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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra
Autoren: Anne McCaffrey
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Schultergurte.
    Sie öffnete die Augen und war nicht überrascht, den Regenerationsraum der Krankenstation zu sehen. Neben ihr standen einige weitere Becken; wie sie an den über die Ränder ragenden Köpfen sah, waren zwei besetzt.
    »So, nun bist du also wieder unter uns, Killashandra!«
    »Wie lange habt ihr mich eingeweicht, Antona?«
    Antona blickte zur Anzeige vor dem Tank. »Zweiunddreißig Stunden, neunzehn Spülungen.« Antona drohte ihr mit dem Zeigefinger. »Du darfst dich nicht übernehmen, Killa. Du erschöpfst die Kräfte deines Symbionten.
    Wenn du ihn so mißhandelst, kann er eingehen. Und du wirst seinen Schutz noch brauchen. Vergiß das nicht!«
    Antona verzog ihr klassisch geschnittenes Gesicht zu einem traurigen Lächeln. »Falls du das schaffst. Aber nimm es wenigstens in deine Erinnerungsspeicher auf, wenn du in dein Zimmer zurückkehrst«, fügte sie hinzu.
    Sie seufzte, als sie an die Gedächtnisstörungen der Sänger dachte.
    »Wann darf ich aufstehen?« Killashandra aalte sich im Tank und prüfte ihre Knochen und ihre Reflexe.
    Antona zuckte die Achseln und tippte einige Daten ins Terminal des Tanks. »Oh, jederzeit. Puls und Blutdruck sind in Ordnung. Ist dein Kopf klar?«
    »Ja.«
    Antona drückte auf einen Knopf, und die Kinnstütze und die Schultergurte gaben Killashandra frei. Sie packte die Kante des Beckens, und Antona reichte ihr einen langen Umhang.
    »Muß ich dir noch sagen, daß du etwas essen sollst?«
    Killashandra grinste trocken. »Nein, mein Magen weiß inzwischen, daß ich wach bin. Er knurrt.«
    »Du hast fast zwei Kilo verloren. Kannst du dich erinnern, wann du zum letzten Mal gegessen hast?« Antonas Stimme und ihre Augen verrieten ihre Verärgerung. »Aber es ist wohl sinnlos, dich zu fragen, was?«
    »Nicht im mindesten«, erwiderte Killashandra fröhlich, während sie aus dem Tank kletterte. Die Regenerationsflüssigkeit perlte von ihrem Körper ab und entblößte ihre glatte weiche Haut. Sie streifte den Umhang über.
    Antona gab ihr eine Hand, um ihr die fünf Stufen hinunter-zuhelfen.
    »Wieviel Kristallresonanz spürst du noch?« Antona legte die Hände auf die kleine Tastatur des Tanks.
    Killashandra konzentrierte sich auf den Lärm zwischen den Ohren. »Nur eine winzige Spur!« Sie schnaufte erleichtert.
    »Lanzecki sagt, du hast genug geschnitten, um den Planeten zu verlassen.«
    Killashandra runzelte die Stirn. »Er hat noch etwas gesagt, aber ich habe vergessen was es war.« Killashandra wußte nur noch, daß es wichtig gewesen war.
    »Er wird es dir sicher noch einmal sagen. Geh jetzt in dein Zimmer und iß etwas.« Antona drückte Killashandra aufmunternd an sich, bevor sie sich abwandte, um sich um die anderen Patienten zu kümmern.
    Während Killashandra von der Krankenstation tief unter dem Gildenhaus nach oben fuhr, dachte sie verwirrt über ihre Gedächtnislücke nach. Man hatte ihr erklärt, daß die Gehirne der Kristallsänger mehrere Jahrzehnte ein-wandfrei funktionierten, bevor das Gedächtnis nachließ; doch es gab keine feste Grenze für den Beginn des Verfalls. Sie hatte schon Glück gehabt, daß ihre Milekey-Transition zu einer vollen Anpassung an die Ballybran-Spore geführt hatte, denn diese Anpassung war lebens-wichtig für alle, die auf diesem Planeten lebten. Die Transition brachte viele Vorzüge, nicht zuletzt die Tatsache, daß man dem schlimmen Transitionsfieber entging, und angeblich sollte sie helfen, das Gedächtnis länger intakt zu halten. Vielleicht konnte sie diesen einmaligen Ausfall auf ihre Müdigkeit schieben.
    Als sich die Aufzugtür auf der Wohnebene der Sänger öffnete, sah sie keinen Menschen. Der Sturm war eingeschlafen. Sie hielt einen Augenblick lang inne, um in den Speisesaal zu blicken. Nur ein einsamer Gast saß im gro-
    ßen Raum. Sie zog den Umhang eng um sich und eilte den Flur hinunter zum Blauen Bezirk, in dem ihre Wohnung lag.
    In ihrem Zimmer rief sie als erstes ihren Kontostand ab und der Knoten in ihrem Bauch löste sich, als sie die Zahl 12.790 auf dem Bildschirm sah. Sie betrachtete die Anga-be eine Weile, dann tippte sie die überragend wichtige Frage ein: Wie weit konnte sie sich mit dieser Summe von Ballybran entfernen?
    Die Antwort bestand aus den Namen von vier Syste-men. Ihr Bauch polterte. Sie zappelte wütend auf dem Stuhl herum und bat um Einzelheiten über die Systeme.
    Die Antworten waren nicht gerade aufregend. Die erd-
    ähnlichen Planeten dieser Systeme wurden industriell oder agrarisch
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