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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge
Autoren: S Milpauer
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Nächstes geht.
    Übrigens: Noch heute schwärmen Musicalfans von der legendären »Elisabeth«-Dernière in Essen. Diese fand am 29. Juni 2003 im Colosseum Theater statt und war von einer einmaligen, sehr emotionalen Atmosphäre geprägt. Selbstverständlich ließen es sich die treuen »Elisabeth«-Anhänger nicht nehmen alle Register zu ziehen was Dernièrenaktionen anging.
    Wenn man dann nach einer gelungenen Dernière den Theatersaal verlässt, dann tut man das mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Eine Ära ist zwar zu Ende gegangen, aber unvergesslich schön war es trotzdem! Jedes Ende ist eben auch ein neuer Anfang!
Im Premieren-/Preview-Wahn sein
    Hier greift im Grunde genommen alles, was auch schon für die Dernière gilt: Eine besondere Veranstaltung steht an und sofort ist klar: Man muss dahin, koste es was es wolle. Ohne Zweifel ist es schwierig, an Tickets zu kommen. Die besten Tickets sind ohnehin schon weg und die noch verfügbaren eigentlich viel teurer als gerechtfertigt wäre. All dies hält den Musicalfan aber in keinster Weise von seinem Vorhaben ab, und wenn er dann am Tag X mit leicht grenzdebilem Grinsen im Theatersessel sitzt, dann weiß er: Der beschwerliche Weg dorthin hat sich definitiv gelohnt!
Warten an der Stage Door
    Zur Stage Door haben wir ja weiter oben schon etwas gehört. Jeder, der einmal das Vergnügen hatte, am Bühneneingang zu warten, erkennt sofort, dass es im Grunde genommen drei Arten von SD-Gängern gibt: Einige Leute zieht es aus reiner Neugierde hin, einfach weil sie »die Stars« ganz nah erleben wollen. Dann sind da noch die, die passioniert nach jeder Vorstellung gehen, um der eigenen Begeisterung Ausdruck zu verleihen und einen Plausch mit den Darstellern zu halten. Schließlich gibt es noch die Fans, für die der Gang zur Stage Door eine absolute Überwindung darstellt. Diese ist aber notwendig, sofern man seinen Lieblingsdarsteller mal fernab der Bühne sehen möchte.
    Ich gehöre zur letztgenannten Fraktion. Während die Gruppe Erstgenannter voller Staunen entspannt all die Dinge verfolgt, die rund um die Stage Door passieren und Zweitgenannte sich so komfortabel an der SD einrichten, als wäre dieser Bereich ihr zweites Wohnzimmer, stellt sich letztgenannte Fraktion unentwegt die Frage: »Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?« Nervös tritt sie unentwegt von einem Bein aufs andere und beäugt misstrauisch die anderen Anwesenden, die laut plaudernd und lachend den Eindruck vermitteln, als fühlten sie sich ganz pudelwohl. Was wahrscheinlich auch der Fall ist.
    Dass man mal alleine am Bühneneingang steht, kommt selten vor. In der Regel wartet man dort mit mindestens einem dutzend anderer Besucher, die ebenso ein dutzend verschiedener Anliegen haben: Einer will ein Autogramm, der nächste ein Foto, der Dritte will ein Geschenk oder ein anderes Feedback loswerden, wiederum Andere wollen einfach nur ein bisschen Smalltalk halten und eine letzte Gruppe ist da, um zu gaffen. Eins wird man an den Bühnentüren dieser Welt aber immer sehen: Einen deutlich erhöhten Frauenanteil. Trifft man dort Männer, so sind sie in den seltensten Fällen aus freien Stücken dort, sondern meist in Begleitung ihrer besseren Hälfte oder eben, um Freunde oder Bekannte dort abzuholen. An keinemOrt wird das Drama des Hobbys Musicals so evident wie an der Stage Door: So viele alleinstehende Frauen und so wenig verfügbare Männer! Schade eigentlich – aber das ist ein anderes Thema!
Sich im Ticket-Vorverkaufs-Hype befinden
    Es ist soweit: Ein spezieller Termin wird angekündigt (das kann ein lang erwartetes Solokonzert sein, eine Gala oder eine Premiere) und gleichzeitig wird bekannt gegeben, wann der Vorverkauf startet. Hat man als berufstätiger Mensch Glück, so beginnt der Kartenvorverkauf an einem Samstag. Glück deshalb, weil man dann realistische Chancen hat, gute Plätze zu bekommen und nicht im Nirwana sitzen zu müssen. Nicht ganz so glücklich ist, dass die meisten Vorverkäufe zu unchristlichen Zeiten starten: Vorverkauf ab Samstag, 8:00 Uhr bedeutet im Klartext: Wecker stellen auf spätestens 7:30 Uhr, übermüdet und über sein verrücktes Hobby schimpfend schlaftrunken aus dem Bett zu steigen, die Kaffeemaschine anzuwerfen und last but not least den Rechner hochzufahren. Die Tasse Kaffee fest mit einer Hand umklammernd, den Finger der anderen Hand aktionsbereit über den Buchungsbutton schwebend, kann man nur hoffen, dass im Moment der Kartenfreigabe nicht der
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