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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Hand zurücklegt, dann fragen Sie sich vielleicht doch, ob bei dem eigenen Kind alles normal ist. Selten besteht Grund zur Sorge. Sind Sie jedoch verunsichert, besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt Ihre Bedenken.
    Gerade in den ersten Lebensjahren verfolgen Eltern jeden Zentimeter Wachstum mit Spannung; später interessiert sich auch Ihr Kind dafür, ob es schon groß ist
Vorsorge
    Kinderärzte haben zur Einschätzung der kindlichen Entwicklung sogenannte Meilensteine definiert, die vielen Eltern aus dem»Gelben Heft« bekannt sind. Da wird bei den Vorsorgeuntersuchungen (die »U’s«) gemessen, gewogen, beobachtet und geprüft, den Eltern werden u. a. zum Essverhalten, zur Bewegung und zum Verhalten Ihres Sprösslings diverse Fragen gestellt.
    Aber: Diese einzelnen Meilensteine sind Durchschnittswerte, und genauso wenig wie Ihr Kind ein Durchschnittskind ist, genauso wenig wird es mit all seinen »Werten« immer genau auf dem Mittelwert liegen: Vielleicht hebt es eher seinen Kopf als die meisten anderen, dafür fängt es aber erst nach seinem 2. Geburtstag an zu sprechen. Vielleicht liegt sein Gewicht gerade unterhalb der 10 %-Kurve – aber es ist eh ein zartes Kind, das gerade einen Infekt durchgemacht und dabei kaum etwas gegessen hat?
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Die Vorsorgeuntersuchungen
    Vorgesehen sind im »Gelben Heft« insgesamt 11 Untersuchungen (U1–9, J1) zu verschiedenen Zeitpunkten. Bei jedem Termin werden Größe und Gewicht bestimmt, bei Babys auch der Kopfumfang. Je nach Alter werden neben der Untersuchung der Organsysteme bestimmte Schwerpunkte gesetzt (was nicht bedeutet, dass nicht auch anderes geprüft wird):
U1 (direkt nach der Geburt): Gesamtzustand, Atmung und Herz, Fehlbildungen, erbliche Erkrankungen, Reflexe
U2 (3.–10. Lebenstag): »Rund-um-Check«
U3 (4.–6. Woche): Reflexe, Hören, Hüftgelenke, Verhalten (Schlaf, Trinkverhalten)
U4 (3.–4. Monat): Muskelspannung und Motorik, Hören und Sehen; erste Impfungen möglich
U5 (6.–7. Monat): Hören und Sehen; Reaktionen auf Umgebung
U6 (10.–12. Monat): zeitgerechte Entwicklung (Sitzen, Krabbeln, Brabbeln, Greifen)
U7 (1.5–2 Jahre): Hören und Sehen, Knochen, Laufen, Sprache, soziale Entwicklung
U7a (3 Jahre): Sprache, Sehen, Gewicht, Zähne, Mund und Kiefer, psychische Entwicklung und Sozialverhalten
U8 (3.5–4 Jahre): Organe, Stoffwechselkrankheiten, Sprechen, Hören und Sehen
U9 (5 Jahre): psychische Entwicklung und Sozialverhalten (Schulreife?), Körperkoordination und Haltung
J1 (12–14 Jahre): Wachstums- und Entwicklungsstörungen, seelische Probleme (Pubertät), Beratung
Meilensteine nicht erreicht?
    Nur selten besteht ein Grund zur Sorge bei einzelnen Abweichungen von den Meilensteinen. Der Kinderarzt wird oft erst dann genauer hinschauen müssen, wenn die Meilensteine über einen längeren Zeitraum immer wieder oder in mehreren Bereichen nur verzögert erreicht werden.
    Allerdings gibt es bei Babys einige Warnzeichen, die Hinweise auf eine Entwicklungsverzögerung geben können. Dazu gehören besonders die folgenden:
Störungen der Motorik wie ausgeprägte Seitenunterschiede,
veränderte Muskelspannung und das fehlende Zurückgehen von Bewegungsmustern wie bestimmten Reflexen,
permanente Schläfrigkeit oder – im Gegenteil – ständig schrilles Schreien oder Krampfen,
mangelnde Kontaktaufnahme (keine Reaktion auf Lächeln etc. spätestens im 2. Lebenshalbjahr) und
später eine stark verzögerte Sprachentwicklung.

Niere, Harnblase und Genitalien
    Von der Zeit, wenn die lästigen Windeln nicht mehr alle Hosen ausbeulen, träumen alle Eltern. Doch der Weg dahin ist oft länger als man denkt.
    BEIM ARZT
    Kinderarzt oder Urologe?
    Eine erste Kontrolle des Urogenitalsystems findet bereits vor der Geburt statt, und zwar während des »Organ-Ultraschalls« um die 20. Schwangerschaftswoche: Sind beide Nieren vorhanden? Kann man ein Geschlecht erkennen? Im weiteren Schwangerschaftsverlauf werden die Nieren erneut kontrolliert, da gerade Jungen öfter eine Harnleiterenge entwickeln, die sich aber meist innerhalb der ersten Lebensmonate zurückbildet.
    Der Kinderarzt kontrolliert bei Ihrem Jungen bereits bei der U2, ob die Hoden regelrecht aus dem Bauch durch den Leistenkanal in den Hodensack gewandert sind. Später prüft er, ob Ihr Sohn eine Vorhautverengung hat, und überweist Ihr Kind ggf. an einen Urologen oder Kinderchirurgen.
    Bei wiederkehrenden Entzündungen von Harnröhre, -blase oder Niere zieht der Kinderarzt ggf. auch
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