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Komm, ich zeig dir die Liebe

Komm, ich zeig dir die Liebe

Titel: Komm, ich zeig dir die Liebe
Autoren: Maureen Child
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können.
    Es hat keinen Sinn, dachte er traurig. Vollkommen sinnlos. Er wandte sich ab und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und sah sie an. „Du weißt, dass ich dir bisher etwas verschwiegen habe, dass ich dir längst hätte sagen sollen.”
    „Brian …” Kathy schüttelte den Kopf, als könnte sie ihn so daran hindern, es auszusprechen. Doch er ließ sich nicht mehr aufhalten.
    „Ich liebe dich.” Er zeigte mit dem Finger auf sie. „Und du liebst mich.”
    „Es geht hier nicht um Liebe.”
    „Natürlich geht es darum”, widersprach er ihr sofort. „Und da gibt es noch etwas, worüber du mal nachdenken solltest. Du machst für alles deine Kindheit verantwortlich.”
    Sie zuckte zusammen.
    „Natürlich kann ich nicht wieder gutmachen, was du als Kind erlitten hast, aber eins solltest du wissen. Ich bewundere deine Mutter.”
    „Wie bitte?”
    „Genau, du hast richtig gehört. Ich bewundere sie. Denn obwohl sie so oft enttäuscht wurde, hat sie nicht aufgehört, an die Liebe zu glauben.” Und er fügte mit leiser Stimme hinzu: „Glaub mir, Baby, so lässt es sich besser leben, als wenn man sich vor der Liebe versteckt.”
    Nach diesen Worten verließ Brian ihre Wohnung. Kathy war wieder allein.
    „Mann, Brian”, bedrängte Jack ihn. „Nun rück schon heraus mit der Sprache. Was ist los?”
    Wo sollte er anfangen? Brian wusste nicht mehr ein noch aus. Seitdem Kathy die Hochzeit abgesagt hatte, hatte er sie nicht mehr gesehen. Er hatte gehofft, dass sie es sich doch noch anders überlegen würde, aber anscheinend hatte sie bessere Nerven als er. Er hatte das Gefühl, kurz vorm Durchdrehen zu sein, so sehr litt er unter der Trennung.

    „Morgen heiratet ihre Mutter”, erklärte Brian, während er mit großen Schritten das kleine Büro durchquerte. „Wir hatten eigentlich auch vorgehabt, morgen zu heiraten.”
    „Und?”
    Brian warf Jack einen finsteren Blick zu. „Und was?”
    „Und was wirst du jetzt tun?” Jack ließ sich nicht so leicht einschüchtern.
    „Ich werde dir sagen, was ich tun will.”
    „Ich meine abgesehen davon, dass du mir gleich einen Haken verpassen wirst.”
    Seit Tagen war Brian kurz davor, vor Wut zu platzen. Am liebsten hätte er nur noch wild um sich geschlagen, um irgendwie ein Ventil für diese brennende Sehnsucht nach Kathy zu haben.
    „Ich will nach Vegas fliegen, sie an Händen und Füßen fesseln und sie dazu zwingen, mich zu heiraten.”
    „Ah, ein brillanter Plan, der jedes Frauenherz höher schlagen lassen würde”, bemerkte Jack ironisch.
    „Ihr Herz gehört mir doch schon”, stellte Brian zornig klar und hatte keine Lust, auf Jacks Bemerkung einzugehen. Das war es ja gerade, was ihn so verrückt machte. Er wusste, dass Kathy ihn liebte und ihn gerade deswegen nicht heiraten wollte.
    „Dann musst du wohl noch deutlicher werden”, riet Jack.
    „Wie denn?”
    „Na ja”, begann Jack und lächelte verschmitzt. „Als Donna mich einmal verlassen wollte, bin ich ihr zum Flughafen gefolgt und habe sie eigenhändig wieder nach Hause getragen.”
    Brian konnte sich noch an die spöttischen Kommentare der Jungs erinnern. Sie hatten Jack zum „Warmduscher des Monats” erkoren. Aber Jack hatte das wenig gekümmert. Hauptsache, Donna war wieder da, alles andere war ihm gleichgültig gewesen.
    „Aber da warst du schon verheiratet, Jack.”
    Jack zuckte die Achseln. „In Vegas wimmelt es doch nur so von kleinen Kirchen.”
    „Ja”, sagte Brian nachdenklich, dem der Vorschlag zu gefallen begann. „Ein Sturmangriff wäre nicht schlecht.”
    „Oder bist du etwa nicht bereit, in die dritte Runde zu gehen?” neckte ihn Jack und grinste innerlich. „Die Jungs würden enttäuscht sein.”
    „Dritte Runde?” Zum ersten Mal seit Tagen erschien wieder ein Lächeln auf Brians Gesicht. „Junge, das wird mein Spiel.” Und schon rannte er Richtung Tür.
    Hinter sich hörte er noch Jacks Schlachtruf: „Hipp, hipp, hurra!”
    Kathy hätte nie gedacht, dass Liebeskummer so schlimm sein könnte. Doch in den letzten Tagen war ein dumpfer drückender Schmerz in ihrem Herzen ihr ständiger Begleiter gewesen.
    Sie vermisste Maegan sehr. Und dass sie Brian nicht mehr sah, war wie eine Folter.
    Was hatte sie eigentlich damit erreicht, indem sie ihn aus ihrem Leben verbannte? Sie konnte sich keinen quälenderen Schmerz mehr vorstellen. Wenn sie ganz ehrlich zu sich war, hatte sie sich mehr Kummer dadurch eingebrockt, dass sie sich Schmerzen hatte ersparen
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