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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht
Autoren: Alexander Kent
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Brust.
    »Vorwärts, Mr. Tyrell!« sagte Bolitho scharf.
    Der Leutnant nickte. »Zieht eure Entermesser, Leute.« Er nahm seine Pistole und richtete sie auf die Linie der schwankenden Matrosen. »Schlagt jeden tot, der sich zur Wehr setzt. Bootsmannsmaat, führen Sie die Kerle nach unten ab und stellen Sie sie an die Pumpen!«
    Einer der Betrunkenen machte Anstalten, auf die Männer der Sparrow loszugehen, aber er fiel bewußtlos aufs Deck, als ihn der Bootsmannsmaat mit flacher Klinge hart gegen den Schädel schlug.
    »Mr. Jennis, es gibt viel zu tun«, sagte Bolitho. »Teilen Sie Ihre Leute ein und lassen Sie neue Vorsegel anschlagen. Lassen Sie diesen Wirrwarr losschneiden und über Bord werfen, so daß die Verletzten an Deck niedergelegt werden können. Mein Schiffsarzt soll sich um sie kümmern.«
    Er wartete, bis der Steuermann seine Befehle gegeben hatte. Dann fügte er hinzu: »Wie ist das Schiff bewaffnet?«
    Mit einer unbestimmten Bewegung winkte Jennis über das Schiff hin. »Nicht gut, Sir. Zwanzig Sechspfünder und ein paar Drehbassen. Wir versuchen, Gefechten möglichst auszuweichen. Diese Geschütze genügen, um uns die Bukaniers oder Gelegenheitspiraten vom Leib zu halten.« Er blickte überrascht auf. »Warum fragen Sie?«
    General Blundell mischte sich ein. »Zum Teufel, soll ich hier vielleicht herumstehen, während Sie sich über die Ausrüstung dieses verdammten Schiffes unterhalten? Ich habe schon genug mitgemacht und . ..«
    »Sir James, nördlich von hier kreuzt ein feindliches Kaperschiff«, sagte Bolitho kurz. »Wahrscheinlich folgt es unserm Kurs. Die Ausrüstung, wie Sie es nennen, werden wir dringend brauchen, wenn uns dieser Feind in die Quere kommt.« Er wandte sich ab und horchte auf, als das Klanken der Pumpen ihm bewies, daß Tyrell die Meuterer in den Griff bekommen hatte.
    »Gehen Sie nach achtern und schauen Sie nach, was dort los ist«, sagte er zu Stockdale.
    Blundells Stimme klang jetzt weniger zuversichtlich.
    »Kaperschiff? Uns angreifen?«
    Bolitho antwortete: »Die Sparrow ist sehr klein, Sir. Der Feind ist zweimal so stark wie wir!«
    »Besser als nichts«, grunzte der General. »Wenn Sie kämpfen müssen, tun Sie es aus verdienstvollen Gründen.«
    Bolitho beachtete ihn nicht mehr, als Tyrell an Deck erschien.
    »Ich habe das Bilgenwasser ausgelotet. Das Schiff macht ständig Wasser, aber die Pumpen scheinen es fassen zu können. Unter Deck ist der Teufel los. Kabinen sind aufgebrochen, Besoffene, zwei Mann mit Messern umgebracht.« Mit gerunzelter Stirn blickte er zum Steuermann hin, der seine Leute aufforderte, die heruntergerissenen Spieren wegzuräumen. »Er muß verrückt gewesen sein vor Verzweiflung.« Dann schaute er Bolitho fragend an. »Was wollen wir machen?«
    »Ihr Kapitän wird seine Pflicht tun«, warf Blundell ein. »Wenn wir angegriffen werden, wird er dieses Schiff und die Passagiere verteidigen. Muß Ihnen das etwa noch erklärt werden, Mann?«
    Tyrell blickte ihn kalt an. »Nicht von Ihnen, General!«
    »Wie viele Frauen sind an Bord«, fragte Bolitho kurz angebunden. Er beobachtete Stockdale, der die Passagiere vom Achterschiff herführte. Seine Stimme, mit der er versuchte, sie zu beruhigen, war kaum zu hören.
    Es waren auch viele Kinder dabei, mehr als Bolitho vermutet hatte.
    »Um Himmels willen, wie lange wollen Sie denn noch so herumstehen?« Der General brüllte, sein Gesicht war fast so rot wie sein Waffenrock. »Was spielt es denn für eine Rolle, wieviele von diesen und jenen an Bord sind, und welche Farbe ihre Augen haben?« Er konnte sein Geschrei nicht fortsetzen.
    Tyrell trat dicht an ihn heran. Er hatte den Kopf gesenkt, so daß sich ihre Gesichter fast berührten.
    »Hören Sie zu, General, was der Käptn sagt, ist richtig. Der Feind ist allem, was wir ihm entgegensetzen können, weit überlegen, und dieser Indienfahrer hier ist noch verdammt viel schlimmer dran.«
    »Das geht mich nichts an, und ich warne Sie, achten Sie auf Ihr Benehmen!«
    »Sie mich warnen, General?« Tyrell lachte lautlos. »Hätten Sie die Reparaturarbeiten der Sparrow in Sandy Hook nicht hinausgezögert, wären wir schon seit einem Monat wieder auf See. Und dann wären Sie nun allein hier draußen und säßen da wie eine fette Ente, die drauf wartet, für den Kochtopf abgeknallt zu werden.« Sein Ton wurde härter. »Achten Sie also auf Ihr eigenes verdammtes Benehmen!«
    Bolitho stand etwas abseits und hörte nur halb auf ihre Zornausbrüche. Wiederum sollte
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