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Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung
Autoren: JENNIFER LEWIS
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den größtmöglichen Nutzen aus ihnen zu ziehen.“
    „Aber dich doch nicht! Uns verbindet etwas ganz anderes, ein echtes Gefühl.“
    „So? Dass wir zusammen im Bett waren, bedeutet nicht, dass wir wirklich etwas füreinander empfinden. Du glaubst, dass du alles mit Sex regeln kannst. Aber das klappt nicht, nicht bei mir. Wahre Nähe basiert auf Vertrauen. Und ich vertraue dir nicht.“
    „Ist das so?“ Plötzlich sah er sie kalt an. „Nur weil ich dich einmal getäuscht habe, kannst du mir nicht mehr vertrauen? Dann kann ich es auch nicht ändern. Ich habe dir immer wieder bewiesen, dass du mir sehr wichtig bist und dass ich dich heiraten möchte. Aber wenn du unbedingt gehen willst, dann geh. Ich werde dich nicht aufhalten. Ich möchte dich nicht zu etwas zwingen, das du nicht willst.“
    „Gut. Denn ich weiß, dass wir miteinander nicht glücklich werden. Leb wohl, Jake.“ Sie zog sich den protzigen Ring vom Finger, obwohl ihr dabei das Herz brach. Jake hinderte sie nicht daran, sondern blickte sie nur starr an.
    Als sie die Tür hinter sich zugezogen hatte und den Gang entlang zu ihrer Suite lief, horchte sie hoffnungsvoll. Aber sie hörte keine Schritte. Er folgte ihr nicht. Also musste sie sofort weg, noch in dieser Sekunde, obwohl nachts keine Züge mehr fuhren. Denn sie könnte es nicht ertragen, Jake noch einmal zu begegnen. Sie schlug die Tür zu und holte die Koffer unter dem Bett hervor. Schnell zog sie sich Jeans und T-Shirt an, und während sie ihre Sachen wahllos in die Koffer warf, liefen ihr die Tränen über die Wangen. Sie musste daran denken, wie glücklich sie gewesen war, als sie noch nicht gewusst hatte, dass die Verlobung eine reine Farce war und er sie belogen hatte.
    Wie demütigend das alles war. Er hatte ihr das Herz gebrochen, und vielleicht würde es nie wieder heilen. Aber es half nichts, sie musste einen neuen Anfang machen. Noch einmal blickte sie in den Schrank. Alles war gepackt, bis auf das Kleid, das sie an dem Abend getragen hatte, als sie ihr Gedächtnis verloren hatte. Hatte Livia ihr wirklich ein Bein gestellt? Daran konnte sie sich nicht mehr erinnern. Nur noch daran, dass sie mit dem geliebten Mann im Mondschein getanzt hatte.
    Seufzend klappte sie die Koffer zu und hob sie hoch. Wenn sie den Palast über die Hintertreppe verließ, würde niemand sie sehen …
    Als die schwere Holztür erstaunlich leise hinter ihr zufiel, holte sie tief Luft. Trauer erfüllte sie, denn sie verließ den Palast für immer. Sie blickte an den dicken Mauern hoch. Oben in einem der Fenster war noch Licht. War das Jakes Fenster? Würde er ihr folgen? Aber warum sollte er? Er hatte sie doch quasi hinausgeworfen.
    Schnell ging sie weiter, bis sie den Hof erreicht hatte, in dem die Wagen geparkt waren. Da sie auch den Angestellten zur Verfügung standen, wusste sie, wo die Schlüssel hingen. Welchen Wagen sie nahm, war ihr egal, Hauptsache, er fuhr. Sie stellte die Koffer in den Kofferraum, stieg schnell ein und startete. Zum letzten Mal fuhr sie über den gepflasterten Hof, dann über die Kiesausfahrt hinaus bis zum Torhäuschen. „Ich bin’s, Eli“, rief sie dem Wachmann zu. „Will nur eine Freundin abholen.“
    „Okay.“ Eli winkte und öffnete das Tor.
    Die Stadt war wie ausgestorben. Andi parkte in einer kleinen Nebenstraße, legte die Schlüssel in das Handschuhfach, nahm die Koffer aus dem Kofferraum und machte sich auf den Weg zum Bahnhof. Sie würde den ersten Zug nach München nehmen und von dort aus nach New York fliegen. Leider ging der Zug erst in einigen Stunden. Glücklicherweise war es nicht kalt. Vorsichtig sah sie sich nach allen Seiten um, bevor sie die Straße überquerte und den Weg in Richtung Bahnhof einschlug. Immer wieder sagte sie sich, dass sie endlich das tat, was sie sich schon lange vorgenommen hatte. Nämlich Jake und Ruthenia zu verlassen.
    Aber warum fiel es ihr dann so unglaublich schwer?
    Wütend lief Jake in seinem Schlafzimmer hin und her. Noch nie war er so in seinem Stolz verletzt worden. Das erste Mal in seinem Leben hatte er einer Frau seine Liebe gestanden, und sie hatte ihn abgewiesen! Das war rücksichtslos und grausam, und er sollte sie von ganzem Herzen verachten.
    Aber er konnte es nicht. Schon die Vorstellung, auch nur einen Tag ohne Andi zu sein, machte ihn ganz krank. Hinzu kam, dass er öffentlich verkünden musste, dass die Verlobung geplatzt sei. Wahrscheinlich würden sich alle die Mäuler zerreißen. Aber das bekümmerte ihn
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