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Killing time

Killing time

Titel: Killing time
Autoren: Beverly Barton
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guten Eindruck machte, wenn er hier stand und in ein fremdes Auto starrte, also beendete er seine Inspektion und ging auf den Seiteneingang zu, der in den Nordflügel des zweigeschossigen Gebäudes führte. Wie in so vielen amerikanischen Städten, insbesondere im Süden, stand das Gerichtsgebäude von Adams County mitten in der Stadt. Die Gesetzeshüter bildeten den Stadtkern, von dem alle Straßen in einem Gittermuster abgingen. Der Haupteingang mit den weißen Säulen zu beiden Seiten führte zur Main Street. Zwei große, wettergegerbte Statuen von Bürgerkriegsgenerälen ragten rechts und links vom gepflasterten Weg empor, der den Gehweg an der Straße mit der vorderen Veranda des Gerichtsgebäudes verband. Die Rückseite des Baus zeigte zur Adams Street. Gleich gegenüber war die Post, flankiert von Long’s Hardware und Adams Landing Dry Cleaners. Der seitliche Eingang zum Sheriff-Büro lag an der Washington Street, einer Allee, in der sich die örtliche Bücherei auf der Ecke Main und Washington Street befand und das Bezirksgefängnis auf der Ecke Washington und Adams Street. Zwischen der Bücherei und dem Gefängnis fanden sich zwei alte viktorianische Bauten, in denen ein Antiquitätenladen und ein Radiosender waren.
    Jim atmete die frische Morgenluft tief ein, streckte die Schultern durch, öffnete die Tür und schritt den langen Holzdielenflur hinunter. In dem Moment, da er das Gebäude betrat, sah er ein Schild über der ersten Tür, das nach rechts wies und auf dem » SHERIFF « stand. Als er auf das Büro zuging, bemerkte er, dass die Tür offen stand, als wäre jedermann eingeladen, hineinzugehen und es sich bequem zu machen. Er war kaum über die Schwelle, als eine attraktive junge Frau in der typischen braun-beigefarbenen Uniform eines Alabama-Deputys lächelnd auf ihn zukam. Sie hatte einen Kaffeebecher in der Hand. Schlank und blond, stellte Jim fest. Nicht hübsch, aber niedlich. Ihre Fingernägel waren kurz und in leuchtendem Pink lackiert.
    »Hi, ich bin Deputy Holly Burcham.« Sie nahm ihren Kaffeebecher von der rechten in die linke Hand und streckte Jim ihre Rechte hin.
    Er schüttelte ihr die Hand und stellte sich vor. »Ich bin Jim Norton.«
    Sie lächelte freundlich. »Dachte ich mir.« Dann blickte sie auf die Wanduhr, die sieben Uhr zweiundvierzig zeigte. »Sie sind früh dran.«
    »Ich wollte einen guten Eindruck machen«, sagte er, nur halb im Scherz. »Ist ja mein erster Tag.« Er erwiderte ihr Lächeln mit deutlicher Zurückhaltung.
    »Tja, dann kommen Sie nur herein. Nehmen Sie sich erst mal einen Kaffee, dann stelle ich Sie ein paar Leuten hier vor.«
    Holly beließ es nicht bei der verbalen Einladung, sondern ergänzte sie auch noch um eine physische. Sie nahm seinen Arm, warf ihm ein sehr einladendes Lächeln zu und zog ihn mit sich zu einer Kaffeemaschine in der Ecke, gegenüber von einem großen Schreibtisch. Jim vermutete, dass dort normalerweise die Sekretärin des Sheriffs saß.
    Nachdem er sich von Holly befreit hatte, nahm er sich einen Styroporbecher von einem Stapel auf dem Tisch und füllte ihn beinahe randvoll mit Kaffee. Er nippte daran und stellte überrascht fest, dass er erstaunlich gut schmeckte.
    »Lisa macht tollen Kaffee«, sagte Holly.
    Jim folgte Hollys Blick, der auf eine kleine, attraktive Farbige gerichtet war, die sich in diesem Moment hinter den Schreibtisch setzte und lächelnd zu Jim aufsah.
    »Lisa, das ist Jim Norton, unser neuer Chief Deputy«, erklärte Holly. »Jim, das ist Lisa Wiley, Bernies Verwaltungsassistentin.«
    Als Lisa lächelte, bemerkte Jim erst richtig, wie hübsch sie war. Sie musste ungefähr Ende dreißig sein, hatte sehr kurzes, bronzefarbenes Haar, war schlank und feingliedrig mit großen schwarzen Augen und einer makellosen braunen Haut.
    »Willkommen in Adams County«, sagte Lisa. »Ich hoffe, es wird Ihnen bei uns gefallen. Die Zusammenarbeit mit Bernie werden Sie sicher genießen, denn sie ist einfach die Beste.«
    »Danke.« Jim trank noch einen Schluck Kaffee. »Ist Sheriff Granger schon da?« Er sah sich zu dem Bereich um, in dem die »Straßen-Deputys« ihre Papierarbeit der letzten Schicht erledigten. Vier Hilfssheriffs saßen da, und sie alle musterten Jim interessiert. Dabei konnte Jim nichts Wertendes an der Art ausmachen, wie sie ihn betrachteten. Er schätzte, die meisten von ihnen würden abwarten, ob sich der Starbulle aus Memphis als ein ganz normaler oder eher ein arroganter Kollege entpuppte.
    »Na klar ist sie
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