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Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Titel: Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
Autoren: P. B.
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Gefühlsausbruch nicht mehr unter die Augen treten zu brauchte. Die Tatsache; dass sie ihm praktisch täglich im Hausflur begegnen würde, verursachte Caro brennende Bauchschmerzen. Heftig schluckte Caroline gegen die erneut aufsteigenden, heißen Tränen an und fluchte leise, als eine vorwitzige Träne sich frech aus ihren Augen stahl um über ihren zarten Wangenknochen zu kullern. Ach zum Teufel mit Ben, er hat mich gar nicht verdient, dachte sie trotzig und wünschte sie könnte sich selbst glauben, dass sie es so meinte. Versteinert stand sie vorm Fenster und starrte die Cumuluswolken an, eine sah ein bisschen aus wie ein Einhorn. Bringen Einhörner nicht Glück? Sie seufzte leise vor sich hin. Es wäre so schön wenn sie auch mal Glück hätte, ihr Leben war manchmal das reinste Chaos. Sicher, sie würde nicht tauschen wollen, schließlich liebte sie es, ein gewisses Durcheinander zu verbreiten und fühlte sich ganz wohl darin, nicht jedes Detail ihres Lebens genau zu planen. Aber zeitweise schlichen sich ihre geheimen Träume an die Oberfläche, die sie sich aber schnell wieder verbot.
    Doch einen Wimpernschlag lang gestattete sie sich vorzustellen, wie es wäre zu jemanden zu gehören, neben ihm aufzuwachen und jede Nacht neben ihm einzuschlafen. Nicht nur einen Sommer lang, sondern für immer, vielleicht.
    Schwer atmend drehte sie sich vom Fenster weg, griff ohne zu Zögern nach ihrem Laptop und setzte sich damit auf ihre Couch. Eilig schrieb sie die drei Zeilen, die sie vor ihrem Inneren Auge aufflackern sah und stopfte den Zettel unterschrieben in einem Umschlag, als sie ihn ausgedruckt hatte. Anschließend nahm Caro, die der Post für gewöhnlich nicht traute und nur Briefe verschickte wenn E-Mails nicht ausreichten, mehr Klebeband als nötig wäre, um ein mittelgroßes Paket zu verpacken und klebte den Brief mit zusammengepressten Lippen damit zu. Jetzt ähnelte der Umschlag zwar einem in Klarsichtfolie gewickelten, zerknitterten Wisch, aber das störte sie nicht. Hauptsache es öffnete ihn keiner der nicht befugt war. Allerdings erwies es sich deutlich schwieriger als gedacht, eine Briefmarke darauf zu befestigen, so dass Caroline sich nach einem kurzen Stirnrunzeln achselzuckend den Sekundenkleber schnappte und diesen großzügig verteilte. Endlich klebte die Marke, zwar nicht rechts oben wie es zu erwarten wäre, eher linksbündig mittig. Aber die von der Post würden sicher einsehen, dass hier ein kreativer Geist am Werk gewesen war, feixte Caro innerlich.
    Fluchtartig verließ sie ihre Wohnung nur mit ihrem Schlüssel, sowie dem Brief in der Hand. In Rekordzeit legte sie den Weg zum Postkasten zurück, der sich in der Nähe ihres Lieblings-Chinaimbisses befand. Die Erinnerung, wie sie neulich hier gestanden hatte, weil sie Essen für Ben und sich kaufen wollte, nachdem sie sich hemmungslos geliebt hatten überrollte sie, so dass Caroline sich an einer Hauswand abstützen musste, denn ihre Beine drohten unter ihr nach zu geben.
    Wimmernd senkte sie den Kopf und presste ihre Hand gegen ihr wild pochendes Herz, bis sich ihr Herzschlag soweit beruhigt hatte, dass sie weiter gehen konnte. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, versuchte an nichts zu denken und richtete ihren Blick stur geradeaus. Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie es nach Hause zurückgeschafft hatte, war aber unendlich erleichtert, sich wieder in den Schutz ihrer Wohnung zurückziehen zu können.
    Sofort setzte sie die Kopfhörer wieder auf, sang diesmal aber nicht mit, dafür fühlte sie sich zu schwach. Stattdessen ging sie zum Kühlschrank und stöberte darin herum. Als sie im Eisfach nicht mal den kleinsten Rest Eiscreme finden konnte, knallte sie ärgerlich die Kühlschranktür zu, so dass die Gläser in ihrem Hängeschrank darüber gefährlich klirrten.

    Seufzend nahm sie sich einen Apfel und wünschte sich sehnlichst, er wäre wenigstens mit Schokolade überzogen. Kraftvoll biss sie hinein und genoss den süßen Geschmack, der ihre angespannten Nerven zumindest ein wenig beruhigten. Kauend zog sie das Handy aus ihrer Tasche und schaltete es nach einem langem Zögern ein, denn eigentlich wollte sie gar nicht wissen, ob Ben sie versucht hatte anzurufen oder nicht. Sollte er es getan haben, müsste sie sich zwingen ihn nicht zurück zu rufen, denn auch wenn er sie erneut verletzt hatte, liebte sie ihn. Sie wollte ihm nicht noch einmal die Chance geben sie zu demütigen, indem sie ihm jetzt auch noch hinterher lief. Ihr
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