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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
Autoren: Lynda Hilburn
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recht starke Metapher, würde ich meinen.«
    Sei still, mein Herz …
    »Wow!«, entgegnete Amber. »Von dieser Seite habe ich das noch nie betrachtet.«
    »Außerdem ist zu bezweifeln«, fuhr ich fort, »dass ein umwerfender Vampir Abend für Abend biertrinkend vor dem Fernseher sitzt und seine Partnerin ignoriert – wie ein untoter Homer Simpson. Stimmt’s?«
    Sie lachte. »Und ob!« Noch mehr Gejohle und Pfiffe kamen aus dem Hintergrund.
    »Frauen träumen von Männern, die heldenhaft, geheimnisvoll oder ungewöhnlich sind – nicht zu vergessen, die einen Körper haben, für den man sterben möchte. Und was ist falsch an einer hübschen Phantasie?«
    Ich muss es ja wissen, denn Devereux ist eindeutig so, als wäre er der Phantasie entsprungen.
    »Wuhuhuh!«, riefen die Frauen im Salon.
    Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, redete ich weiter. »Und was die kalten harten Körper von Vampiren angeht, so gibt es einige Bücher, die sie so beschreiben, aber ich bin ganz Ihrer Meinung. Wahrscheinlich könnte ich mich auch nicht für eine Gipsfigur erwärmen. Deshalb sind mir die Autoren lieber, die ihren Vampiren warme, fast menschliche Eigenschaften andichten. Wenn ich einen Vampirroman schreiben müsste, würde ich meinen Vampiren die Kontrolle über ihre Körperfunktionen lassen: Herzschlag, Atem, Wärme, sexuelle Bereitschaft …«
    Die weichsten warmen Lippen, die man sich vorstellen kann …
    »Ja! Jederzeit und überall Sex mit … Biss!« Wildes Gejohle wehte durch den Äther.
    Mit einem lauten Klicken unterbrach Carson das Gespräch und bellte ins Mikro: »Verflucht, das reicht an Sex-Gequatsche!« Er hielt eine Hand über sein Gemächt. »Ihr Puppen macht mich scharf, und wenn das so weitergeht, kann ich für nichts garantieren. Nächster Anruf!« Er drückte einen anderen Knopf.
    »Dr. Knight? Mein Name ist Nancy Whitmore, und ich bin Sozialarbeiterin in Denver.«
    »Freut mich, Nancy. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich erinnere mich, dass ich von den Mordfällen gelesen habe, bei denen die Opfer einige junge Leute waren, die von der Presse Möchtegernvampire genannt wurden. Der Mörder wurde nie gefasst. Jedenfalls frage ich mich, ob die Zahl der Jugendlichen, die sich dem Vampirlebensstil verschreiben, Ihrer Erfahrung nach seither größer oder kleiner geworden ist. Ich hätte eigentlich gedacht, dass die negative Publicity die Kids abschreckt, aber wie ich es empfinde, lassen sich immer mehr von diesem Trend anstecken. Bieten Sie irgendwelche Gruppen oder Kurse an, zu denen ich die Jugendlichen schicken könnte? Ach ja, und ist an dem Gerücht, in Denver würde irgendeine obskure böse Energie stärker, überhaupt etwas dran?«
    Carson stand auf, ging hinter meinen Stuhl und packte meine Schultern mit seinen Wurstfingern, um mich ziemlich grob zu massieren. Der Tontechniker hinter der Glasscheibe schüttelte energisch den Kopf und bedeutete Carson, sich wieder hinzusetzen. Dieser nahm zwar seine Hände von meinen Schultern, machte jedoch Anstalten, mir an die Brüste zu grabschen. Ich sprang von meinem Stuhl auf, das Mikro in der Hand, und floh außer Reichweite.
    So viel zu böser Energie! Was war mit diesem Idioten los? Niemand hatte mich vorgewarnt, und ich hatte bis heute Morgen keine Ahnung gehabt, dass der Typ vollkommen degeneriert war. Stand er unter Drogen? Wenn er sich nicht schnellstens wieder einkriegte, würde er als Mitternachtssnack für einen Vampir enden. Es hatte fürwahr einige Vorteile, Untote zu meinem Freundeskreis zu zählen.
    Ich lehnte mich gegen die Scheibe, die das Studio vom Flur trennte. Hinter dem Fenster hatten sich einige Zuschauer aufgereiht, die nach drinnen zeigten und über Carsons gar nicht witzige Blödeleien lachten. Ich versuchte derweil, mich auf Nancys Fragen zu konzentrieren und gleichzeitig auf Abstand zu Carson zu bleiben.
    Er tanzte im Studio umher, während ich sprach, zog sein T-Shirt hoch und wies auf seinen vorstehenden behaarten Bauch. Sein Publikum war begeistert, wohingegen ich Mühe hatte, mein Frühstück bei mir zu behalten und möglichst ruhig zu reden.
    »Das sind großartige Fragen, Nancy. Ja, ich biete sowohl Gruppenberatungen als auch Kurse an. Geben Sie den Jugendlichen gern meine Praxisnummer. Ich stelle ebenfalls fest, dass zunehmend Leute aller Altersgruppen diesen Kult mitmachen. Was keinen Sinn ergibt, denn es gab wirklich genügend schlechte Presse für die wenig reizvolle Kehrseite des Vampirlebensstils. Trotzdem scheint das
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