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Kinderseelen Verstehen

Kinderseelen Verstehen

Titel: Kinderseelen Verstehen
Autoren: Armin Krenz
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Verfügung stehen;
die Bedeutung der Symbole, die uns Menschen zur Verfügung gestellt sind und die es doch immer wieder neu zu entdecken und richtig zu sehen und zu verstehen gilt;
die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen, der – ebenso wie Sie und ich – vor allem nach den wichtigsten Erfahrungen sucht, die da lauten: Lebensglück statt Verdrossenheit, Lebensfreude statt Lebensangst, Entwicklung seiner ganzen Persönlichkeit statt Stillstand, Sinngebung für das eigene Leben statt sinnloses Verplempern seiner Lebenstage sowie Zufriedenheit über die eigene Lebensgestaltung und Lebensplanung statt generelle Unzufriedenheit über seine persönliche Lebenslage;
die Möglichkeit, aus der Kenntnis der Symbole und einer Erkenntnis über deren Bedeutungen immer wieder neue Sichtweisen zu entdecken, die das Leben so lebendig werden lassen;
die Chance, aus dem Wissen um die symbolisch bedeutsamen Erzählwerte einen inneren Zugang zu Kindern zu finden und letztlich auch einen neuen inneren Zugang zu sich selbst herzustellen;
das Geschenk von Symbolen, die zunächst immer erst ein Geheimnis zu sein scheinen, verbunden mit der Möglichkeit, deren symbolische Geheimnisse zu lüften.
    Vielleicht haben Sie den Wunsch, noch einmal die Stellen im Buch nachzulesen, die für Sie besonders bedeutsam und zielführend waren. Vielleicht suchen Sie auch das Gespräch mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin, der Lehrerin/dem Lehrer Ihres Kindes, dem Kinder- oder Hausarzt, der Erzieherin. Das wäre sehr schön, um so in einer Diskussion mit einer vertrauten Person bzw. einem bedeutsamen Menschen in Ihrem Leben und dem Leben des Kindes bestimmte Inhalte noch einmal zu betrachten.
    Wenn vieles in diesem Buch für Sie neu gewesen sein sollte, hat es sich allemal für Sie gelohnt, die Zeit für das Lesen aufzuwenden. Es kann aber auch sein, dass Sie bei manchen Bedeutungswerten den Kopf geschüttelt haben, verbunden mit eigenen Gedanken wie beispielsweise: »Das gibt es doch gar nicht«, »Das hätte ich völlig anders eingeschätzt« bzw. »Hier irrt der Autor mit Sicherheit«.
    Es kommt sehr häufig vor, dass wir Menschen sehr radikal denken. Die Psychologie spricht dabei von einer »stringenten Bipolarität«. Das heißt, dass wir bei der Aufnahme von (neuen) Informationen entweder in die Richtung »Das stimmt! Das trifft genau zu! Das hätte ich ebenso eingeschätzt! Da hat der andere recht« denken oder das Gegenteil bevorzugen («Das kann doch gar nicht stimmen. Das ist mit Sicherheit so nicht richtig! Das trifft sicherlich nicht zu!«). Beide Einschätzungen haben den gleichen Hintergrund: Der Mensch ist von der vorgenommenen Aussage betroffen. Nicht selten führt dabei eine sehr starke Betroffenheit – weil man dem Gelesenen oder Gehörten emotional nicht zustimmen möchte – zu einer Abwehr. Besonders häufig ist dies der Fall, wenn es um das eigene Kind geht. Da ist man selbst so tief in eine »Geschichte« verstrickt – das heißt, am aktuellen Geschehen beteiligt –, dass man am liebsten keine Verantwortung für die Mitwirkung an dem, was ist, übernehmen möchte. Daher ein wichtiger Tipp: Nehmen Sie sich, verehrte Leserin, verehrter Leser, vor allem noch einmal die Beispiele vor, die Ihnen am meisten Kopfzerbrechen bereitet haben, weil das in der Regel die wahren Geschichten mit den tatsächlichen Hintergründen sind.
    Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie würden im Fernsehen oder im Kino einen Film sehen, der Sie an die absolute Grenze Ihrer Belastbarkeit bringt. Was würden Sie tun? Bei einem Fernsehfilm würden Sie beispielsweise entweder den Raum für eine kurze Zeit fluchtartig verlassen oder Sie würden den Fernseher ausstellen. Bei einem Kinofilm würden Sie blitzschnell die Augen schließen oder im Extremfall das Kino verlassen. Wenn wir diese Annahmen auf die zuvor gemachte Aussage übertragen, finden in unserem »Kopfkino« dieselben Reaktionen statt: Unser Gehirn »verschließt« sich, um die Betroffenheit nicht noch weiter zu verstärken, und aktiviert im Gegenzug eine menschliche Überlebensstrategie, die Abwehr, um uns die Möglichkeit zu geben, aus der belastenden Betroffenheit wieder in ein ruhigeres Fahrwasser zu gelangen.
    Wenn man selbst die eigene Beteiligung an einer kindeigenen, entwicklungshinderlichen Ausdrucksform sieht und spürt, hat man verständlicherweise Schuldgefühle. Und um sich blitzschnell zu entlasten, sagt man sich selbst: »Das kann doch gar nicht sein!« Hier kommt es darauf an, mit
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