und Vito miteinander verband und in der für ernsthafte Gefühle nie Platz gewesen war. Dennoch konnte man ihr Verhältnis nicht als oberflächlich bezeichnen, eher als verworren. Keiner wusste, was der andere wirklich dachte, und hatte auch kein Interesse daran, es zu ergründen. Die Angst, enttäuscht oder verletzt zu werden, war einfach zu groß.
    Das, was sie gemeinsam hatten, war die Liebe zu ihrem Sohn. Diese bildete die Grundlage ihres ehelichen Zusammenlebens -und natürlich der Sex, mit dem sie noch nie Probleme gehabt hatten.
    Anscheinend dachte Vito ähnlich, denn er versuchte, das Gespräch wieder in heitere Bahnen zu lenken. Er lächelte und ließ den Finger sanft über ihren Rücke n bis zur Taille gleiten. „Ich weiß, es klingt prüde, aber am liebsten würde ich dich nach oben schicken, damit du dir ein züchtigeres Kleid anziehst.”
    „Denk daran, dass du es sein wirst, der es mir auszieht”, antwortete sie zärtlich.
    „Oh Catherine, was für ein schönes Medaillon!” Luisa war durch die offene Tür ins Zimmer getreten.
    „Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass der Mann, der es mir geschenkt hat, einen über jedes Urteil erhabenen Geschmack hat”, antwortete Catherine gespielt feierlich.
    „Oh, Vito, deine Überheblichkeit wird dir eines Tages noch zum Verhängnis werden!” Luisa schüttelte den Kopf.
    „Und dabei wollte ich doch gerade betonen, dass ich meinen unbestechlichen Geschmack von dir geerbt habe!” Vito seufzte theatralisch, wurde aber gleich wieder ernst. „Du siehst einfach fabelhaft aus, Mama. Das Schicksal hat mich wirklich verwöhnt, mir eine Frau wie dich zur Mutter zu geben.”
    „Jetzt versucht er sich zu retten, indem er seinen Charme nur so sprühen lässt.” Luisa lächelte Catherine scha lkhaft zu. „Darin war er schon immer ein Meister, selbst als er noch Santos zartes Alter hatte.”
    Vito hatte jedoch keinesfalls übertrieben, Luisa sah in ihrem Abendkleid aus goldfarbenem Satin wirklich beeindruckend aus. Und als ihr dann im Laufe des Abends die vielen Komplimente und die Freude über ihre Gäste auch noch ein zartes Rosa auf die Wangen und ein strahlendes Lächeln auf die Lippen ge zaubert hatten, wirkte sie eher wie eine Vierzig-als eine Sechzigjährige.
    „Sie genießt ihr Fest aus vollem Herzen”, sagte Catherine zu Vito und beobachtete, wie drei Männer gleichzeitig Luisa um den nächsten Tanz baten.
    „Auf alle Fälle amüsiert sie sich besser als du dich”, antwortete er ruhig.
    Aber es war auch nicht so einfach für Catherine, all die Fragen der Leute zu beantworten, die sie seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte und die natürlich wissen wollten, wieso sie ihren Ehemann die ganze Zeit allein gelassen hatte. Doch Vito wich nicht von ihrer Seite und nahm so auch den schlimmsten Klatschmäulern den Wind aus den Segeln.
    Er hatte eine Hand leicht auf ihre Hüfte gelegt, ließ den Daumen ab und zu zärtlich über die tiefste Stelle des Rückenausschnitts gleiten und wies die Männer, die Catherine zum Tanzen aufforderten, höflich ab. Catherine fühlte sich durch sein besitzergreifendes Benehmen ausgesprochen geschmeichelt.
    Der Champagner floss reichlich, das Orchester spielte unermüdlich, und die Gäste tanzten, bedienten sich am Büfett oder setzten sich zwanglos in kleinen Gruppen zum Essen zusammen. Es war eine rundherum gelungene Geburtstagsfeier, auf der nur ein Gast fehlte: Marietta.
    „Wo ist sie?” wollte Catherine von Vito wissen.
    „Ich glaube, sie kommt später”,
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