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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7
Autoren: Tulipan Verlag
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Böselfeld.«
    Auf dem Bild trug sie ein wallendes Samtkleid mit weiten Ärmeln und Spitzenkragen. Neben ihrem Sessel saß ein Jagdhund und guckte sie ergeben an. Der Hund war weiß-braun gefleckt und sah genauso aus wie Hui und Buh. Um den Hals hatte die Gräfin eine Kette mit einem kunstvoll verarbeiteten Anhänger. Fips erkannte darin das Familienwappen der Böselfelds wieder. Er hatte ein reich verziertes Holzexemplar davon über dem Eingangstor entdeckt. Darauf war ein Ritterhelm mit geöffnetem Visier zu sehen, der von bunten, langen Federn eingerahmt war. Darunter stand in verschnörkelter Schrift:
    von Böselfeld
    »Auf jeden Fall ist das cooler als das doofe Wappen von Frederik und Mike«, stellte Fips fest.
    Merlin machte sich über etwas ganz anderes Gedanken. »Wie äußert es sich denn eigentlich, dieses Spuken?«, wollte er wissen.
    »Na ja«, Charlotte zuckte mit den Schultern. »Nächtliche Stimmen, seltsame Vorfälle, dunkle Gestalten. Solche Dinge eben. Auf jeden Fall haben das einige Besucher berichtet.«
    »Und glaubst du, dass da was dran ist, Charly?«, fragte Merlin etwas verunsichert.
    Charlotte fing an zu lachen. »Glaubst du etwa an Gespenster?«, antwortete sie.
    »Natürlich nicht, aber …« Doch Charlotte hörte ihm gar nicht mehr zu. Sie war bereits den anderen in den Saal am Ende des langen Ganges gefolgt.
    Der Rittersaal von Schloss Böselfeld machte seinem Namen alle Ehre. Er hatte in etwa die Größe der Turnhalle vom Hommelsdorfer Gymnasium. Zwar roch es etwas modrig, aber das gehörte irgendwie dazu. Zwischen den hohen Buntglasfenstern hingen Schwerter, Lanzen und die verschiedensten Schilde.
    »Wie cool ist das denn bitte?«, stellte Fips schwer beeindruckt fest. An den zwei langen Wänden standen bestimmt dreißig Ritterrüstungen aneinandergereiht. »Ritter finde ich megastark!«
    »Aufstellung!«, rief Frau Schimmsel. »Monsieur M liest euch jetzt die Zimmeraufteilung vor.«
    Gerade als M loslegen wollte, ertönte die französische Nationalhymne. Der Franzose zuckte zusammen. Schnell zog er sein Handy aus der Innentasche seines Jacketts und warf einen Blick auf das Display.
    »Excusez moi, entschuldigön Sie misch bittö«, sa­g­­t­e er. »Bin gleisch wieder zurück.« Mit großen Schritten verließ er eilig den Saal.
    »Keiner bewegt sich!«, befahl die Direktorin.
    Die gesamte Klasse verharrte in einer Reihe vor ihr. Frau Schimmsel stand mit dem Rücken zu den Rüstungen. Es sah aus, als würde sie eine Truppe tapferer Ritter anführen.
    »Zum Glück sind wir nicht auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld«, flüsterte Fips grinsend.
    »Ruuuheee!«, brüllte die selbst ernannte Heerführerin. Für ein paar Sekunden herrschte absolute Stille. Bis ein einzelnes Bellen durch den Saal tönte. Mike schrie panisch auf und klammerte sich an Frederik Penkwitz. Doch von den beiden Jagdhunden des Grafen war weit und breit nichts zu sehen.
    ›Mist‹, dachte Merlin. Der Laut war aus seinem Rucksack gekommen.
    Frau Schimmsel schnappte hektisch nach Luft. »Wer war das?«, brüllte sie.

Für kleine Raubritter

    Für kleine Raubritter
    Frau Schimmsel ging glücklicherweise davon aus, das Bellen wäre von einem ihrer Schüler gekommen. Und dass derjenige, der es von sich gegeben hatte, Mike Renner eins auswischen wollte.
    »Dass euer Mitschüler Angst vor Hunden hat, kann ich sehr gut verstehen«, krächzte sie. »Ich kann die Viecher auch nicht ausstehen.«
    Mike lugte hinter Frederiks Schulter hervor. »Ich bin mal gebissen worden«, erklärte er seine Panik kleinlaut.
    »Vielleicht hättest du dann lieber Mitglied bei den Hommelsdorfer Höllenhamstern werden sollen«, schlug Charlotte vor. Die ganze Klasse fing an zu lachen. Außer Frederik. Vor Wut lief er knallrot an und schnippte Mike ans Ohrläppchen. Der schrie mit einem »Aua!« auf und sank wie ein gefoulter Fußballer auf die Knie.
    »Warum hat Hugo eigentlich gebellt?«, fragte Fips flüsternd.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Merlin unsicher. »So bellt er zu Hause nur, wenn er ganz dringend mal rausmuss.«
    Erst jetzt wurde Merlin bewusst, wie lange Hugo nun schon im Rucksack eingesperrt war. Die letzte Gassirunde lag bestimmt drei Stunden zurück. Er musste sich etwas einfallen lassen.
    »Fräulein Schimmsel«, meldete er sich vorsichtig.
    »Feldmann!«, wurde er streng von der Lehrerin aufgerufen.
    »Ich müsste mal ganz dringend auf die Toilette«, bat er. »Gleich hier vor der Tür hab ich eine gesehen.«
    Nachdem
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