Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper

Titel: Killervirus - Gerber, R: Killervirus - Heartstopper
Autoren: Rip Gerber
Vom Netzwerk:
gekauft und seinem Firmenimperium einverleibt. Wussten Sie das etwa nicht?«
    Ben war wie vor den Kopf gestoßen. »Nein, das wusste ich nicht. Genauso wenig wie ich wusste, dass die Pflaster, die dort in unserem Auftrag getestet wurden, in der Aorta von Menschen wie Ihnen landen.«
    Die Senatorin schüttelte den Kopf. »Ich höre da eine gewisse Verbitterung heraus, Ben, die durchaus nicht angebracht ist. Vielleicht denken Sie auch mal daran, dass wir uns freiwillig als Versuchskaninchen für ein medizinisches Experiment zur Verfügung gestellt haben, das Ihre Behörde nie und nimmer genehmigt hätte. Warum glauben Sie denn, dass ich mich auf allen Ebenen dafür eingesetzt habe, dass CardioPatch möglichst rasch die Zulassung durch die FDA erhält? Doch nicht, um meiner Freundin Angie Howlett zu einem Riesengeschäft zu verhelfen! Wäre das Pflaster erst einmal in die Massenproduktion gegangen, hätten wir es mit geringem Aufwand so modifizieren lassen können, wie Dr. Low es in unserem Auftrag getan hat, und dann hätten wir für den Fall, dass das Virus eines Tages ausbricht, tatsächlich etwas gehabt, um die Bevölkerung davor zu schützen.«
    »Wie edel von Ihnen«, sagte Ben.
    »Ihren Sarkasmus können Sie sich sparen, Ben. Ganz gleich ob edel oder nicht, ich werde dafür sorgen, dass die Entwicklung von CardioPatch weitergeht, denn niemand kann uns garantieren, dass dieses Virus nicht doch noch
irgendwo existiert und eines Tages - ob aus Zufall oder von irgendwelchen anderen Irren bewusst verbreitet - irgendwo auf der Welt wieder ausbricht. Jetzt, wo das Land weiß, dass es diese Gefahr gibt, braucht es eine Politikerin, die sich ihr entschlossen stellt, und diese Politikerin bin, ob Ihnen das passt oder nicht, nun einmal ich. Würde ich durch eine Indiskretion Ihrerseits kompromittiert, würden Sie damit also letztlich unserem ganzen Land großen Schaden zufügen.«
    »Warum reden Sie eigentlich die ganze Zeit von mir? Was ist denn mit den Daten, die Angie Howlett dem FBI übergeben hat?«
    Die Ampel schaltete auf Grün, und Neal fuhr wieder an.
    »Das FBI ist dem Wohl des Staates verpflichtet und kann schweigen«, sagte sie. »Das hat es bei der Ermordung John F. Kennedys und vielen anderen Gelegenheiten unter Beweis gestellt.«
    Jetzt verstand Ben auf einmal, warum in den Medien bisher noch mit keinem Wort erwähnt worden war, dass sich gewisse Leute heimlich ein manipuliertes CardioPatch hatten einsetzen lassen. Das FBI hielt diese Information unter Verschluss.
    »Wenn Sie solche Angst davor haben, dass diese Geschichte rauskommt, warum lassen Sie mich und Angie dann nicht einfach beseitigen? Auch dafür lassen sich bestimmt Leute finden, die dem Wohl des Staates verpflichtet sind.«
    Neal lachte kurz und trocken auf. »Ganz einfach, Ben«, sagte sie, ohne ihn dabei anzusehen. »Erstens bin ich keine Mörderin, und zweitens bin ich nicht dumm. Wenn Sie keine Kopie der Daten haben, dann muss man Sie nicht
zum Schweigen bringen, und wenn Sie doch eine besitzen sollten, dann sind Sie intelligent genug, um dafür gesorgt zu haben, dass sie nach Ihrem Tod auf irgendeinem Weg an die Öffentlichkeit gelangt. Und deshalb, Ben, bin ich in Ihrer Hand und kann nur darauf hoffen, dass Sie das Richtige tun werden - zu unser aller Wohl, aber ganz speziell zu Ihrem und dem Ihres Sohnes. Überlegen Sie es sich gut, Ben. Ich glaube, mehr muss ich Ihnen zu diesem Thema nicht sagen.«
    Die unverhohlene Anspielung auf Jack brachte Ben innerlich zur Weißglut. Die Frau wusste genau, dass er nie etwas tun würde, was seinen Sohn in Gefahr brachte. Als Senatorin hatte sie viel Macht und einen langen Arm, und er hatte keine Möglichkeit, Jack auf Dauer vor ihrer Rache zu schützen. So sehr es ihm auch widerstrebte, sie hatte ihn ebenso in der Hand wie er sie.
    »Frau Senatorin, halten Sie bitte an«, sagte er mit fester Stimme. »Ich möchte sofort aussteigen.«
    Neal lenkte den Mercedes in eine Parkbucht, schaltete den Motor aus und lächelte ihn an.
    »Dann sind wir uns also einig?«, fragte sie.
    Ben gab ihr keine Antwort. Er öffnete die Tür, stieg aus und ging, ohne die Tür wieder zu schließen, langsam die belebte Straße hinunter.

DANKSAGUNG
    Schreiben ist kein Einzelsport. Es haben so viele Wissenschaftler, Lektoren, Thrillerfans und diverse Experten mitgeholfen, dass ich gar nicht alle einzeln nennen und mich bei ihnen bedanken kann. So viele großartige Freunde waren Teil der Mannschaft, die dieses Buch entstehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher