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Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7

Titel: Klassenfahrt ins Gruselschloss - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 7
Autoren: Tulipan Verlag
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sind erledigt«, flüsterte Merlin und kniff die Augen zu.

Freiherr Kunibert von Böselfeld

    Freiherr Kunibert von Böselfeld
    In der Klasse gab es einen hellen Aufschrei. Kreischend löste sich Mike Renner aus der Gruppe und rannte zurück über die Zugbrücke. Damit hatte er den Jagdtrieb der beiden Hunde geweckt.
    Vorsichtig öffnete Merlin ein Auge. Seine Hände hatte er so verkrampft um die Schultergurte seines Rucksacks gepresst, dass die Knöchel weiß hervorstanden.
    Die bellenden Schlosshunde schossen direkt neben seinen Beinen vorbei und folgten dem Hommelsdorfer Höllenhund nach draußen.
    Mike rannte um sein Leben. Mit einem Satz überquerte er ein schmales Blumenbeet am Rand der Kiesauffahrt. Er hatte das Gefühl, er könne schon den feuchten Atem seiner Verfolger im Nacken spüren. Sie kamen immer näher.
    »Lauf, Mike«, feuerte Frederik sein Bandenmitglied an. Der steuerte direkt auf eine überdimensionale Statue zu. Sie zeigte Freiherr Kunibert von Böselfeld, der mit gezogenem Säbel in Rittermontur auf seinem Pferd saß. Mike warf sich an das steinerne Ritterbein und zog sich nach oben. Gerade noch konnte er seinen Fuß wegziehen, als einer der Hunde danach schnappte. Wimmernd blieb Mike hinter Freiherr Kunibert sitzen und klammerte sich an ihm fest.

    »Hui, Schluss jetzt! Buh, aus!«, ertönte von Weitem eine raue, männliche Stimme. Sofort ließen die beiden von ihrer Beute ab und setzten sich hechelnd auf ihre Hinterteile.
    »Bei Fuß, sofort!«, schallte der nächste Befehl über den Hof. Die Jagdhunde gehorchten aufs Wort. Wie Rennpferde beim Start sprinteten sie los.
    Ohne von der Klasse und Monsieur M Notiz zu nehmen, galoppierten sie zurück ins Schloss. Als sie zum zweiten Mal an Merlin vorbeirannten, hielt er die Luft an. Er traute sich nicht einmal zu zwinkern. Zum Glück hatten sie Hugos Fährte bislang anscheinend nicht aufgenommen. So schnell sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder.
    »Krass!« Völlig baff guckte Fips erst den Hunden hinterher, dann zu Mike Renner. Der saß immer noch zitternd auf der Statue. »Was war das denn?«
    »Ach, nischts.« Genervt winkte Monsieur M ab. »Das warön nur die Undö von Graf Böselfeld. Bestimmt wolltön sie nur ein bischön spielön. Die sind ganz armlos.«
    »Armlos?«, flüsterte Fips fragend.
    »Der meint harmlos«, klärte Charlotte ihn auf.
    Dass die Anwesenheit von zwei Jagdhunden es nicht einfacher machen würde, Hugo zu verstecken, beunruhigte Merlin.
    »Und dieser Hui und dieser Buh, die laufen hier immer frei rum?«, wandte er sich nervös an Monsieur M.
    »Non, non! Nein!« Der Franzose machte sich auf Richtung Rittersaal. »Normalörweise sind sie immör beim Grafen, wenn jemand auf dem Schloss ist«, rief er über seine Schulter.
    Frau Schimmsel und ihre Klasse folgten ihm. Mike Renner war ängstlich vom Rücken des steinernen Pferdes gestiegen und hatte sich ihnen wieder angeschlossen. Über eine alte Steintreppe ging es nach oben in das erste Stockwerk.
    Fips runzelte die Stirn. »Welcher Graf?«
    »Er meint Graf Balduin von Böselfeld«, erklärte Charlotte. »Den letzten Vertreter des Adelsgeschlechtes.«
    ›Typisch Charlotte‹, dachte Merlin.
    Sie hatte sich im Vorfeld so ausführlich wie möglich im Internet über das Ziel ihrer Klassenfahrt informiert.
    »Es heißt, Besucher könne der fünfundsiebzigjährige Graf nicht ausstehen. Deshalb hat ihn auch seit ewigen Zeiten niemand mehr zu Gesicht bekommen«, führte Charlotte fort. »Als Schullandheim stellt er das Schloss nur zur Verfügung, weil er dringend Kohle braucht.«
    So sehr sie sich auch bemüht hatte: Das aktuellste Foto, das sie vom alten Grafen finden konnte, war bestimmt vor über zwanzig Jahren aufgenommen worden.
    »Und wollt ihr das Krasseste hören?«, flüsterte Charlotte.

Gräfin Isolde von Böselfeld

    Gräfin Isolde von Böselfeld
    Geheimnisvoll blickte Charlotte sich um. Dann beugte sie sich ein wenig näher zu ihren Freunden. »Angeblich spukt der Geist seiner verstorbenen Frau durch die alten Gemächer«, sagte sie so leise wie möglich.
    »Ha!«, rief Fips wissend und stieß Merlin mit seinem Ellbogen in die Seite.
    Mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung deutete Charlotte auf ein riesiges Ölgemälde, das neben ihnen an der Wand hing. Es zeigte eine elegant gekleidete Frau mit langen, blonden Haaren.
    »Da steht ihr Name.« Merlin zeigte auf ein kleines Täfelchen unter dem pompösen Goldrahmen. »Gräfin Isolde von
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