Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
dadurch nicht weit genug in den Gebärmutterhalsschleim eindringen und sich nur ungenügend fortbewegen können.
Lassen Sie Entzündungen immer durch einen Arzt abklären. In schwereren Fällen behandelt er Sie mit desinfizierenden Tabletten oder Zäpfchen, die direkt in die Scheide eingeführt werden, manchmal verordnet er Antibiotika. Später hilft einfacher weißer Joghurt, um die Vaginalflora wieder langsam aufzubauen. Dazu spritzen Sie etwa fünf bis zehn Millimeter Naturjoghurt mit einer Plastikspritze ohne Nadel abends beim Zubettgehen (am besten, wenn Sie bereits liegen) in die Scheide ein.
INFEKTIONEN DIAGNOSTIZIEREN
Eine mikroskopische Untersuchung des Scheidenabstrichs ist die einfachste Methode, um eine bakterielle Infektion zu erkennen.
Chlamydien-Infektionen
Eine besondere Bedeutung hat heutzutage die Chlamydien-Infektion. Dieser Krankheitserreger (Chlamydia trachomatis) ist in Europa und den USA die häufigste sexuell übertragbare Krankheit, etwa fünf Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen. Da die Erreger die Eileiterfunktion schädigen, sind sie einer der Hauptverursacher des unerfüllten Kinderwunsches. Die meisten Infektionen treten im Alter zwischen 17 und 20 Jahren auf, wenn junge Frauen sexuell aktiv werden.
Eine Infektion beginnt mit einer Entzündung des Gebärmutterhalses (Zervizitis) oder der Harnröhre (Urethritis), die oft unbemerkt bleibt. Bei der Hälfte der Infizierten kommt es zu einer aufsteigenden Entzündung. Sie macht sich durch Zwischenblutungen und eventuell leichte Unterbauchschmerzen bemerkbar. Die Infektion kann sich auf die Eierstöcke, die Eileiter, das gesamte kleine Becken und gelegentlich darüber hinaus auf den ganzen Bauchraum ausdehnen. Dort löst sie schlimmstenfalls eine chronische Entzündung aus, die durch feine schleierartige Verwachsungen gekennzeichnet ist.
Wird eine Chlamydien-Infektion frühzeitig diagnostiziert und behandelt (in der Regel mit Antibiotika), beugt das einer späteren Sterilität vor. Deshalb gehört ein Chlamydientest (als Abstrich vom Gebärmutterhals oder durch Urinbestimmung) heute zur jährlichen Screening-Untersuchung beim Frauenarzt. Falls dabei eine Infektion festgestellt wird, kann durch die anschließende Ultraschalluntersuchung der Eileiter und der Gebärmutter das Ausmaß der möglichen Schädigung festgestellt werden. Schätzungen zufolge treten in Deutschland jährlich mehr als 300.000 Chlamydien-Infektionen auf. Etwa jede zwölfte davon führt zu einer Eileiterentzündung.
Eine Chlamydien-Infektion kann auch beim Mann ein Fruchtbarkeitsproblem auslösen. So ist es möglich, dass sich bei einer Prostataentzündung die Samenflüssigkeit verändert und bei einer Hodenentzündung die Samenqualität verschlechtert. Möglicherweise zieht das sogar die Bildung von Antikörpern gegen die eigenen Spermien nach sich – eine zusätzliche Beeinträchtigung.
GU-ERFOLGSTIPP LINDERNDE SITZBÄDER
Die jeweilige Heilkräuter-Essenz wird wie in der Tabelle angegeben zubereitet und dann dem warmen Sitzbad beigegeben. Bleiben Sie etwa 10 bis 15 Minuten lang im Wasser sitzen.
Anwendung bei
Heilpflanze
Anwendungsart
Wirkung
Juckreiz, Brennen, vermehrter Fluor, unangenehmer Geruch im Genitalbereich
Eichenrinde
Verdünnter Extrakt (fertig aus der Apotheke)
entzündungshemmend, juckreizlindernd, Achtung: färbt!
vermehrt störender, weißlicher Ausfluss
Frauenmantel-Kraut
20 g auf 2 Liter Wasser, überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abkühlen
entzündungshemmend
Juckreiz, Rötung, Schmerzen
Malvenblüten
20 g auf 2 Liter Wasser, überbrühen, 30 Minuten ziehen lassen, abkühlen
anfeuchtend, juckreizlindernd, entzündungshemmend
HPV-Infektionen
In seltenen Fällen findet der Frauenarzt schwere Zellveränderungen im Abstrich. Sie werden oft durch eine Infektion mit so genannten humanen Papilloma-Viren (HPV) hervorgerufen, die im Bereich des Muttermundes, der Scheide und des äußeren Genitals die Haut- und Schleimhautzellen infizieren. Es gibt über 100 verschiedene Typen HPV. Eine HPV-Infektion können Sie gelegentlich an kleinen Warzen im äußeren Genitalbereich erkennen.
HPV-Infektionen gelten heute aus der Sicht der Schulmedizin als eine der Hauptursachen von Gebärmutterhalskrebs. Durch regelmäßige Abstrichuntersuchungen werden diese Infektionen jedoch frühzeitig erkannt und können dann behandelt werden. Jungen Frauen oder Mädchen wird heute eine HPV-Impfung vor dem ersten
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