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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
Autoren: Lynda Hilburn
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stehen unter ihrem Bann, ehe wir auch nur begreifen, was passiert. Manchmal laden Menschen mit schwachen Grenzen oder einem geringen Selbstwertgefühl sie auch unbewusst in ihr Leben ein. Seelenvampire scheinen die Verwundbarkeit anderer zu spüren und nutzen sie aus. Sie ziehen von einem Opfer zum nächsten, nähren sich, indem sie andere aussaugen. Ist es nicht so, Carson?«
    »Woher soll ich das wissen, Doc?« Er runzelte die Stirn. »Wollen Sie behaupten, dass ich ein Seelenvampir bin?«
    Nein!
    »Aber, Carson, selbstverständlich nicht. Wie kommen Sie denn darauf?« Ich intensivierte mein künstliches Lächeln und klimperte mit den Wimpern.
    Okay, ich geb’s zu: In mir schlummert eine gesunde Zicke.
    »Tja, ich sollte meine Hörer lieber wissen lassen, dass ich gar keine Art von Vampir bin. Obwohl ich nichts dagegen hätte, an einigen Stellen von Frau Doktors wohlgeformtem Körper zu saugen.«
    Diese Bemerkung quittierte ich mit einem frostigen Blick.
    Er griente und drückte einen anderen Telefonknopf.
    »Sie sind auf Sendung.«
    »Ich bin Crystal, Dr. Knight, und ich rufe an, weil ich unheilbaren Krebs habe und die Ärzte sagen, dass ich nur noch ein paar Monate leben werde. Sie haben alles getan, was sie konnten. Ich bin erst vierundzwanzig, Doktor, und ich will nicht sterben. Ich möchte wenigstens ein durchschnittlich langes Leben haben. Falls ich einen richtigen Vampir finde, der mich beißt und in eine von ihnen verwandelt, wäre ich den Krebs dann los?«
    Mist! Solche Sachen brachten sie einem in den Ethikkursen an der Uni nicht bei. Sage ich ihr die Wahrheit, dass ihr Körper krebsfrei, sie aber eine wandelnde Tote wäre? Oder tue ich so, als würde ich die Vampirgeschichte immer noch für eine Phantasie halten, und lasse sie einfach sterben? Was ist besser: tot oder untot?
    »Es tut mir sehr leid, dass Sie so schwerkrank sind, Crystal. Der Legende nach hätten Sie keinen sterblichen Körper mehr, wenn ein Vampir Sie auf die andere Seite holt. Also, ja, Sie wären krebsfrei. Aber Sie wären auch tot. Da im Moment keine echten Vampire hier sind, die wir fragen können –
das ist wahr, denn bis Sonnenuntergang sind sie alle tot
 –, möchte ich Ihnen einen medizinischen Vorschlag machen. Meine Praxisnummer steht im Telefonbuch. Rufen Sie mich an, damit wir die Möglichkeiten besprechen können. Würden Sie das tun?«
    »Klar. Ich glaube zwar nicht, dass es etwas bringt, aber warum nicht? Ich rufe Sie nachher an. Danke, Dr. Knight.«
    Ach, Crystal! Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, denn sie könnten in Erfüllung gehen!
    »Das ist schön. Wir sprechen uns später.«
    Carson neigte sich tiefer zum Mikro und machte laute Schnief- und Schluchzgeräusche, als würde er weinen.
    »Wow, Doc, das war herzzerreißend, was? Ich frage mich, ob sie vielleicht noch ein bisschen scharfen Sex will, ehe sie ins Gras beißt. Würden Sie Crystal mal fragen, wenn sie anruft?«
    Mein schockierter Gesichtsausdruck entlockte ihm ein Kichern. Offenbar wollte er austesten, wie weit er bei mir gehen konnte.
     Aber zu welchem Zweck? Irgendetwas an Carson Miller war faul.
    »Ruft uns an, Denver!« Er klickte den nächsten blinkenden Knopf. »Sie sind auf Sendung mit der knackigen Dr. Knight und dem bescheidenen Carson Miller. Sprechen Sie jetzt, oder halten Sie für immer Ihre … ach, egal!«
    »Hi, Dr. Knight. Hier ist Amber. Ich und meine Freundinnen, wir sind Kosmetikerinnen, und wir hören Sie in unserem Schönheitssalon, zusammen mit unseren Kundinnen. Wir finden Sie super!« Aus dem Hintergrund ertönten Rufe und Klatschen.
    Carson sank mit einem dämlichen Grinsen in seinem fetten Gesicht gegen die Stuhllehne.
    »Danke, Amber«, sagte ich freundlich. »Das freut mich. Was kann ich für Sie tun?«
    »Tja, also«, begann sie ein bisschen atemlos vor Aufregung, »wir stehen alle wahnsinnig auf Vampirbücher. Wir lesen jedes, das auf den Markt kommt, und im Moment gibt es ja ganz viele Vampirliebesromane. Was meinen Sie, wieso Frauen die Vorstellung so klasse finden, mit einem Vampir zu schlafen? Ich meine, sind die nicht kalt und hart wie Gipsfiguren? Das kann einen doch nicht scharf machen, oder?«
    Ich lachte. »Lassen Sie mich mit Ihrer ersten Frage anfangen. Ich denke, das Reizvolle an dem Gedanken, Sex mit Vampiren zu haben, ist, dass Vampire außergewöhnlich sind. Sie sind unsterblich und auf das Blut der Frau angewiesen, um zu existieren. So intensiv gebraucht zu werden, ist eine schöne Vorstellung. Eine
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