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Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Titel: Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer
Autoren: Sue Grafton
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Widerworte zu geben. Laddie stand auf, um ihn zu begrüßen. Ich musterte die beiden, als er ihr einen Schmatz auf die Wange drückte.
    »Moment bitte, ich muss erst noch kurz einen Anruf erledigen«, sagte er, ging ans Telefon und wählte 91 x.
    »Was ist denn los?«, fragte Laddie.
    Mark hob einen Finger, um anzudeuten, dass die Zentrale bereits abgenommen hatte. »Hallo, hier ist Mark Bethel. Ich wohne Savanna Lane 48. Neben meiner Toreinfahrt sitzen zwei Männer in einem geparkten Auto. Könnten Sie bitte einen Streifenwagen vorbeischicken? Mir gefällt wirklich nicht, wie die beiden aussehen. Danke. Das ist nett von Ihnen.« Er legte den Hörer auf und wandte sich kopfschüttelnd zu Laddie und mir um. »Vermutlich harmlos — ein heimliches Rendezvous aber es wäre ja auch möglich, dass sie das Anwesen auskundschaften wollen...« Er rieb die Handflächen gegeneinander. »Ich könnte ein Glas Wein vertragen.«
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie die Detectives Claas und Aldo wegen unsittlichen Benehmens von der örtlichen Polizei festgenommen wurden.
    Laddie goss Chardonnay in ein Glas und hielt es am Stiel, um den Kelch nicht zu verschmieren. Das Zittern ihrer Hand ließ den Wein im Glas Wellen schlagen. Mark schien es nicht zu bemerken. Er nahm das Glas, setzte sich und wandte mir seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. »Ich hoffe, ich habe euch nicht unterbrochen.«
    »Wir haben über Benny Quintero gesprochen«, erklärte Laddie. »Sie kommt gerade aus Louisville zurück, wo sie Nachforschungen angestellt hat.«
    »Benny. Der arme Kerl.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie alle aus derselben Stadt kommen.«
    »Also, genau genommen stimmt das auch gar nicht. Ich bin in Dayton, Ohio, geboren. Meine Familie ist nach Louisville gezogen, als ich sechs war. Ich habe dort gewohnt, bis ich an die Universität Kentucky gegangen bin.«
    »Und Sie haben Benny damals gekannt?«
    »Er war mir ein Begriff, genau wie er mich vom Footballspielen her kannte.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie Football gespielt haben.«
    »Mehr oder weniger«, antwortete er wehmütig. »Ich war auf der Atherton, das war jahrelang eine reine Mädchenschule. Erst 1954 haben sie die Koedukation eingeführt. Noch damals haben wir nur selten ein Spiel gegen Manual oder Male gewonnen. Die Spieler kannten sich alle dem Namen nach. Ich erinnere mich an einen Typen namens Byck Snell von der Eastern...«
    »Benny ist also nach Kalifornien gekommen und hat Sie aufgesucht«, sagte ich.
    »Genau. Er muss wohl gehört haben, dass ich Anwalt bin, und hat sich irgendwie eingebildet, dass ich ihm mit seinen Veteranenbezügen helfen könnte. Ich meine, es ist, wie ich ihm gesagt habe: Nur weil ich Anwalt bin, bin ich noch lange kein Experte. Ich weiß fast gar nichts über das Veteranenamt. Jetzt bilde ich mich über solche Themen natürlich weiter, weil ich sehe, was ich da bewegen kann...«
    »Klingt wie eine Wahlkampfrede«, sagte ich.
    Mark schmunzelte. »Tut mir Leid. Auf jeden Fall konnte ich Benny nicht von meiner Ignoranz überzeugen. Die ganze Geschichte war grotesk, aber ich konnte ihn nicht davon abbringen. Der Typ fing an, mir aufzulauern, und ist in meinem Büro und bei mir zu Hause aufgetaucht. Zu allen möglichen Nachtstunden hat das Telefon geklingelt. Laddie wurde langsam nervös, und das konnte ich ihr nicht verübeln. Da habe ich Mickey gebeten, einzuschreiten und etwas zu unternehmen.«
    »Soll heißen?«
    Ich sah, wie er zögerte. »Tja, wissen Sie, Mickey war ein harter Bursche. Ich dachte, er könnte ihm ein bisschen Angst einjagen. Ich will nicht behaupten, dass Mickey ihn angreifen wollte, aber er hat Benny gedroht.«
    »Wann?«
    »Bei dem Zwischenfall auf dem Parkplatz des Honky-Tonk.«
    »Sie haben also danach noch mit Benny gesprochen?«
    »Sicher. Er hat mich angerufen und war fuchsteufelswild. Ich habe gesagt, ich würde mit Mickey reden. Ich habe es ein paar Mal bei ihm versucht, ihn aber nicht erreicht, wie Sie wissen.«
    »Weil er mit Dixie zusammen war«, sagte ich, um ihm weiterzuhelfen.
    »Das haben die beiden behauptet. Offen gestanden war ich nie davon überzeugt. Es klang einfach so verdammt praktisch angesichts der Umstände.«
    »Sie wollen also behaupten, dass Mickey Benny aufgelauert und ihn zu Klump geschlagen hat.«
    »Ich behaupte nur, dass es denkbar ist. Mickey war seit jeher aufbrausend. Es konnte es nicht vertragen, wenn ihn irgendein mickriger Knilch kleingekriegt hatte.«
    »Ich glaube kaum, dass Benny ihn
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