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König Artus

König Artus

Titel: König Artus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Steinbeck
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natürlich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich denke doch, er wird der erste sein, der ihr Beifall zollt. Er ist nicht der steife Gelehrte, für den Sie ihn halten. Und er kennt die Veränderungen, die andere daran [am Morte ] vorgenommen haben. Ich möchte beinahe wetten, daß er meine Eingriffe gutheißt, und wenn nicht, würde es keine große Wirkung haben, weil ich schon soweit vorangekommen sein werde. Ich fange jetzt wirklich an, die Arbeit um ihrer selbst willen zu lieben, und lasse das bißchen Geist, das in mir steckt, zu seinen eigenen Quellen gehen. Um darauf noch einmal zurückzukommen: Ich finde die Analyse der Hexerei recht gelungen und, soweit mir bekannt ist, auch neuartig.
    Ich stimme mit Ihnen überein, daß es am besten ist, dort weiterzumachen, wo ich jetzt bin, und erst zuletzt zum Anfang zurückzugehen. Ich werde auch versuchen, in diesem ersten Entwurf sämtliche Nebenepisoden zu beseitigen und die Hauptstoßrichtung zu verfolgen. Tristan, das ist eine ganz andere Geschichte. Sie kann warten. Aber die Sache, die ich jetzt in den Griff bekommen möchte, das ist Lancelot, Arthur, Guinevere … Jedenfalls, ich werde sehen, was ich aus diesem Haupt- und Zentralthema machen kann. Und wissen Sie was? Im Titel sollte nicht Arthur, sondern Lancelot stehen. Er ist mein ein und alles. In ihn kann ich mich hineinversetzen. Und allmählich gelingt mir das auch bei Guinevere, und so werde ich mich schließlich auch in Arthur einfühlen.

    AN ERO – SOMERSET, 28. JULI 1959
    Schwierigkeiten mit der Arbeit heute – teilweise geht es um eine heikle Entscheidung über Form und Auslassung. Der verdammte Malory hat sich an dieser Ausfahrt festgebissen und rennt von einer Keilerei zur nächsten. Auch ist er so besessen davon, Menschenmassen mit einem Fetzen blutigen Stoffs zu heilen, daß er Personen und Anlässe heillos durcheinanderbringt. Dann läßt er Lancelot sich mit Sir Kays Rüstung verkleiden und vergißt plötzlich alles wieder. Und ich muß diese Dinge ans Licht ziehen und ihnen irgendeinen Sinn geben oder sie rausstreichen. Ungefähr drei von acht Abenteuern sind wirklich gut, aber gerade für die hat er gar nichts übrig. Alles sehr schwierig. Ich denke, es ist mir in dieser Erzählung bislang gelungen, den Leser halbwegs bei der Stange zu halten, und ich möchte nicht, daß sie sich auf Malorys übliche Art totläuft. Aber wenn ich einfach darauflosschufte, werde ich einen Weg aus dem Schlamassel finden. Ich muß. Der beste Weg ist der einfachste, aber es verlangt schrecklich viel Nachdenken, bis einem das Einfache gelingt.
    Ich habe einen erfreulichen Brief von Shirley erhalten. Es freut mich schrecklich, daß sie die »Triple Quest« gut findet. Ich weiß, man gibt derjenigen Ausfahrt den Vorzug, in der man sich selbst am stärksten wiederfindet. Hoffentlich gefällt Ihnen das Stück vom Lancelot, das ich abgeschickt habe. Und ich hoffe auch, diesen ersten Lebensabschnitt des alten Knaben noch diese Woche abzuschließen und an Sie in Marsch zu setzen. Danach wird sein Leben komplizierter. Diesen ersten Teil könnte man Kindheit eines Ritters nennen – voller wundersamer Dinge. Aber später muß Lancelot sich mit einigen ziemlich heiklen Erwachsenenproblemen herumschlagen, Problemen, die seither keineswegs aus der Welt verschwunden sind.

    AN ERO – SOMERSET, 28. JULI 1959
    Wenn alles gutgeht, müßte ich mit diesem Stück heute fertig werden, doch da es noch früh am Vormittag ist, werde ich einen Brief an Sie anfangen. Sie werden feststellen, daß ich in diesem ganzen Abschnitt stärker von Malory abgehe als im übrigen Text. Dieser Abschnitt ist vor allem vom Magischen bestimmt, man könnte ihn als die Unschuldsphase eines Lebens bezeichnen, in der Drachen und Riesen hausen – die inneren Monster, die kommen später. Ich habe mehrere der schwerer verständlichen Abenteuer bei Malory herausgenommen, andere hingegen stark und in einer Art erweitert, die den Meister vielleicht tief bestürzen würde. Ich muß die letzte Szene des Abschnitts heute schaffen, und sie ist schwierig. Und sollte sie sich so auswachsen wie manche von den anderen, könnte es sein, daß ich sie nicht fertig bekomme. Ich hoffe es zwar, aber wenn nicht, spielt es auch keine Rolle. Als Übung in Metaphorik war dies eine sehr interessante Arbeit. Ich habe mich den ganzen Abschnitt hindurch bemüht, die Phantasie des Lesers zum Weiterspinnen anzustacheln, aber keine Ahnung, ob es mir geglückt ist. Bei diesem Teil war

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