Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung
Autoren: JENNIFER LEWIS
Vom Netzwerk:
Bein gestellt habe.“
    „Was? Bin ich deshalb gefallen und habe mir den Kopf gestoßen?“
    „Was? Wie? Nein, ich meine … Na, wie auch immer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Sie damit in König Jakes Arme treiben würde.“
    Andi platzte fast vor Wut. „Verschwinden Sie, aber sofort!“
    Livia lachte nur. „Mit dem größten Vergnügen! Endlich kann ich diesen verstaubten Palast verlassen. Auf in die Freiheit!“ Betont fröhlich winkte sie Andi zu und verschwand.
    Erst langsam beruhigte Andi sich. Aber etwas blieb. Eifersucht. Sie war eifersüchtig auf Livia. Denn wenn sie Jake heiratete, würde sie nie wieder ein selbstbestimmtes Leben führen können. Gewiss, sie hätte Pflichten und auch Verantwortungen, aber das war etwas ganz anderes.
    Hastig schloss sie die Tür zu ihrer Suite auf. Endlich war sie allein. Im Bad starrte sie ein blasses Gesicht im Spiegel an. Den ganzen Tag war sie den prüfenden Blicken der Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen. Sicher, Jake war meist an ihrer Seite gewesen. Und dennoch hatte sie das Gefühl gehabt, als seien sie Meilen voneinander entfernt. Was sie dachten und sich wünschten, konnte nicht unterschiedlicher sein. Sie liebte ihn, und er brauchte eine repräsentative Ehefrau.
    Ob ihre Koffer noch unter dem Bett lagen? Sie bückte sich. Ja. Schließlich hatte sie nur versprochen, bis zum Unabhängigkeitstag zu bleiben. Danach konnte sie ihre Sachen packen und verschwinden. Allerdings war der Tag noch nicht vorbei. Seufzend legte sie ein bisschen Rouge auf und tupfte sich einen Tropfen ihres Lieblingsparfums hinter das Ohr.
    „Wo ist denn deine Verlobte?“, fragte Maxi und stellte sich dicht neben Jake, der sich gerade Champagner einschenken ließ.
    „Ich weiß nicht.“ Suchend sah er sich um. „Irgendwo in der Menge.“ Aber wo genau war sie? Er hatte sie länger nicht gesehen. Am Morgen in der Kutsche hatte sie kaum etwas gesagt, aber das war ihm nur recht gewesen, da er ständig plappernde Frauen hasste. Doch jetzt fehlte sie ihm.
    „Daddy hat dir einen Vorschlag zu machen.“
    „So?“ Während Maxi auf ihn einredete, musste er an Andi denken. An diesem Abend musste er ihr endlich sagen, was er für sie empfand. „Ich liebe dich.“
    „Was?“
    Erst als er Maxis fassungsloses Gesicht sah, wurde ihm klar, dass er laut ausgesprochen hatte, was er gerade gedacht hatte. „Nimm es nicht persönlich. Ich bin dir nur dankbar, dass du dich so bei deinem Vater für mich einsetzt.“ Kurz legte er ihr die Hand auf den Arm. „Aber wir bleiben Freunde, oder?“
    Ein paar Sekunden lang stand Andi wie erstarrt da. Was hatte Jake gesagt? Er liebte Maxi? Warum hatte er sie dann nicht geheiratet? Was er außerdem noch geäußert hatte, hatte sie nicht hören können, aber die darauf folgende Geste hatte Bände gesprochen.
    Vielleicht hatte er das aber auch nur gesagt, um sich die andere Frau warmzuhalten. Er hatte Menschen immer schon hervorragend manipulieren können, was sie durchaus bewunderte, wenn sie nicht gerade das Opfer war. Wie gut musste er sich fühlen. Die Ehefrau quasi sicher, vergewisserte er sich nun, dass ihm auch die Schönen des Landes weiterhin zugetan blieben.
    Mit Mühe und einem starren Lächeln überstand sie das große Festbankett am Abend und ließ sich sogar noch von Jake zu seiner Suite führen. Sowie er die Tür hinter ihr geschlossen hatte, drehte sie sich zu ihm um. „Der Unabhängigkeitstag ist vorbei. Ich werde meine Sachen packen und morgen abreisen.“
    „Das ist doch nicht dein Ernst.“
    „Doch.“ Sie straffte sich und sah ihm direkt in die Augen. „Ich verlasse dich, weil du mich nicht liebst.“
    „Aber ich liebe dich doch. Das wollte ich dir gerade sagen.“ Dabei sah er sie so treuherzig an, als könne er kein Wässerchen trüben.
    „Hast du denn ein so kurzes Gedächtnis?“ Sie lachte trocken auf. „Pech für dich, denn ich habe gehört, wie du Maxi eine Liebeserklärung gemacht hast.“
    „Ach so, das!“ Er wirkte erleichtert. „Ich habe dabei an dich gedacht und gar nicht gemerkt, dass ich es laut ausgesprochen habe.“
    „Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Ich weiß, ich habe zu lange mitgespielt, aber jetzt ist Schluss. Ich kann diese Farce nicht mehr ertragen.“
    „Aber ich liebe dich doch!“ Jake sah sie so verzweifelt an, dass sie fast schwach geworden wäre. Aber eben nur beinah.
    „Nein, du liebst mich nicht! Du weißt ja nicht mal, was Liebe ist. Dein Leben lang hast du die Menschen manipuliert, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher