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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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einen Urologen hinzu, um die Ursache abzuklären.
    Mit dem Blut werden zahlreiche lösliche Abfallprodukte transportiert, die den Körper verlassen müssen, da es sonst zu einer Vergiftung mit diesen Substanzen kommt. Hier ist – neben dem Darm – vor allem die Niere im Einsatz: In ihren Nierenkörperchen (Glomeruli) werden zuerst wie durch ein grobes Sieb Flüssigkeit und viele gelöste Substanzen aus dem Blut herausgefiltert – es entsteht der sogenannte Primärharn –, so dass das Blut von schädlichen Substanzen gereinigt ist. Im zweiten Schritt werden dann aktiv alle noch verwertbaren Stoffe und das meiste der Flüssigkeitwieder aufgenommen, so dass nur eine kleine, mit Abfall beladene Flüssigkeitsmenge den Körper verlässt: der eigentliche Urin .
    Aufbau der Harnwege und Geschlechtsorgane
    Beschwerden von A–Z
    Einnässen (→  S. 122 ), Harnwegsinfektionen (→  S. 166 ), Hodenhochstand (→  S. 189 ), Nierenentzundung (→  S. 295 ), Leistenbruch (→  S. 275 ), Scheidenentzundung (→  S. 320 ), Vorhautverengung (→  S. 371 )
    Der Feinbau der Niere ist hoch kompliziert, anders könnte sie auch nicht täglich viele Liter Primärharn produzieren und diesen auf etwa ein Hundertstel Urin herunterkonzentrieren – beim 3-Jährigen von 30 Litern auf 300 Milliliter, beim 10-Jährigen von fast 90 Litern auf ca. 1 Liter und beim Erwachsenen von etwa 180 Liter Primärharn auf 1,5 Liter Urin. Dabei ist die Niere zusätzlich in der Lage, den Harn stärker oder schwächer zu konzentrieren, jenachdem wie viel wir trinken und wie hoch der aktuelle Blutdruck ist.
    Der Urin sammelt sich in den Nierenbecken, läuft über die Harnleiter in die Harnblase, von dort gelangt er über die Harnröhre hinaus ins Freie.
Urogenitalsystem
    Eng mit diesem letzten Abschnitt der Harnwege verbunden ist ein Teil der Geschlechtsorgane – darum spricht man auch vom Urogenitalsystem.
    Beim Jungen endet die Harnröhre im Penis. der zusammen mit dem Hodensack die äußeren Geschlechtsorgane bildet. Aus den im Hodensack liegenden Hoden und Nebenhoden führen die Samenleiter durch den Leistenkanal zu der Samenblase hinter der Harnblase und dann zur darunter liegenden Prostata, bevor sie in die Harnröhre münden. Ab der Pubertät werden in den Hoden die Spermien produziert und in den Nebenhoden gelagert, in Samenblase und Prostata wird ein nährendes und schützendes Sekret produziert, das zusammen mit den Spermien das Ejakulat bildet.
    Beim Mädchen mündet die Harnröhre zwischen Klitoris und Scheideneingang, die zusammen mit den großen und kleinen Schamlippen die äußeren Geschlechtsorgane darstellen. Scheide, Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke sind die inneren Geschlechtsorgane, die ihre Funktion erst mit Eintritt der Pubertät aufnehmen.
Vom Wasser lassen und halten
    Die Harnblase ist das Sammelbecken für den von den Nieren produzierten Urin, sie kann beim Säugling ca. 30 Milliliter, beim Erwachsenen etwa einen Liter Urin aufnehmen. Beim Säugling und Kleinkind wird das Wasserlassen noch reflektorisch gesteuert – wenn der Füllungsdruck zu groß ist, wird die Windel oder die Umgebung nass. Etwa ab dem dritten Lebensjahr können die Muskeln, die die Harnröhre verschließen, immer stärker durch den eigenen Willen beeinflusst werden, so dass langsam eine Kontrolle über das Wasserlassen möglich ist: oft erst tagsüber, später auch nachts, mit vielen »Wasserschäden« bei Aufregung, Krankheit und Wachstumsschüben und mit großen individuellen Unterschieden.
Genitalien im Wandel
    Ein Kind entdeckt meist zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag, dass es einen Unterschied gibt zwischen sich, Mama und Papa und vielleicht auch den Geschwistern. Es nimmt seine Scheide, seinen Penis, die Geschlechtsbehaarung der Eltern und den Busen der Mutter erstmals bewusst wahr – ein Geschlechtsverständnis entsteht. Diese Phase prägt auch seine spätere Rolle in der Gesellschaft, denn das Kind beginnt die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Rollen und ihre Selbstverständlichkeit wahrzunehmen.
    Im Kindergarten und in der Schule wird in den verschiedenen Altersstufen mehrfach und möglichst altersgerecht über Sexualität und die Geschlechtsorgane gesprochen und darüber, dass diese sich in der Pubertät verändern. Dass Ihr Kind wirklich in die Pubertät kommt, zeigt Ihnen häufig die abgesperrte Badezimmertür an, bevor sich das Aus sehen Ihres Sprösslings verändert.
    Der Beginn der Pubertät wird genetisch
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