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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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soweit, daß ich keine Rücksicht mehr nahm. Ich hatte mich bisher zurückgehalten, weil ich Sheilas Leben nicht gefährden wollte, nun gab es keine andere Möglichkeit mehr, als eine der Fensterscheiben einzuschlagen, um in das Haus zu gelangen. Noch einmal wollte ich mich nicht übertölpeln lassen.
    »Hast du ihn gesehen?« fragte ich Glenda.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht hier, aber auf der Straße…«
    »Später!«
    Da fiel der Schuß!
    Beide standen wir für einen Moment unbeweglich. Wir waren sicher, daß der Schuß im Haus abgegeben worden war. Also mußte es Riotta geschafft haben, in das Haus einzudringen.
    Von vorn, ganz normal.
    Mit einem Schlüssel?
    Ich handelte augenblicklich. Zu Glenda sagte ich: »Bleib du hier. Ich gehe nach vorn.«
    »Und das Fenster?«
    »Schlag es ein!« rief ich beim Weglaufen.
    Was sie tat, konnte ich nicht mehr erkennen, denn ich hatte bereits die Hausecke umrundet. Geduckt hastete ich weiter, versuchte dabei, meine Tritte zu dämpfen, weil ich die Laute aus meiner Umgebung mitbekommen wollte.
    Aus dem Haus hörte ich nichts, obwohl ein Fenster nahe der Tür zerstört war, denn auf dem Boden schimmerten einige Scherbenstücke.
    Ich rüttelte an der Tür.
    Natürlich, sie war zu. Dann rief ich Sheilas Namen. Zuerst tat sich nichts.
    Noch einmal.
    Diesmal bekam ich Antwort. Doch was da an meine Ohren drang, gefiel mir überhaupt nicht…
    ***
    Obwohl sich das gesamte Geschehen auf einen bestimmten Zeitpunkt reduziert hatte, kam es Sheila vor, als hätte sie bereits Stunden in dieser teuflischen Lage verbracht. Sie wußte weder vor noch zurück, und sie konnte es nicht fassen, daß Ray Riotta nahe der Tür zusammengesunken auf dem Boden lag. Regungslos!
    Von einer Kugel getroffen. Den rechten Arm dabei ausgestreckt, die Hand leicht geöffnet, so daß der Griff der Machete nur locker auf der Handfläche lag, Sheila konnte es nicht fassen. Wenn sie ehrlich war, dann traute sie sich nicht, aber es war eine Tatsache. Die Augen spielte ihr keinen Streich. Der Killer lag dort regungslos. War es so einfach gewesen? Hatte eine einzige Kugel die schrecklichen Probleme, die sie wochenlang gequält hatten gelöst? Ein Schuß, ein Treffer. Der andere hätte doch wissen müssen, was ihn erwartete, wenn er das Haus betrat.
    Warum war er dann so unvorsichtig gewesen?
    Die Tatsachen sprachen gegen Sheilas Zweifel. Der Mann lag da, und er atmete auch nicht, wie sie bei genauem Hinschauen erkennen konnte.
    Sie hörte nichts, es bewegte sich nichts, kein einziger Atemzug drang über seine Lippen.
    Sheila wußte, daß sie nicht für ewig und drei Tage auf diesen Killer starren konnte. Um sich endgültig überzeugen zu können, mußte sie an ihn herankommen.
    Ihre Beine zitterten schon, als sie die ersten Schritte auf den Leblosen zuging. Die Furcht war nach wie vor wie ein Tier, das in Sheilas Innern seine Höhle gefunden hatte. Ihr Blick war starr; auf dem Gesicht lag eine zweite Haut.
    Der Mund war zusammengepreßt, und Sheila atmete nur durch die Nase.
    Sie starrte Riotta an. Ihre Augen schmerzten dabei. Sie passierte das zerstörte Fenster und war kaum daran vorbeigegangen, als sie von draußen Schritte hörte. Schnell, hastig und knirschend, als ob die Person durch Scherben lief. Doch dieses äußere Ereignis wehte einfach an ihr vorbei.
    Ray Riotta war nach dem Einschlag der Kugel noch in den Flur hineingefallen.
    Sheila blieb stehen.
    Ihre Waffe wies auf den Bewegungslosen.
    Wo hatte ihn die Kugel getroffen?
    Im Kopf konnte sie kein Einschußloch entdecken, und der Körper war zu stark zusammengerollt. Sie sah den Rücken, die Schulter, hörte plötzlich John Sinclairs Stimme jenseits der Tür.
    »Sheila…?«
    Sie schaute hin.
    Das war genau der Moment, auf den der andere nur gewartet hatte.
    Blitzartig bewegte er sich, griff auch zu und bekam Sheilas rechten Fußknöchel zu fassen.
    Der Ruck war so kräftig und überraschend, daß Sheila ihn nicht mehr ausweichen konnte. Sie schrie noch, dann kippte sie. Ihre rechte Hand zuckte in die Höhe, ohne daß sie es selbst gewollt hätte. Eine Kugel wäre jetzt in die Decke gefahren.
    Riotta lachte, als er in die Höhe jagte. Sheila sah ihn wie ein Monstrum vor sich auftauchen. Ein brutaler Hieb drosch ihr die Beretta aus der Hand, dann bekam sie einen heftigen Stoß in den Leib, der sie zurückbeförderte.
    Sheila schwankte beim Gehen, stolperte dann über ihre eigenen Beine und fiel zu Boden.
    Sie blieb auf dem Rücken liegen, ebenso
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