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Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind

Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind

Titel: Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
Autoren: Gräfe und Unzer
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Therapie gehört idealerweise in die Hände eines gynäkologischen Endokrinologen. Er wird Ihnen genau erklären, warum er bestimmte Methoden und Therapien bei der Behandlung einsetzt.
    Myome und Polypen
    Myome sind meist gutartige Knoten, die in der Gebärmutterhöhle, an der Gebärmuttermuskulatur oder außen am Uterus wachsen. Sie können mikroskopisch klein, aber auch sehr groß sein. Ist Letzteres der Fall, müssen sie operativ entfernt werden, insbesondere dann, wenn sie über vier Zentimeter messen und Blutungsstörungen (Zwischenblutungen oder sehr starke Menstruationsblutungen) verursachen. Deshalb sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob ein Myom an Größe zunimmt.
    Blutungsstörungen treten gelegentlich auch bei Gebärmutterschleimhautpolypen auf, die ebenfalls entfernt werden sollten.
    Hormonelle und weitere Störungen
    Auch hormonelle Störungen reduzieren die Aussichten auf eine Schwangerschaft, solange sie nicht medizinisch behandelt werden. Dazu zählen
erhöhter Steuerhormonspiegel bei verminderter Funktion der Eierstöcke,
Überproduktion männlicher Hormone im Eierstock oder in der Nebennierenrinde,
erhöhter Prolaktinspiegel im Blut,
Funktionsstörungen im übergeordneten Regulationszentrum der Eierstockfunktion (Zwischenhirn) oder Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse und
Störungen der Schilddrüsenfunktion.
    Zu den funktionellen Ursachen im weiteren Sinn zählen bei der Frau auch ein fortgeschrittenes Alter und vor allem Übergewicht. Auch deutliches Untergewicht kann zu Zyklusstörungen bis hin zum Ausbleiben der Regelblutung führen.
    Mögliche Ursachen beim Mann
    Bei Männern kann eine Störung der Hodenfunktion vorliegen, etwa als Folge eines Hodenhochstands, bei Krampfadern des Hodens (so genannte Samenleitervene) sowie bei einem entzündlichen Verschluss des Samenleiters. Auch Entzündungen der Geschlechtsdrüsen (Prostata, Samenblasen, Nebenhoden) behindern die Fruchtbarkeit. Ejakulations- und Erektionsstörungen, deren Ursache möglicherweise auf Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder psychischem Stress beruhen, erschweren ebenfalls häufig die natürliche Familienplanung. Sprechen Sie auch darüber mit Ihrer Partnerin und gegebenenfalls Ihrem Therapeuten! Massives Über- oder Untergewicht sowie Rauchen, Medikamente und einige Umweltweltfaktoren schränken die Zeugungsfähigkeit eben falls ein.
     
    WICHTIG
    Gerade während der Kinderwunschphase ist mit der Einnahme von Medikamenten besondere Vorsicht geboten. Das gilt sowohl für die Frau als auch für den Mann. Zu den Arzneien, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen (und bei einer Schwangerschaft dem Ungeborenen schaden) können, gehören manche Antibiotika, Antidepressiva, Antiallergika, Schlafmittel und Schmerzmittel. Beraten Sie sich mit Ihrem behandelnden Arzt und verzichten Sie unbedingt auf eine Selbstmedikation.
     

    Die Fruchtbarkeit testen – Störungen erkennen
    Um die Ursache einer Fruchtbarkeitsstörung zu erkennen, gibt es unterschiedliche Testverfahren. Häufig ist die Fruchtbarkeit nur eingeschränkt (Subfertilität), in manchen Fällen spricht man von kompletter Unfruchtbarkeit (Infertilität). Die Gründe liegen zu jeweils etwa 40 Prozent bei der Frau und beim Mann. Bei den restlichen 20 Prozent liegt es an beiden Partnern. Bei Verdacht auf eine Fruchtbarkeitsstörung aufgrund einschlägiger Vorerkrankung sollte möglichst früh der Fachmann zu Rate gezogen werden, damit die Fruchtbarkeit erhalten bleibt. Ansonsten ist fachlicher Rat nach sechs bis zwölf erfolglosen Zyklen angebracht. Die moderne Medizin verfügt inzwischen über einfach durchzuführende und verlässliche Untersuchungsmethoden. Dazu zählen Untersuchungen in einem so genannten diagnostischen Zyklus und der Schnelltest für Eilige (für die Frau) sowie das Spermiogramm (für den Mann), die Sie auf den nächsten Seiten kennenlernen. Wird Ihnen aufgrund solcher Tests eine günstige Prognose gestellt, ist die Aussicht auf eine spontane Schwangerschaft noch ziemlich hoch! Doch nicht immer lässt sich eine Störung ausmachen.
Ursache unbekannt
    In jedem fünften bis zehnten Fall finden Ärzte zunächst keinen konkreten Grund, weshalb der Kinderwunsch bisher unerfüllt geblieben ist. Bei einer ungewollten Kinderlosigkeit ohne greifbare Ursache sprechen die Fachleute von einer idiopathischen Sterilität. Dabei spielt eine große Rolle, dass oft bei beiden Partnern nur kleine Einschränkungen der Fruchtbarkeit bestehen. In vielen Fällen gleicht das
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