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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not
Autoren: Jeanne Allan
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folgte, blieb sie an der Tür stehen. „Was ist los, Worth? Steh nicht einfach so herum! Ich muss nach Colorado Springs!"
    Er hatte bereits vorher schon einmal das Bewusstsein wiedererlangt. Big Ed hatte am Bett gestanden und ihm versichert, dass die Familie, die er gerettet hatte, gesund und munter war. Dann hatte sein Großvater begonnen, sich zu entschuldigen, Quint wusste bloß nicht mehr genau, wofür. Schließlich waren die Schmerzen übermächtig geworden, die Schwester hatte ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, und er war wieder eingeschlafen.
    Als er das nächste Mal erwacht war, waren seine Mutter und Phil im Zimmer gewesen. Er war zu müde gewesen, um etwas zu sagen, und gleich wieder in ein großes schwarzes Loch gefallen.
    Seine Augenlider waren einfach zu schwer, er konnte sie nicht öffnen. Das Bein schmerzte, allerdings nicht mehr so schlimm wie zuvor. Er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Es klang wie das Umblättern von Seiten. Jemand saß neben ihm.
    Wahrscheinlich Big Ed oder Mom, dachte Quint erschöpft.
    Wenn er die Augen aufmachte, wusste er es. Aber er war zu müde. Also beschloss er zu raten. Sein Großvater konnte es nicht sein. Er atmete viel schwerer.
    Quint atmete tief durch. Eindeutig Parfüm. Es war jedoch nicht der Duft, den seine Mutter trug. Wer War es dann? Eine Krankenschwester? Plötzlich fiel es Quint ein. Wildblumen.
    Wie kam er gerade darauf? Er lebte schließlich in der Stadt und hatte keine Ahnung, wie solche Blumen dufteten.
    Greeley!
    Konnte es wahr sein? Er wagte nicht zu hoffen. Vielleicht irrte er sich!
    „Glaub ja nicht, du kannst mich täuschen. Ich weiß, dass du wach bist." Mühsam öffnete er die Augen. „Was machst du denn hier?"
    Greeley stand auf und setzte sich vorsichtig aufs Bett. „Ich suche eine Stelle zum Küssen. In deinem Gesicht gibt es mehr Schürfwunden als Haut." Sie presste die Lippen auf seine Stirn.
    Würde sich doch noch alles zum Guten wenden? Er hatte Angst, es zu glauben, denn er wollte nicht enttäuscht werden.
    „Das meinte ich nicht", antwortete Quint leise.
    „Du willst wissen, was ich hier mache? Ganz einfach. Ich sitze hier und lese die Zeitung. Den Bericht auf der ersten Seite. Über den Mann aus Denver, der sein Leben riskiert hat, um einen Vater und seine beiden Söhne aus einem brennenden Auto zu retten."
    „Das ist nichts Besonderes gewesen. Ich war nur als Erster an der Unfallstelle."
    „Und was war mit Suzie? Du bist ein echter Held. Hannah hat ein Bild für dich gemalt. Es zeigt, wie du mit der Katze aus dem brennenden Wagen geschleudert wirst."
    Wollte sie sich über ihn lustig machen? „Das ist alles maßlos übertrieben. Ich dachte, Suzie wäre ein kleines Mädchen und keine verdammte Katze. Oh, ich hasse diese Viecher."
    „Das darf Hannah aber nie erfahren. Ansonsten weigert sie sich noch, auf der Hochzeit Blumenmädchen zu sein."
    „Welche Hochzeit?" fragte er verblüfft.
    Greeley lächelte ihn strahlend an. „Na, unsere natürlich. Eigentlich wollte ich dich sofort heiraten, noch hier im Krankenhaus. Deine Mom und Phil sind gerade hier, das passt doch ganz gut. Allerdings habe ich die Rechnung ohne Cheyenne gemacht. Sie will ein großes Fest geben. Ich konnte sie nicht erweichen. Also keine Trauung in Jeans am Krankenbett."
    „Du willst mich wirklich heiraten?"
    „Wen denn sonst? Dein Arzt sieht auch nicht schlecht aus, aber soweit ich weiß, ist er bereits vergeben."
    Quint schloss die Augen und öffnete sie dann wieder. War er wach, oder träumte er noch?
    Sie betrachtete ihn. „Hat Big Ed schon mit dir gesprochen? Er hat nie vorgehabt, mir einen Anteil an .Damian Trucking' zu überschreiben. Das hat alles zu seinem Plan gehört. Er wollte dich dazu bringen, mir endlich einen Heiratsantrag zu machen. Sein sehnlichster Wunsch ist nämlich ein Urenkel. Oder gleich mehrere."
    Er verstand kein Wort, von dem, was sie sagte. Sein Kopf schmerzte, und sein Körper schien in Flammen zu stehen. Es fiel Quint schwer, wach zu bleiben. Ich werde mich um alles kümmern, wenn es mir besser geht, dachte er. Vielleicht war alles doch nur ein wundervoller Traum ...
    Es war viel zu warm im Zimmer. Der Geruch nach Desinfektionsmitteln war überwältigend. Seufzend schlug Greeley das Buch zu. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren.
    Schlaf war das beste Heilmittel, das hoffte sie jedenfalls. Aber Quint lag regungslos da, und wieder stieg Panik in ihr auf. Greeley fühlte seinen
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