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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge
Autoren: S Milpauer
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wäre es doch auch verdammt unökonomisch, ganz zu schweigen von unökologisch, nur eine Show anzusehen wenn man schon extra hunderte von Kilometern außerhalb der heimatlichen Gefilde reist. Die Anderen, die tatsächlich nur eine Show sehen, das sind nämlich die Verrückten, so sieht es aus!
Reden in Musical-Zitaten
    »Meinst du, ich sollte ganz kurzfristig zu ›Jesus Christ Superstar‹ nach Wien fliegen? Immerhin sind die Flugpreise der Hammer und ich müsste auch ganz frühmorgens wieder zurück!« Meine Freundin schaut mich unentschlossen an und ich frage mich, warum sie ausgerechnet mich ausgesucht hat, um ihr diesbezüglich einen Rat zu geben. Sie weiß doch ganz genau, was ich sagen werde – aber wahrscheinlich ist genau dies der Grund: Sie will es nur noch einmal von Jemandem hören, der genauso rettungslos bescheuert ist wie sie selbst.
    »Tu was die Vernunft nicht erlaubt, und frag nicht, ob du es morgen bereuen wirst!«, erwidere ich daher auf ihre Frage ohne groß zu überlegen mit einem Zitat aus »Tanz der Vampire« und freue mich dann darüber, wie schnell ich diese Antwort parat hatte. Abends ruft mich meine Freundin erneut an. »Ich kann doch nicht… habe ganz vergessen, dass wir da eine Familienfeier haben!« Hierzu fällt mir spontan eine kleine Weisheit aus »Elisabeth« ein: »So wie man plant und denkt, so kommt es nie!«
    Manchmal zahlt es sich eben doch aus, wenn man die Librettos (oder Libretti?) zahlreicher Musicals im Kopf hat. Es ist schon erstaunlich, dass ich mir manchmal die einfachsten Dinge nicht merken kann, von mathematischen Formeln mal ganz zu schweigen, aber spontan in der Lage wäre, in so etwa zwanzig Stücken spontan sämtliche Rollen zu übernehmen. Bei soviel Text im Kopf ist die Chance ziemlich groß, dass da so einige Sprüche für die wichtigsten Alltagssituationen dabei sind. Und wenn der Gesprächspartner dann nach einer solchen Zitat-Antwort wissend grinst und mit einem passenden Gegenzitat antwortet, dann weiß man mit hundertprozentiger Sicherheit, dass es sich um einen Gleichgesinnten handelt. Musical verbindet!
Extremes Anstehen bei Freier-Platzwahl -Shows
    Es ist der Albtraum eines jeden Menschen, der stundenlanges Ausharren in großen Menschenansammlungen zwecks Kampf um einen einigermaßen akzeptablen Sitzplatz hasst. Und trotzdem kommt es nicht selten vor, dassbeim Internet-Ticketkauf kein Link zur Saalplanbuchung angeboten wird, sondern nur der Hinweis auf »Freie Platzwahl« erfolgt.
    Natürlich, freie Platzwahl gibt einem theoretisch die Möglichkeit, in Reihe 1 Mitte oder auf dem bevorzugten Platz seiner Wahl zu sitzen. Theoretisch. Mit viel Glück und Ellenbogen. Denn eigentlich bedeutet freie Platzwahl: Stundenlang vor Veranstaltungsbeginn da sein, sich für eine Tür am Veranstaltungsort entscheiden und hoffen, dass das dann auch die Tür ist, die beim Einlass tatsächlich aufgemacht wird; stundenlange kreisende Gedanken um die Dinge, die möglicherweise gleich beim Einlass schief gehen und folglich dafür sorgen könnten, dass man trotzdem in der vorletzten Reihe hinter der Säule landet. Denn das ist ja gerade das Fatale an freier Platzwahl: Auch wenn man als Erster da ist, garantiert das noch lange nicht den besten Sitzplatz. Es gibt da nämlich so einige Dinge, die schief laufen könnten:
Man hat sich für die falsche Tür entschieden. An den meisten Hallen oder Sälen gibt es mehrere Eingangsoptionen. Und entweder wird die Tür an der man steht nicht aufgemacht oder aber später geöffnet als die andere(n) Tür(en). Und während man dann mit der Nase vor der verschlossenen Tür klebt, sieht man die Mitkonkurrenten schon im Rennschritt die Halle entern. Für einen selbst ist es dann: Blöd gelaufen!
Kommt man zu spät hat man keine Möglichkeit mehr, zu den Ersten zu gehören, die eingelassen werden. Es sei denn, man spielt unfair oder drängelt geschickt vor. Aber da wir ja alle sozialkompetent sind (oder sein wollen), scheidet diese Option schon einmal aus.
Ebenfalls schon erlebt: Man ist super reingekommen, wird aber vorerst in einen Vorraum geleitet und muss dort warten, bis die eigentlichen Saaltüren geöffnet werden. Und da es meistens mehrere Saaltüren gibt…. siehe oben.
Man läuft zwar als eine der Ersten in den Saal, erstarrt dann aber voller Schreck: Wieso liegen denn in den ersten zehn Reihen überall »Reserviert«-Schilder? Verdammt… wo ist bloß das Vitamin B, wenn man es braucht?
    Zusammenfassend heißt das wohl: Freie
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