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Killerwelle

Titel: Killerwelle
Autoren: Clive Cussler
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Fluch ausstieß.
    »Haben wir irgendetwas über einen gefangenen Soldaten gehört?«, fragte Seng schließlich.
    »Nein. Nichts«, antwortete Linda, und ihre Stimme klang gepresst, als einer der Taliban dem gefangenen Soldaten einen Fußtritt gegen die Brust versetzte.
    Linc bemerkte mit seiner tiefen Stimme: »Es könnte während der dreißig Stunden passiert sein, die wir gebraucht haben, um unsere Hintern in Position zu bringen. Es gab keinen Grund, weshalb Max eine solche Nachricht an uns hätte weiterleiten sollen.«
    Ohne den Blick vom Haus zu lösen, wechselte Cabrillo die Funkfrequenz. »Oregon, Oregon, hört ihr mich?«
    Aus der Hafenstadt Karatschi, gut achthundert Kilometer weiter südlich, kam sofort die Bestätigung: »Hier ist die Oregon, Hali am Mikro, Chef.«
    »Hali, ist seit Beginn unserer Operation irgendeine Meldung über einen in Afghanistan entführten amerikanischen oder NATO-Soldaten bei euch eingegangen?«
    »Nichts über die Nachrichtenkanäle und auch nichts über die amtlichen Drähte, aber du weißt ja, dass wir beim Pentagon zurzeit ein wenig in Ungnade gefallen sind.«
    Letzteres wusste Cabrillo nur zu gut. Vor ein paar Monaten, nachdem er sich fast zehn Jahre lang über seinen alten Mentor bei der CIA, Langston Overholt, eines nahezu ungehinderten Zugangs zu Informationen des militärischen Geheimdienstes hatte erfreuen dürfen, war Cabrillos private Sicherheitsfirma, die als Corporation bekannt war und von einem Trampdampfer namens Oregon aus operierte, kaltgestellt worden. Sie hatten eine Operation in der Antarktis durchgeführt, um einen von Argentinien und China geplanten gemeinsamen Zugriff auf ein riesiges Ölvorkommen vor der nahezu unberührten Küste des südlichen Kontinents zu vereiteln. Aus Furcht vor den geopolitischen Risiken, die mit einer solchen Aktion verknüpft waren, hatte die amerikanische Regierung sehr klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass sie von dieser Mission absehen sollten.
    Da war es gleichgültig, dass sie einen spektakulären Erfolg zu verbuchen hatten. Sie wurden vom neuen Präsidenten als skrupellos und gefährlich betrachtet, und Overholt erhielt die Anweisung, sich der Dienste, die die Corporation anbot, nie wieder zu bedienen. Und zwar wirklich niemals wieder. Langston hatte seinen beachtlichen Einfluss in Washington mit Nachdruck geltend machen müssen, um nach dieser Episode seinen Job nicht zu verlieren. Er machte Juan in einem vertraulichen Gespräch das Geständnis, dass ihn der Präsident moralisch derart versohlt habe, dass er für mindestens eine Woche nicht mehr habe richtig sitzen können.
    Und das war es, was Cabrillo und sein kleines Team hierhergeführt hatte: an einen der wenigen Orte auf der Erde, der noch nicht von einer fremden Armee besetzt wurde. Sogar Alexander der Große war vernünftig genug gewesen, Wasiristan und die restlichen Stammesgebiete im Norden zu meiden. Sie waren hier, weil ein reicher indonesischer Geschäftsmann, Gunawan Bahar, einen Sohn hatte, der von zu Hause weggelaufen war, um sich den Taliban anzuschließen – so ähnlich wie vor einigen Generationen, als Jugendliche in den Vereinigten Staaten von zu Hause durchbrannten, um zum Zirkus zu gehen. Der einzige Unterschied war, dass der junge Setiawan geistig nicht weiter entwickelt war als ein Siebenjähriger und der Cousin, der ihn hierhergebracht hatte, dem Anwerber in Jakarta erklärt hatte, dass Seti ein Märtyrer sein wolle.
    Amerikanische Ausreißer wurden zu Schaustellern. Auf Setiawan wartete das Schicksal eines Selbstmordattentäters.
    Hali fuhr fort: »Stoney und Murph haben seit eurem Start jede Datenbank, in die sie reinkamen, durchforstet.« Eric Stone und Mark Murphy waren neben ihren anderen Funktionen die IT-Experten der Corporation. »Keinerlei Neuigkeiten aus dieser Ecke der Welt.«
    »Sag ihnen, sie sollen weiter die Augen offen halten. Ich habe da gerade einen blonden Kameraden in NATO-Kluft vor mir, dem es verdammt schlecht geht.«
    »Ich gebe es weiter«, versprach Hali Kasim, der Kommunikationsspezialist des Schiffes.
    Cabrillo schaltete wieder auf die taktische Frequenz um. »Irgendwelche Vorschläge?«
    Linda Ross meldete sich augenblicklich zu Wort. »Wir können ihn doch nicht einfach dort lassen. Schließlich wissen wir alle, dass er in ein oder zwei Tagen als Hauptdarsteller eines dschihadistischen Enthauptungsvideos um die Welt gehen wird.«
    »Eddie?«, fragte Juan und kannte die Antwort bereits.
    »Ihn retten.«
    »Frag gar
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