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Killing time

Killing time

Titel: Killing time
Autoren: Beverly Barton
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Beförderung übergehen.
    »Ich bin sicher, dass ich keine Probleme mit den Hilfssheriffs haben werde«, sagte er. Es war eine glatte Lüge, und das wussten sie beide.
    Sheriff Granger lächelte. Ihr Lächeln gefiel ihm, weil es so natürlich wirkte. Und sein Instinkt sagte ihm, dass die Frau insgesamt sehr echt war – eine bodenständige, schnörkellose und direkte Frau, die niemandem etwas vormachte. »Sobald Sie den nötigen Papierkram erledigt und alles Übliche geregelt haben, gehe ich mit Ihnen rüber zum Gefängnis, zeige Ihnen Ihr Büro und stelle Sie den anderen in der Abteilung vor.«
    »Klingt vernünftig.«
    »Anschließend fahre ich Sie ein bisschen in Adams Landing herum und lade Sie zum Mittagessen ein. Unser Staatsanwalt, Jerry Dale Simms, wird mit uns essen. Er freut sich schon darauf, Sie kennenzulernen. Sie werden Jerry Dale mögen. Jeder mag ihn.«
    »Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich persönlich einzuführen, Sheriff Granger. Ich weiß Ihre Mühe zu schätzen.« Okay, warum führten ihn der Sheriff und der Staatsanwalt zum Mittagessen aus? Zwar hatte er nichts dagegen, aber er wunderte sich.
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie: »Sie fragen sich, warum der Sheriff und der Staatsanwalt einen neuen Chief Deputy zum Lunch einladen, nicht wahr?« Sie lachte. »Um ehrlich zu sein, Jerry Dale ist ganz versessen darauf, den früheren Running-Back Jimmy Norton zu treffen.«
    Jim stutzte kurz, dann lachte er. »Hmm …«
    Sie stand auf und streckte ihm die Hand entgegen. »Willkommen in Adams Landing.«
    Er schüttelte ihre Hand. Sie packte fest und selbstsicher zu, und für eine ganze Weile sah sie ihm direkt in die Augen. Von Mann zu Mann sozusagen. Und dennoch war an Bernadette Granger nichts Maskulines.
    »Holly wird Ihnen draußen alles zeigen und Sie mit den anderen bekanntmachen. Und wenn Sie alle Formalitäten hinter sich haben, bringe ich Sie zu Ihrem Büro.«
    Jim nickte, da ihm klar war, dass er damit entlassen war, stand auf und ging zur Tür. Dort blieb er mit der Hand auf dem Knauf stehen und drehte sich noch einmal um. »Folgendes sollten Sie noch wissen: Ich bin ein ziemlich direkter Mensch, der nichts von Spielchen hält. Und ich habe schon einige Fehler gemacht, da ich mich nicht immer besonders diplomatisch verhalte oder politisch korrekt. Sollte ich also jemals irgendetwas sagen oder tun, was Sie für unangebracht halten, lassen Sie es mich wissen.«
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, und das Lächeln verschwand. »Keine Sorge, das werde ich. Normalerweise nehme ich kein Blatt vor den Mund und bin sehr direkt. Folglich werden Sie stets genau wissen, woran Sie bei mir sind.«
    Er nickte nochmals, öffnete die Tür und ging hinaus. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, kam auch schon Deputy Holly Burcham lächelnd und mit klimpernden Wimpern auf ihn zu.
    »Folgen Sie mir. Ich wurde als Ihre Fremdenführerin auserkoren.«
    Jeder Mann würde Holly attraktiv finden. Und er war schließlich auch ein Mann. Aber das Letzte, was er vorhatte, war, etwas mit einer Kollegin anzufangen, vor allem nicht gleich am ersten Tag. Er brauchte eine Weile, um sich zu orientieren und ein Gefühl für die neue Situation zu bekommen, bevor er auch nur daran dachte, irgendeine persönliche Beziehung einzugehen. Vorerst wollte er nichts weiter als einen erfolgreichen Einstieg in den neuen Job und einen besseren Draht zu seinem Sohn aufbauen. Nur diese beiden Ziele hatte er. Und er vermutete, dass keines von beiden leicht zu erreichen wäre.
     
    Bernie saß still an ihrem Schreibtisch und dachte über ihre kurze Unterredung mit dem neuen Chief Deputy nach. Vor zwanzig Jahren, als Jimmy Norton und Griff Powell die großen Football-Hoffnungen an der Universität von Texas waren, war sie noch ein Kind gewesen. Doch als Wildfang, der alles tat, um die Aufmerksamkeit des Vaters zu gewinnen, hatte sie natürlich alle College- und Profispiele mit ihm zusammen angesehen. Sie erinnerte sich besser an Jimmy Norton als an den anderen Spieler, ja, sie hatte sogar ein bisschen für ihn geschwärmt. Sie und wie viel hundert andere pubertierende Mädchen in den Südstaaten? Damals hing sein Bild gleich neben dem von Tom Selleck als
Magnum
an ihrer Pinnwand. Die Fernsehserie
Magnum
hatten ihr Vater und sie ebenso selten verpasst wie irgendein Spiel. Offen gesagt war sie also kaum weniger aufgeregt als Jerry Dale, endlich Jimmy Norton kennenzulernen.
    Aber sie sollte
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