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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not
Autoren: Jeanne Allan
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gestritten?"
    Greeley schüttelte den Kopf. „Quint lässt dir ausrichten ..." Sie verstummte. Die Erinnerung an seine wütenden Worte tat zu weh. „,Du kannst dem alten Mann sagen, dass ich freiwillig auf ,Damian Trucking' verzichte. Ich will nicht einen Cent von ihm. Du kannst alles haben'", brachte Greeley schließlich leise hervor. „Das waren seine Worte. Was bedeutet das, Edward? Er hat mich damit gemeint. Wie kommt er auf die absurde Idee, du würdest mir die Spedition überlassen?"
    Der Schock war Quints Großvater deutlich anzusehen. „Es ist alles meine Schuld. Ich wollte, dass er dich heiratet. Gestern habe ich einige Male mit dem Zaunpfahl gewinkt, aber er hat nicht angebissen. Er mag dich, Greeley, er gibt es nur nicht zu. Heirat ist kein Thema für ihn. Vielleicht gefällt ihm sein Leben als Single zu sehr. Ich fand, er brauchte nur einen kleinen Denkanstoß, und den habe ich ihm heute Morgen gegeben. Ich habe einen Fehler gemacht. Jetzt ist alles verloren."
    Edward Damians Worte ergaben keinen Sinn. „Warum ist Quint so wütend auf mich? Was habe ich ihm getan?"
    Der alte Mann ging zum Fenster und blickte in Gedanken versunken hinaus. „Ich wollte euch doch nur helfen. Heute Morgen beim Frühstück habe ich ihm einen Grund gegeben, um deine Hand anzuhalten."
    Greeley schloss die Augen. Sie ahnte nichts Gutes. „Welchen?" fragte sie leise.
    „Du solltest Mitinhaberin von ,Damian Trucking' werden. Als Entschädigung sozusagen." Entsetzt betrachtete sie ihn. Das konnte einfach nicht wahr sein! Kein Wunder, dass Quint sie hasste!
    „Du wolltest ihn zwingen, mich zu heiraten? Mein Anteil an der Spedition sollte der Köder sein? Glaubst du wirklich, er würde mich nur wegen ,Damian Trucking' heiraten?"
    Quints Großvater drehte sich zu ihr um. „Das ist doch nur ein Trick gewesen! Ich hatte nie ernsthaft vor, so etwas zu tun. Wenn ein Mann und eine Frau heiraten, werden sie gleichberechtigte Partner. Ich habe dich beobachtet. Du bist genau die Richtige. Dein Interesse an der Spedition ist echt, und du verstehst genau, worum es geht. Du kannst Quint bei der Führung des Unternehmens optimal unterstützen."
    Greeley zitterte immer noch am ganzen Körper. Sie setzte sich auf die Ecke des Schreibtischs. „Dann hat Quint etwas falsch verstanden. Er dachte, du wolltest mich am Erbe beteiligen."
    „Warum sollte ich so etwas Verrücktes tun? Die Firma ist mein Lebenswerk, und ich werde sie nur an meinen Enkel vererben."
    „Und was war mit Fern?"
    „Es sollte ihr Hochzeitsgeschenk sein. Ich hatte gehofft, dass sie Quint nach meinem Tod zur Seite stehen würde. Ein so großes Unternehmen zu führen geht nicht spurlos an einem vorbei. Ein Mann allein schafft es nicht. Er braucht einen Partner, jemanden, der ihn bedingungslos unterstützt. Mein Sohn Eddie, Quints Vater, wollte mit alldem nichts zu tun haben. Zu viel Arbeit und Schmutz. Er hat seinen Ruhm woanders gesucht. Ich habe versucht, ihm all seine Wünsche zu erfüllen, und ihn dabei völlig verzogen." Edward Damian blickte zu Boden. „Bei Quint wollte ich es besser machen. Der Junge musste sich alles erarbeiten, ich habe ihm nichts geschenkt." Er zog ein großes Taschentuch hervor und putzte sich die Nase. „Ich bin sehr stolz auf meinen Enkel."
    „Hast du ihm das jemals gesagt?"
    „Wozu? Männer brauchen diesen sentimentalen Quatsch nicht. Quint weiß auch so, was ich von ihm halte."
    Greeley dachte an all die Medaillen und Auszeichnungen im Wohnzimmer. „Edward", antwortete sie leise, „ich glaube, da irrst du dich. Quint hat keine Ahnung, was du für ihn empfindest. Seit ich hier bin, höre ich nur, wie wunderbar Quints Vater gewesen ist. Er war ein echter Held. Genau wie du. Merkst du denn nicht, wie du ihn erdrückst? Er hat das Gefühl, dass er deinen Erwartungen nicht gerecht wird."
    „Das ist doch lächerlich."
    „Für ihn nicht." Als sie seinen ungläubigen Blick sah, beschloss sie, ihm die ungeschminkte Wahrheit zu sagen. Es gab viele Möglichkeiten, ein Held zu sein und einem anderen Menschen das Leben zu retten. Vielleicht waren sie nicht so dramatisch und spektakulär, aber das Ergebnis war das Gleiche.
    Als Greeley verstummte, hatte der alte Mann Tränen in den Augen. „Was war ich bloß für ein Dummkopf! Ich hole Quint zurück, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!" Seine Stimme klang schon wieder zuversichtlicher. „Er kann mich schließlich nicht einfach im Stich lassen! Er hat ein Unternehmen zu leiten!"
    So einfach
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