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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge
Autoren: S Milpauer
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Und wie beim T-Shirt funktioniert auch ein Schlüsselanhänger/Schlüsselband als Lippenbekenntnis zum jeweiligen Musical.

Typisch Fan – Wenn gewisse Dinge einfach outen
Das ist mal wieder typisch!
    E S gibt Dinge, für die man von der Umwelt seltsame Blicke erntet, die aber für einen selbst das Natürlichste der Welt sind, wenn man einmal Musicalitits-infiziert ist. Wenn ihr also bei mindestens der Hälfte der hier aufgezählten Fan-Dinge zustimmend nickt, ist die Sache klar. Ihr seid auch Fan – aber so was von typisch!
Teilnahme an einer Dernière
    Wer ein echter Liebhaber eines Stückes ist, für den ist ganz klar: Die Teilnahme an der letzten Vorstellung ist keine Kür, sondern eher Pflichtprogramm. Eigentlich gibt es da im Vorfeld auch keine rationalen Überlegungen, sondern einfach nur dieses »Ich muss unbedingt dabei sein!«-Bauchgefühl. Und auf sein Bauchgefühl sollte man ja bekanntlich immer hören, stimmt’s?
    Aber die Emotionen laufen nicht erst während der letzten Show heiß, nein, schon lange vorher! Denn zunächst gilt es erstmal herauszufinden, wann denn nun der endgültig letzte Termin einer Produktion ist. Glaubt mir, das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört! Oft kann man nämlich wochenlang bis zu einem gewissen Termin Tickets bestellen und bucht dann auch das letzte Datum in dem berechtigten Glauben, dass eben dann der letzte Vorhang ein für alle Mal fällt. Doch nur ein paar Tage später muss man verärgert feststellen: Offensichtlich ist man nun Besitzer von Karten für den vorletzten Abend, denn der letzte Termin wurde erst später freigeschaltet. Damit es nicht so ganz dumm läuft, sollte man also vor dem eigentlichen Kartenkauf die Augen und Ohren offen halten, sich im Internet schlau machen oder sich am besten gleich beim Veranstalter rückversichern.
    Doch selbst dann gibt es noch Stolpersteine. Jetzt weiß man zwar, wann die letzte Vorstellung definitiv stattfindet, es tut sich nun aber eine neue Frage auf: Wann werden die Karten dafür freigeschaltet? Wieder beginnt ein Hoffen und Bangen, dass man zu jenem Zeitpunkt rasch die Möglichkeit hat, die Tickets zu ordern. Denn bei einer Dernière, da entscheidenmanchmal nur wenige Minuten über Reihe 2 oder 20. Es gab in der Vergangenheit Dernièren, die waren ratz-fatz ausverkauft. Wer da nicht zum rechten Zeitpunkt (= der Minute der Ticketfreigabe) am rechten Ort war (= dem heimischen Computer, mit dem Finger über dem ›Jetzt buchen‹-Button), der hatte das Nachsehen oder musste eben zusehen, dass er über Umwege an die begehrten Karten kam.
    Man sollte nicht glauben, zu welch horrenden Preisen Dernièrenkarten von gewieften Geschäftstüchtigen weiterverkauft werden! Die Tatsache, dass es tatsächlich Leute gibt, die das Budget, was andere Leute für einen einwöchigen All-Inclusive-Urlaub in der Karibik ausgeben, für zwei mittelprächtige Karten in Reihe 23 bezahlen, spricht Bände über den Stellenwert einer Dernière im Herzen eines Fans.
    Und weil unsere Emotionen eben besonders hochkochen, wenn es um Dernièren geht, so wollen wir im Überschwang unserer Gefühle natürlich auch dem Stück an sich einen gelungenen Abschiedsabend bereiten. Etwas Zurückgeben von dem, was das Stück einem selbst gegeben hat. Das ist die Grundidee, aus der heraus so genannte »Dernièrenaktionen« entstanden. Typische Dernièrenaktionen sind beispielsweise der Rosenregen oder das Singen eines umgetexteten Liedes beim Schlussapplaus, das Knicklichter-Schwenken während besonders sentimentaler Momente während des Stückes, das Winken mit weißen Taschentüchern zum Abschied und das Tragen von speziellen Dernièren-T-Shirts. Erlaubt ist quasi alles, was auch das Theater erlaubt. Die Erlaubnis der Spielstätte braucht man übrigens eigentlich immer, vor allem wenn man Dinge plant, die den gewohnten Ablauf der Show oder des Schlussapplauses unterbrechen und/oder mehrere Menschen involvieren.
    Und weil nicht nur wir Fans, sondern auch die Leute auf der Bühne am letzten Spieltag einer Produktion überaus sentimental sind und einen ebenso denkwürdigen Abschied wollen, denken auch sie sich oft so genannte »Dernièrengags« aus. Meist sind das kleine Abänderungen im Text, die Erstbesucher gar nicht bemerken, die aber für viel Gelächter und Jubel bei Kennern sorgen. Manchmal werden auch Gegenstände auf die Bühne gebracht, die dort eigentlich nichts verloren haben oder aber es gibt Andeutungen darüber, wohin die Produktion als
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