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Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
Autoren: Rip Gerber
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Wasser gezogen hat, dachte Stu.
    »Großer Gott!« Paxton riss die hintere Tür auf und legte Greg die Hand auf die schweißnasse Stirn. Sie war heiß wie eine Herdplatte. »Was ist denn mit ihm passiert?«
    »Wir waren beim Bingo in St. Alban’s«, antwortete Meg mit ihrer hohen, quäkenden Stimme. »Da hat er auf einmal gesagt, ihm wäre ganz heiß, und dann hat er sich an die Brust gefasst und ist einfach umgefallen.«
    Ein Blitz zuckte vom Himmel und tauchte den alten Mann im Fond des Wagens für Sekundenbruchteile in ein grelles, bläuliches Licht.
    »Das ist ein Herzinfarkt!«, rief Stu und leuchtete Greg mit seiner Taschenlampe an. »Sieh nur, seine Handflächen sind rot wie Kirschen!« Er befestigte die Taschenlampe an seinem Gürtel und fing an, den laut keuchenden Greg aus dem Wagen zu ziehen. Ein mächtiger Donnerschlag rollte
über das Gelände des Krankenhauses hinweg. Obwohl Stu seinen Streifenwagen erst vor zwei Minuten verlassen hatte, war er bereits bis auf die Haut durchnässt.
    »Greggy meinte, es wären die Shrimps gewesen, die Jimmy aus Norfolk mitgebracht hat«, stieß Meg laut schluchzend hervor. »Er sagte, die wären wohl nicht mehr ganz frisch gewesen und hätten irgendwie komisch geschmeckt.«
    »Von verdorbenen Shrimps kriegt man keinen Herzinfarkt«, erwiderte Stu. »Und jetzt steig aus und lauf ins Krankenhaus. Sag Dr. Fader, dass wir da sind.«
    Aber Meg Bauer war unfähig, aus dem Wagen zu steigen. Sie starrte durch die Seitenscheibe hinüber zu den Fahrzeugen, die vor der Notaufnahme des Krankenhauses standen.
    »Das ist Jills Lexus!«, wimmerte sie. »Sie hat beim Bingo direkt neben uns gesessen. Und dahinter Marlas Buick. Du meine Güte, wir haben alle Colibakterien!«
    Paxton hatte Greg inzwischen aus dem Wagen gezogen und legte ihn sich wie ein Feuerwehrmann über die Schulter. Was der alte Farmer hatte, waren nicht die Symptome einer Lebensmittelvergiftung. Davon bekam man keine so roten Hände. Dafür wies er alle klassischen Anzeichen eines Herzanfalls auf: hervorquellende Augen, Schweißausbrüche, schwerer Atem. Er musste sofort behandelt werden Plötzlich fing der alte Mann auf Stus Schulter an, sich zu bewegen, und der Sheriff hatte Mühe, auf dem völlig durchweichten Rasen das Gleichgewicht zu halten. Greg stieß einen grässlichen, nervenzerfetzenden Schmerzensschrei aus, während seine Aorta auf einer Länge von drei Zentimetern aufriss und mit Sauerstoff angereichertes Blut sich wie hellrotes Gift in seinen Brustraum ergoss.

3
    23:31 UHR
MARTHA F. BOWLAND MEMORIAL HOSPITAL, PEMBROKE, VIRGINIA
    »Nicht anfassen!«
    Dr. Tammy Fader war eine eher klein gewachsene, drahtige Frau Ende dreißig mit schwarzem, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenem Haar und einem hübschen, aber von Stress gezeichneten Gesicht. Während sie aus der Tür der Notaufnahme auf Stu zu lief, wischte sie sich mit dem Ärmel ihres weißen Arztkittels über die Stirn. »Doc Fader!«, rief Sheriff Paxton. »Das ist Greg Bauer. Ich glaube, er hatte einen Herzinfarkt.«
    Dr. Fader kam vor den beiden zum Stehen, griff in die Tasche ihres Arztkittels und zog ein Paar grüne Operationshandschuhe heraus.
    »Ziehen Sie die an, Stu«, sagte sie. »Sie dürfen Greg nicht mit bloßen Händen berühren.«
    »Zu spät. Ich habe ihn in seinem Auto angefasst.«
    »Er ist hoch ansteckend«, sagte Fader. »Kann gut sein, dass Sie sich bereits infiziert haben.«
    »Mit was?«, fragte Paxton, während er der Ärztin mit Greg Bauer über der Schulter zur Notaufnahme folgte. »Mit was habe ich mich angesteckt?«
    Dr. Fader antwortete nicht. Sie blieb stehen und fühlte Greg den Puls.

    »Ist das wieder so was wie die Schweinegrippe, Doc?«, fragte Stu.
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Warum hat Greg so heiße Hände? Vorhin im Auto waren sie dunkelrot.«
    »An den Händen fängt es an, dann geht das Virus auf das Herz los«, erklärte Dr. Fader. »Kommen Sie, bringen wir ihn in die Notaufnahme, er muss sofort an ein Sauerstoffgerät.«
    »Was hat er denn?«
    »Das, was sie alle haben … es fängt an mit starken Rückenschmerzen, die nach innen in die Brust strahlen, was entweder auf eine ums Hundertfache beschleunigte Perikarditis mit extrem schwerem Verlauf hinweist oder …«
    »Aber ein Herzinfarkt kann doch nicht ansteckend sein«, unterbrach sie Stu, der langsam doch Angst um seine eigene Gesundheit bekam.
    »Eine Perikarditis ist kein Herzinfarkt, sondern eine Entzündung des Herzbeutels«, erwiderte Dr.
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