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Killerspiel

Killerspiel

Titel: Killerspiel
Autoren: Michael Marshall
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Sie haben’s beim ersten Mal nicht getan. Sie tun’s auch jetzt nicht.«
    »Wenn Sie sich da mal nicht täuschen«, sagte ich ohnmächtig.
    »Ich täusche mich nicht. Sie wurden
modified,
aber nicht ganz so stark. Seltsamerweise folgt daraus, dass Sie gewinnen werden. In gewisser Hinsicht. Hätte Hunter die ganze Sache nicht so gründlich verdorben, würden Sie aus diesem Spiel vielleicht als reicher Mann hervorgehen, als Freund der Thompsons und einen neuen Geschäftssitz Ihr Eigen nennen.«
    »Woher stammte all das Blut? Im Bett in Ihrer Wohnung?«
    »Vom vorherigen Bewohner.«
    »Und wer war das?«
    »Kevin.«
    »Das war
Kevins
Wohnung? Aber, aber Sie sagten doch … er hätte Sie gerade angerufen. Während ich da war.«
    »Ich hab gelogen. Der Mann, für den ich arbeite, hat ihm meine Telefonnummer gegeben und ihm gesagt, ich würde ihm helfen. Er hat mir eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.«
    »Wieso haben Sie Kevin umgebracht?«
    »Er war ein bisschen zu fasziniert von dem, was da bei Ihnen los war. Ironischerweise dachte er, es wäre ein guter Vorwand dafür, meine nähere Bekanntschaft zu machen. Er rief an, ich kam zu ihm in die Wohnung, und, na ja, da ist es dann passiert, nur nicht das, was er sich erhofft hat.«
    »Und ich dachte … ich dachte, all das Blut wäre von Ihnen gewesen.«
    »Süß. Nein. Ich hab es nur benutzt, um Ihnen eine Botschaft zu schreiben. Sie wissen schon, an die Badezimmertür. Witzig, oder? Haben Sie gelacht?«
    »Wer sind Sie? Sie gehören nicht zu dem Spiel der Thompsons, richtig?«
    »Nein. Auch nicht Warners. David hatte Aggressionsbewältigungsprobleme, selbst für meine Begriffe, und ich bin einiges gewohnt. Seine sinkende Hemmschwelle hatte bei einigen seiner Bekannten Bedenken ausgelöst. Sie mögen es nicht, wenn eins ihrer Mitglieder unnötig Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich wurde vor drei Wochen hier eingesetzt, um ihn im Auge zu behalten, und dann geht die Bombe auf einmal hoch. Übler Schlamassel, das Ganze. Zeit, aufzuräumen.«
    »Sind Sie … ist das die Gruppe, von der mir Barclay erzählt hat? Die Straw Men oder was weiß ich?«
    Von einem Moment zum anderen wich jede Spur von Leichtigkeit aus dem Gesicht der Frau. »Barclay hat Ihnen
was
erzählt?«
    »Was sind das für Leute?«
    »Niemand. Die existieren nicht. Stadtlegende, weiter nichts. Kleiner Cop vom Lande, der ein paar Dinge durcheinanderbringt und mit Sachen rumprahlt, von denen er nichts versteht.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen. Aber manchmal schlittert man im Leben haarscharf an etwas vorbei, Mr. Moore, als stünde man nachts im Schatten von Monstern. Lassen Sie es lieber dabei bewenden. Gehen Sie weiter, blicken Sie nicht zurück. Damit Sie nicht zur Salzsäule erstarren. Oder zu totem Fleisch.«
    »Was – jetzt wollen Sie mich auch noch umlegen?«
    »Also, das ist hier tatsächlich die Frage.« Sie ließ die Pistole am Finger baumeln. »Nach meinem ursprünglichen Plan hätte man Sie hier finden müssen, ein Selbstmord inmitten erdrückender Beweise, aus Entsetzen über Ihre eigenen Taten. Barclay bringt später die Waffe vorbei, diejenige, die Sie ›gekauft‹ und in Ihrem Haus ›benutzt‹ haben. Bei allem, was heute unten am Circle los ist, wird es ein paar Tage dauern, bis Sie gefunden werden – und bis dahin ist Warner dann gestorben – keineswegs eines natürlichen Todes.«
    »Aber wozu?«
    »Die Spur muss hier enden.«
    »
Ich
soll das alles getan haben? Ich soll Karren und dann Emily und Hallam ermordet haben? Und Warner zum Sterben zurückgelassen haben?«
    »Ich weiß, das klingt unfassbar«, sagte sie. »Aber das haben die Taten Geistesgestörter zunächst so an sich, bis wir irgendwann akzeptieren, ja, das hat er wahrhaftig getan. Und angesichts Ihrer letzten Facebook-Aktivitäten ist es letztlich nicht einmal allzu verwunderlich.«
    »Was? Ich bin seit Tagen nicht mehr auf Facebook gewesen.«
    »Stimmt – Sie waren zu beschäftigt. Tja, aber wie sich zeigt, haben Sie da in den letzten achtundvierzig Stunden eine Menge tendenziell verrückten Mist hochgeladen. Wie Ms. White hinter Ihrem Rücken intrigiert hat. Wie Ihr geheimer Freund Mr. Warner Ihnen in letzter Zeit gesteckt hat, wie man solchen Miststücken eine Lektion erteilt. Und wie Sie schließlich kapiert haben, dass Sie ihn nicht mehr brauchen und Sie sehr wohl in der Lage sind, sich an Ihrer Kollegin mit den engen Röcken selbst zu rächen. Nicht besonders klug von
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