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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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würde auch wieder die Kraft finden, mich ihm zu stellen.
    Ich veränderte meine Lage, kniete mich jetzt, und es gelang mir, nach vorn zu schauen, hinein in das gefleckte Dunkel des Gartens, der wie eine fremde Welt vor mir lag.
    Da tat sich nichts. Es blieb alles still. Riotta befand sich noch immer an der Vorderseite des Hauses, wo ich ihn auch sprechen hörte. Nicht mehr lange, dann verstummte seine Stimme, und die folgenden Geräusche sagten mir, daß er dabei war, sich wieder normal zu bewegen. Er wollte dorthin, wo ich lag.
    Sehr schön…
    Der leise Fluch, der seine Enttäuschung ausdrückte, ließ mich lächeln.
    Er hatte es gemerkt, daß nicht alles so lief, wie er es sich vorgestellt hatte, und ich bekam wieder Mut.
    Abwarten…
    Wohin würde er sich wenden?
    Ich rechnete natürlich damit, daß er um die Hausecke kommen würde, um den Garten zu durchsuchen. Dabei brauchte er auf eine unbedingte Vorsicht nicht zu achten. Typen wie er fühlten sich immer als die Helden, und ich setzte darauf, daß er heldenhaft genug war, um den hinteren Garten nach mir zu durchsuchen. Er tat es nicht.
    Zwar hörte ich ihn, konnte ihn aber nicht sehen, da er sich zu sehr im Schatten der Hausmauer bewegte und alles vermied, um in den Schein einer Lampe zu gelangen.
    Dann waren auch die Geräusche verstummt.
    Für mich begann die Warterei. Die Sorge um Sheila Conolly trieb mich aus meinem Versteck. Zwar war ich nicht topfit, nur konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen, zudem trug ich eine geladene Waffe bei mir.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Riotta kugelfest war.
    Überhaupt war mir noch nicht klar, mit wem ich es bei ihm zu tun hatte.
    War er ein normaler Mensch, oder gehörte er zu den Personen mit übersinnlichen Fähigkeiten?
    Das letzte stimmte wohl. Sonst wäre es ihm nicht gelungen, Sheila aus der Ferne zu beeinflussen.
    Vor den Tannen hatte ich mich aufgerichtet. Freie Sicht in den Garten.
    Es half mir nicht weiter, denn mein Gegner hielt sich nach wie vor versteckt. Er dachte gar nicht daran, die Rückseite des Grundstücks zu überqueren. Durch die Lichter war dieser Weg für ihn eine zu große Falle, und ich konnte mir sogar vorstellen, daß er Zeit genug gehabt hatte, um sich auf die eine oder andere Weise einen Nachschlüssel für das Haus zu besorgen.
    Der Gedanke wollte mir überhaupt nicht gefallen. Dabei rieselte es mir kalt den Rücken hinab.
    Nichts zu sehen, nichts zu hören.
    Die Stille ärgerte mich. Sie machte mich sogar nervös. Das Wissen, daß ein menschlicher Teufel in meiner Nähe umherschlich, drückte mir auf den Magen.
    Er war schlau, verdammt schlau, zu schlau. Ich interessierte ihn wohl nicht, und ich konnte meine Gedanken von diesem Nachschlüssel einfach nicht lösen.
    Diesmal zog ich die Beretta, als ich den Weg wieder zurückging. An der Hausecke blieb ich zunächst stehen. Meine Nackenhaare sträubten sich, als ich die Tritte und auch das Atmen vernahm.
    Da kam jemand!
    Der Killer?
    Ich wollte mich zurückziehen, als ich den Umriß sah. Nein, das war nicht der Killer, das war eine Frau, und sie war ebenso überrascht wie ich, als sie herumfuhr, weil ich ebenfalls ein Geräusch von mir gegeben hatte.
    Glenda und ich schauten uns an!
    ***
    Ray Riotta hatte nicht lange gebraucht, um seine Enttäuschung zu überwinden. Er war ein Mensch, der nur nach vorn dachte, und seine Gedanken drehten sich einzig und allein um das Blutbad.
    Er würde es bekommen. Er würde abrechnen, aber zuvor war die Frau an der Reihe.
    Den Mann kannte er nicht. Riotta wußte nicht, wo er ihn einordnen sollte.
    Es konnte durchaus sein, daß dieser Typ feige und verschwunden war, um die Bullen anzurufen.
    Das hätte ihn Zeit gekostet. Auf der anderen Seite fühlte er sich möglicherweise als Beschützer der Frau und würde unter allen Umständen versuchen, ihr beizustehen.
    Das wäre dem Mann wirklich entgegengekommen. Da hätte er innerlich jubeln können.
    Wie er es auch drehte und wendete, er konnte auf Sachzwänge keine Rücksicht nehmen, er mußte ans Ziel gelangen und bewegte sich am Haus entlang auf den Eingang zu.
    Als er das zerstörte Fenster passierte, duckte er sich und trat auch mit einem großen Schritt über die Glassplitter hinweg, um sich nicht durch ein Knirschen zu verraten.
    An der Tür blieb er stehen.
    Der Blick nach rechts und auch der nach links erklärten ihm, daß alles frei war. Riotta grinste.
    Dabei schob er seine Hand in die Tasche, um nach dem Schlüssel zu suchen. Dem
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