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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
Autoren: Lynda Hilburn
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verdattert um.
    »Was war das denn gerade?«, polterte er und kratzte sich den fetten Bauch.
    Der Techniker klopfte an das Glas und zeigte auf die Uhr, um Carson zu verstehen zu geben, dass er den Sender und die Zeit
     ansagen musste, weil mehrere Minuten vergangen und unser Interview vorbei war.
    Carson schnappte sich sein Mikrophon und schlüpfte in seine schmierig-primitive Moderatorenrolle zurück. »Ich möchte unserem heutigen Gast, der
mops
fidelen Dr. Kismet Knight, danken, dass sie heute in unsere Sendung gekommen ist. Aliens müssen mich zwischendurch entführt haben, denn ich weiß ums Verrecken nicht, wo die Zeit geblieben ist. Aber bleiben Sie dran! Ich bin gleich wieder da, nach ein paar Worten von unseren Geldgebern.«
    Damit schaltete er sein Mikro ab und beäugte mich misstrauisch.
    »Ich weiß nix mehr von dem, was hier eben gelaufen ist, und ich weiß nicht, was Sie gemacht haben, aber ich weiß, dass Sie etwas gemacht haben! Das merke ich deutlich. Da war dieser komische Anrufer, und dann … nichts! Vielleicht haben Sie mir was in den Kaffee geschüttet. Wir sind noch nicht fertig, Kismet, Baby! Sie hören von mir. Mein Urin sagt mir, dass hier eine fette Story lauert, und ich werde derjenige sein, der sie ausschlachtet, wie nur ich es kann!« Er brachte mit geschürzten Lippen ein saugendes Geräusch zustande, das mich sofort an Hannibal Lecter aus
Das Schweigen der Lämmer
denken ließ.
    Ich nahm mir meine Tasche und überschlug nochmals, wie viele Schritte ich brauchte, um aus dem Studio zu verschwinden.
    So groß die Versuchung auch war, Carson auf den Kopf zu zu sagen, was für einen scheußlichen Wurmsarg er soeben geöffnet hatte, entschloss ich mich dagegen. Er war der ekligste, zudringlichste Idiot, der mir je bei einem Interview begegnet war, und ich fühlte mich nicht in der Stimmung, ihm den Hals zu retten – buchstäblich.
    Und wenn er denn unbedingt eine Neuauflage von
Twilight Zone
inszenieren wollte: Wer wäre ich, es ihm zu verbieten?
    Ich eilte den mit Teppich ausgelegten Korridor hinunter zur Eingangshalle, wobei ich schnell genug lief, dass die statische Aufladung der synthetischen Auslegeware sich auf mein Kleid übertrug und es mir überall anklebte. In der Halle musste ich stehen bleiben, um meine Knie aus dem elektrisierten Stoff zu befreien. Ich lehnte mich mit einer Hand an die Wand neben dem Empfangstresen und sah den winzigen Funken zu, die aus meinem Kleid aufstoben, als ich es von meinen Beinen wegzerrte.
    Carsons Stimme drang aus unsichtbaren Lautsprecherboxen in der Decke und kündigte seinen nächsten Gast an. Es handelte sich um die frühere Miss Denver, die disqualifiziert worden war, als man herausfand, dass ihre Brüste nicht ganz natürlich waren. Als würden sich heute nicht alle jungen Frauen eine Nummer beim Schönheitschirurgen ziehen, um sich die Oberweite vergrößern zu lassen! Okay, ich nicht, denn der Beitrag meiner Mutter zu meiner DNS hatte dafür gesorgt, dass sie keiner künstlichen Aufpolsterung bedurfte.
    Aber die arme Schönheitskönigin! Ich fragte mich, ob sie bezüglich Carson ebenso ahnungslos war wie ich oder vielleicht sogar damit rechnete, erniedrigt zu werden.
    Während ich mich halb vornübergebeugt abmühte, musste ich etwas vor mich hin gemurmelt haben, denn eine Stimme antwortete mir.
    »Carson Miller ist ein eitriges Furunkel am Arsch der Menschheit. Nein, stimmt nicht, er ist das, was sie nach großen Sportveranstaltungen aus den Dixi-Klos pumpen. Nein, auch nicht. Er ist das Zeug, was man sich aus einem superfetten Pickel drückt!«

[home]
Kapitel 2
    E rschrocken riss ich den Kopf hoch zu der Quelle dieser überaus bildhaften Beschreibungen und entdeckte eine Hand, die in meine Richtung gestreckt war.
    Mein Blick wanderte höher, viel höher, bis er das Gesicht einer sehr großen Frau erreichte, die lächelnd vor mir stand.
    Instinktiv ergriff ich die angebotene Hand und erwiderte das Lächeln.
    Sie musste gut eins dreiundachtzig groß sein, denn ich maß selbst eins siebzig und trug heute zehn Zentimeter hohe Absätze. Dennoch schien sie mich deutlich zu überragen, und das in ihren sehr bequem aussehenden Turnschuhen.
    Allerdings war es eher ihr Haar denn ihre Statur, was meine Aufmerksamkeit erregte: ein erstaunlicher Wasserfall von seidig weißem Haar, der ihr beinahe bis in die Kniekehlen reichte.
    Mein dunkelbraunes Haar ist sehr lang und lockig, aber verglichen mit ihr hatte ich einen Kommiss-Schnitt.
    Ich blickte
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